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Einladungswettbewerb | 07/2016

Areal Frankfurter Straße 41, Taunusstraße 11, Waldstraße 30

ein 4. Preis

Preisgeld: 6.000 EUR

Löser Lott Architekten GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Erläuterungsbericht „HOFGÄRTEN AM VERNAPARK“

Vis-a`-vis zum Stadtpark spannen sich zwischen der Frankfurter Straße und der Taunusstraße die neuen „Hofgärten am Vernapark“ auf. Städtebaulich selbstbewusst setzt sich das vorgeschlagene Wohnquartier in die heterogen gewachsene Bebauungsstruktur der Umgebung. Das neue Gebäude an der Ecke Taunus- und Waldstraße fühlt sich den angrenzenden Gebäudetypologien zugehörig und schließt die Ecke in zeitgemäßer Übersetzung im Straßenraum.

Städtebauliche Idee

Die räumliche Tiefe einerseits und die den Ort flankierenden vorhandenen Mauern machen für uns die Atmosphäre des zu bebauenden Areals aus und dienen dem Entwurf als generisches Material. Wir schlagen eine zusammenhängend lesbare in die Tiefe gestaffelte Wohnstruktur vor. Fünf Baukörper rhythmisieren das langgestreckte Grundstück und lassen eine Raumfolge aus Gebäuden und markanten Innenhöfen entstehen, die mit den vorhandenen Mauerversatzstücken arbeiten, diese ergänzen und qualitative Zwischenräume aufbauen. Die beiden straßentangierenden Gebäude an der Frankfurter und Taunusstraße fungieren dabei als Kopfbauten und Eingangsgebäude des Wohnensembles. Entlang der denkmalgeschützten Natursteinwand, die bis zum anderen Ende des Areals fortgeschrieben wird, entwickelt sich ein langgezogener befestigter Platz. Dieser ermöglicht die Durchwegung des gesamten Areals zu Fuß und mit dem Fahrrad (Feuerwehrzufahrt möglich) und mündet in einem großzügigen Quartierplatz.

Erschließung und Organisation

Die beiden Kopfbauten in Form eines viergeschossigen Stadthauses an der Frankfurter Straße und eines dreigeschossigen Torhauses an der Taunusstraße werden jeweils über ein zweispänniges Treppenhaus erschlossen. Die drei Gebäuderiegel der inneren Hofstruktur werden über einen gassenartigen, sich wiederholend aufweitenden Platz erreicht. Die Staffelung der hintereinander gereihten Gebäudevolumen ermöglicht eine klar ablesbare Adressbildung der Einzelhäuser und markiert deren Zugänglichkeit. Die offen gestalteten Treppenhäuser führen auf die an der nördlichen Fassadenseite gelegenen Laubengänge, welche die durchgesteckten Wohneinheiten erschließen. Alle Wohnungen folgen einer klaren Grundrissfigur, die mit Ausnahme des Hauses an der Taunusstraße über eine Nord-Süd Ausrichtung verfügen. Dabei orientieren sich die öffentlicheren Bereiche einer jeden Wohnung, wie Eingänge mit Garderobe und die Küchen zu den Laubengängen. Ausgestattet mit Sitzbank und Ablage fungieren sie als Zone der Kommunikation und des Ankommens. Die privateren Wohnbereiche richten sich nach Süden aus und erhalten eine großzügige geschützte Loggia. Ein Großteil der Anlage wird mit Tiefgarage und Nebenräumen unterkellert.

Freiraumkonzept

Das Freiraumkonzept entwickelt analog zu dem fünfteiligen Gebäuderhythmus eine Raumfolge von Plätzen und Hofgärten unterschiedlicher Qualität und Öffentlichkeit.
Der gepflasterte langgestreckte Platz, der die Durchwegung der gesamten Anlage ermöglicht, bildet jeweils an den Hauszugängen kleine aufgeweitete Vorplätze mit Sitzelement aus. Pflanztröge und filigrane Rankgerüste aus feuerverzinktem Stahl trennen den öffentlichen Bereich von den privaten Hofgärten der Bewohner. Jeder Hofgarten verfügt über einen befestigten und einen bepflanzten Bereich. Stauden und Gräser in landschaftlicher Anmutung gepflanzt, steigern die räumliche Qualität und Privatheit für die angegliederten Erdgeschosswohnungen, die sich nach Süden orientieren. Der aus einer wassergebundenen Decke bestehende befestige Teil des Hofes dient als Fläche für Sitzmöbel und Fahrradstellplätze für das anschließende Gebäude. Jeder Hofgarten ist geprägt von einem identitätsstiftenden Hofbaum. Der große Quartierplatz am anderen Ende des Wohngefüges fungiert mit seinem Bouleplatz und dem angegliederten Gemeinschaftsraum als Herzstück und Treffpunkt.