Neubau des Besucher und Informationszentrums für den Deutschen Bundestag

Leitidee:

Das denkmalgeschützte Ensemble des Großen Tiergartens im Süden des Entwurfsgebiets sowie die repräsentativen Regierungsbauten im Norden sind die zentralen und entwurfsbestimmenden Faktoren für den Neubau. Das Reichstagsgebäude steht im Zentrum der Regierungsbauten und wird durch die Gebäude im Band des Bundes gerahmt. Der Tiergarten steht dem geometrisch strukturierten Ensemble als Landschaftspark gegenüber. Beide Systeme treffen südlich der Scheidemannstraße aufeinander und zeigen an dieser Situation einen spannenden Kontrast auf. Ziel des Entwurfs ist es mit dem Verhältnis beider Welten zueinander zu arbeiten und einen Baustein im Kontext zwischen Stadt und Park auszuformulieren.

Städtebauliches und gestalterisches Konzept:

Parallel zur Scheidemannstraße wird ein klares Volumen platziert, das durch seinen Kolonnadengang eine Adresse en Face des Reichstagsgebäudes ausbildet, ohne mit diesem in Konkurrenz zu treten. Die sensible Positionierung im Norden des Baufeldes, sowie der kompakte Baukörper erlauben die weitestgehende Erhaltung der historischen Parklandschaft des denkmalgeschützten Tiergartens. Der Neubau gliedert sich in den Tiergarten ein ohne sich verstecken zu wollen. Die klare städtebauliche Setzung empfängt die Besucher aus Richtung Hauptbahnhof, Reichstagsgebäude, sowie Brandenburger Tor. Die Fassade des Besucherzentrums zeigt einen regelmäßigen Rhythmus, welcher sich im Bereich des Haupteingangs zu einem Kolonnadengang aufweitet und so eine großzügige überdachte Vorzone generiert. Die Aufweitungen der Stützen zum Dach spiegelt in abstrakter Form die Baumkronen im Tiergarten wider und betten somit das Gebäude in den historischen Parkkontext ein. Der Neubau des BIZ vollzieht einen Dialog aus axialer Stadtstruktur und dem naturhaften Tiergarten.