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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2007

Neubau BioMedical Center (BMC) der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU)

© Benthem Crouwel

© Benthem Crouwel

Ankauf

Benthem Crouwel

Architektur

club L94

Landschaftsarchitektur

Carpus+Partner AG

Bauingenieurwesen

Erläuterungstext

Städtebau
Matrix
Der Entwurf fügt sich in die Grundkonzeption des städtebaulichen Masterplans ein und interpretiert den äußeren Rahmen neu. Das städtebauliche Konzept in Form einer robusten Matrix wird in Nord-Süd- Richtung in einem Wechsel aus Streifen von Baufeldern und Landschaftsbändern gegliedert. In Ost-West Richtung werden Bänder mit Landschaftsthemen, baulich genutzten Flächen und Erschließung entwickelt.
Zentrum der städtebaulichen Figur bleibt der Campusplatz, an dem sich wichtige zentrale Einrichtungen befinden wie die Mensa mit Kindergarten und zukünftig vielleicht ein Sportzentrum wie beispielsweise auf vielen US-Hochschul-Campussen. Der Campusplatz wird im Norden durch den an dieser Stelle 4-geschossigen Baukörper des BMC städtebaulich gefasst und erhält so die seiner Größe angemessene Raumkante. Der Campusboulevard verbindet die Streifen und mündet im Norden des Campus in einen zweiten, kleineren Platz.

Architektur
Signifikanz
Der Neubau für das Biomedical Center besitzt eine hohe Signifikanz – der elegante, gestreckte Baukörper mit den prägnanten Hochpunkten und einer glitzernden Metallfassade, die das Volumen wie ein Kleid umhüllt, kann ein wesentlicher Baustein für die Corporate Identity des BMC werden, ein international sichtbares Zeichen für High-Tech-Forschung. Die Hochpunkte sind präzise gesetzt um eine Massierung des Volumens am Campusplatz zu erreichen - gleichzeitig bietet sich ein verspieltes, lebendiges Bild der verschiedenen Volumen. Über dieses „lockere“ Arrangement werden die beiden Baukörper für Forschung und Unterricht, die beidseits des Campuswegs platziert sind, als eine prägnante bauliche Einheit ablesbar.
Der westliche Baukörper mit den Forschungsabteilungen ist klar zoniert und gegliedert: ein 2-geschossiger Körper, in den Höfe als Freiräume gestanzt sind, mit einer Magistrale und zwei seitlichen Bypässen als Erschließungsstruktur. Die Abteilungen sind an der Magistrale aufgefädelt und um die Höfe organisiert. Die öffentlichen Nutzungen wie Foyer, Cafeteria, Bibliothek, Seminarräume, etc. sind dem Campusplatz, bzw. –weg zugeordnet.
Der östliche Baukörper bietet Raum für die stark von Studenten frequentierten Bereiche: Hörsäle, Seminar- und Praktikumsbereiche. Die Organisation dieser Nutzungen in einem separaten Baukörper erlaubt die Nutzung dieser Räumlichkeiten durch andere universitäre Einrichtungen ohne Störung der Forschungseinrichtungen des BMC.

Grüne Vernetzung
Pocket-Parks
Die eingeschnittenen Freibereiche des BMC erfüllen auf mehreren Ebenen wichtige Funktionen für das vorgestellte Konzept. Als Pocket-Parks stellen sie ein verbindendes Element zum umgebenden Freiraum dar: ein Stück in die Architektur implantierter Freiraum. Orte der räumlichen und funktionalen Orientierung im Gebäude: die Abteilungen umschließen jeweils mit ihren Labor- und Büroflächen einen Pocket-Park und sind über die stirnseitige Erschließung miteinender verknüpft. Die unterschiedliche Gestaltung der Pocket-Parks bewirkt eine hohe Identifikation der Einheiten. Außerdem bieten sie attraktive nutzbare Außenraumflächen hoher Aufenthaltsqualität.

Kommunikation
Magistrale – Schnittstellen - „Bypässe“ - Vernetzung
Mit der zentralen Magistrale in Ost-West-Richtung verfügt der Neubau für das BMC über eine klare Haupterschließungsspange, mit der alle Abteilungen und zentralen Einrichtungen erschlossen werden. Diese Hauptschlagader wird von den Nutzern des Gebäudes durchströmt und stark frequentiert. Frequenz schafft Dichte, Kommunikation, Austausch. Sämtliche zentralen Schnittstellen und wichtigen gemeinschaftlich nutzbaren Bereiche sowie die Pocket-Parks liegen an dieser pulsierenden Magistrale. An den nördlichen und südlichen Gebäudekanten bieten zwei „Bypässe“ jeweils weitere Verknüpfungen zwischen den einzelnen Bereichen der Abteilungen, über die ebenfalls sie Pocket-Parks erschlossen werden können. Ein dichtes Kommunikations-Netzwerk durchzieht die komplette Struktur: Erschließung – Schnittstellen – Austausch – Pause – Ausstellung – Meeting Points – Freiraum – etc.

Landschaftsarchitektur
Das Freiraumkonzept generiert durch neue Waldstrukturen zu den Bebauungen im Westen und Osten einen Filter, der raumwirksam ist und dem Areal eine neue Kontur verleiht. Zusätzlich werden die übergeordneten Waldflächen mit den Neupflanzungen im Sinne eines Freiraumverbundsystems vernetzt.
Im Kontrast zu den Waldrändern steht die offene Wiesen-Feldstruktur, die sich um die Bebauungseinheiten herum legen. Ein Wechsel aus bebauten und offenen Feldern verleiht der städtebaulichen Figur eine spannungsreiche Raumfolge.
Das Rückgrad der Anlage ist der großzügige Hochschulboulevard. An Ihn werden sich langfristig alle Neubauten anreihen und eine gemeinsame starke Adresse ausbilden. Als Pendant zum geplanten Campusplatz mit dem Mensagebäude wird im Norden an der Würmtalstrasse ein neuer Platz geschaffen.
Der Campusboulevard und seine Plätze werden als kommunikatives Herz des Hochschulareals verstanden. Entsprechend hochwertig wird die Gestaltung mit Sitzbänken , Bäumen und Lichtobjekten reagieren. Die Fortführung der Wasserlinie erhöhen die Aufenthaltsqualität.
Die Erschließung des Areals erfolgt über die Straße Am Klopferspitz. Folgerichtig werden hier die Stellplatzflächen angelegt. Sie übernehmen den Rhythmus der Bebauungsstruktur, so dass einer zu starken Massierung durch offene Flächen entgegen gewirkt wird. Die Stellplätze sind im Kontrast zu den asphaltierten Fahrbahnen mit Rasengittersteinen belegt. Eine Entwässerung über offene, baumüberstellte Rasenmulden ermöglicht es, Niederschläge zu versickern.
Während die östliche Flanke des Campus mit Erschließung und Parken belegt ist, wird man auf der anderen Seite im Westen Freiraumnutzungen finden, die den Bedürfnissen der Gebäudenutzer zur Verfügung stehen werden. Hier wird ein breites Spektrum angeboten werden. Neben Spiel- und Sportflächen können auch kleinere Gartenräume entstehen, die als Rückzugsbereiche dienen. Einige Felder könnten als vegetative Becken zur Versickerung von Dachwasser genutzt werden. Schilf und Binsen fungieren als Wasser reinigende Elemente.
Die Innenhöfe des neuen Bio Medical Centers folgen der Thematik der Gebäudenutzung. Pflanzlich übersetzte Bilder von Elementen der Biomedizin besetzen die Höfe. Helix-Hof, Garten der tanzenden Amöben, Garten des Moleküls, Hof der roten Blutkörperchen, DNA-Garten und Pantoffeltiergarten werden durch Kulturpflanzen wie Faserpflanzen, Getreide, Düngepflanzen, Hopfen und Färberpflanzen dargestellt, die gleichzeitig einen Bezug zur umliegenden landwirtschaftlich geprägten Kulturlandschaft herstellen. Im Eingangshof steht ein Sitzobjekt und ein Wasserbecken.
© Benthem Crouwel

© Benthem Crouwel

© Benthem Crouwel

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