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2. Rang 3 / 3

Einladungswettbewerb | 09/2016

Leuchtenberg, Neubau eines Wohnquartiers

3. Rang

Schmale Architekten GmbH

Architektur

Mueller + Partner Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Städtebau:
In der Blockrandbebauung für das Wohnquartier Leuchtenberg werden große Synergien für den Menschen und den städtischen Raum generiert.
Die Schaffung einer geschützten, großen und lichtdurchfluteten Freifläche – mit ausdrucksstarkem Baumgrün – sowie einem vorgelagerten und Stadtraum verbindenden „Boulevard“, beleben das Quartier und schaffen große Aufenthaltsqualitäten.
Parallel zum Klostergarten wird ein großer Grünbereich als „ruhiger Garten“ innerhalb der Gesamtgrünanlage angeboten. Helle und freundlich gestaltete Höfe im respektvollen Abstand zum Klostergarten weisen eine besondere Intimität innerhalb der Wohnanlage auf.


Architektur:
Durch die einheitliche Gestaltung der Außenhülle wird der Entwurf als eigenständiger, identitätsschaffender Wohnstandort wahrgenommen. Respektvolle, dem Menschen angepasste Proportionen schaffen ein Gefühl von Heimat und Verbundenheit. Private Eingangszonen vor den Wohnungen geben Raum für Individualität.
Offene und geschlossene, in den Ebenen verspringende Klinkerflächen erzielen eine starke räumliche Plastizität in ausdrucksvoller Sprache.
Die modulare und additive Grundriss- und Fassadenkonzeption ermöglicht durch einen hohen Vorfertigungsgrad zeit- und kostenoptimierte Bauabläufe.
Die äußere Klinkerschicht steht bewusst im Kontrast zur weißen, ruhigen Innenhoffassade.
In Verbindung mit dem prägnanten Grün des Innenraumes entsteht ein wohltuendes Raumgefühl.


Freiraum:
Die Freiraumplanung spiegelt den Grundgedanken einer quartiersverbindenden Gestaltungsidee wider, die im Besonderen eine selbstverständliche Durchwegung vom St. Alexius Quartier, über das neue Wohnquartier Leuchtenberg bis zur revitalisierten Fuß-Radwegeverbindung, nordwestlich in Richtung Rennbahnpark / Innenstadt und nordöstlich auf den Scheibendamm / Rheinpark ermöglicht.
Der bewohnerorientierte Hofraum „Grüne Mitte“ hebt sich gegenüber dem Boulevard über wenige Stufen räumlich ab und schafft Orte für Begegnung, Rückzug sowie Spiel- und Aufenthaltsflächen. Die barrierefreie Durchwegung ist durch Bodenmodellierung und Rampen gewährleistet.
Der Vorplatz zur Kreuzung präsentiert sich als baumbestandener Grünraum, mit klarer Wegeführung und Aufenthaltsflächen als Auftakt der Wegeverbindung durch das Wohnquartier Leuchtenberg.
Die große Fläche „Nordkanalplatz“ unterstreicht den stadträumlichen Charakter des Ortes.
Bildprägendes Element ist eine abstrahierte, ca. 1,80 m hohe „Uferböschung“ aus Klinker, die gemeinsam mit einer flachen Wasserachse, Wassertiefe ca. 3 cm, den Nordkanal als „Zitat“ wieder erlebbar macht.
Das Hospiz wird geschützt durch eine deutliche Bodenmodellierung, bepflanzt mit einem Wäldchen. Die Böschungen enden in einer Sitzmauer, die den Eingangsplatz fasst.
Die gemeinsame Formensprache der gegenüberliegenden Grünräume Nordkanalplatz und Augustinerplatz schafft einen großzügigen und repräsentativen Zugang in die Stadt Neuss.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser schlagen eine in Teilen geöffnete Blockstruktur vor, durchquert von einer von Süden nach Norden hin zum Rennbahnpark verlaufenden Magistrale als zentrale Verbindungsachse durch den inneren Hof. Im Gegenüber zum Klostergarten werden zwei Lförmige Gebäude vorgeschlagen, die mit der Pflanzung eines Baumhains und dem deutlichen Abrücken der Wohngebäude sowie der vom Klostergarten abgewandten Grundrisse und Balkone einen respektvollen Abstand zu Nachbarschaft einnehmen. Konträr dazu rücken im Westen die Gebäude eng an den Klostergarten heran, der dadurch entstehende stadträumliche Schwerpunkt im Westen ist zu nah ans Hospiz gesetzt. Die direkte Durchwegung auf einer Achse von Süden nach Norden ist nachvollziehbar, steht aber mit der „Grünen Fuge“ direkt an der Klostermauer im Konflikt. Das Fassadenbild ist nur in Teilen nachvollziehbar und nicht klar adressbildend formuliert. Die Deklination der Grundrisse ist nachvollziehbar, schafft jedoch viele Wohnungen, die einen hohen Anteil an Nordausrichtung haben und daher bedingt förderungs- und baugenehmigungsfähig sind. Darüber hinaus gibt es im Erdgeschoss keine Wohnungen mit Mietergärten an der Grünen Mitte. Es wird trotz einer hohen BGF zu wenig Wohnfläche geschaffen. Die umlaufende Laubengangerschließung wird sehr kritisch gesehen. Stadträumlich erscheint die Qualifizierung des stark reduzierten Platzraums am Alexianerplatz in den Proportionen gelungen, das Zitat des Nordkanals könnte noch gestärkt werden.
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