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Einladungswettbewerb | 10/2016

UNESCO Visitor Center Sexten

1. Preis

Preisgeld: 10.000 EUR

delueg Architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das neue Gebäude entsteht an exponierter Stelle. Das ermöglicht eine großzügige Öffnung des bestehenden Ensembles, das somit stärker in den Vordergrund rückt. Eine spannungsvolle, weiträumige Konstellation mit starker Präsenz des neuen Visitor Centers entsteht. Moos und Sexten erhalten ein kräftiges Bindeglied.
'Das Hinaufsteigen' ist bestimmendes Thema des Neubaus. Die Besucher werden zur Bewegung animiert. Am Boden beginnend, werden sie in einer Drehung hinauf geleitet zur der, an höchster Stelle gelegenen Dachterrasse. Wechselnde Ausblicke bieten ein kurzweiliges, beeindruckendes Rendezvous mit der Bergwelt von Sexten. Dieses Schauspiel wird zum wesentlichen Inhalt des Hauses.
Sosehr die äußere Treppe dem thematischen Anspruch in großen Teilen erfüllen kann, sowenig trifft das auf die innere Treppe zu. Sie erscheint noch zu schematisch, um die tragende Idee überzeugend zu vermitteln. An der Choreografie ist noch zu arbeiten.
Die Verwendung von Holz ergibt eine gewisse Kohärenz mit der Fassade des angrenzenden Hauses und eröffnet die Chance, lokale Kräfte in den Prozess mit dem Ziel zu integrieren, ein unverwechselbares Projekt zu entwickeln, das weniger dem neuen alpinen Mainstream folgt, als vielmehr das eigene Selbstverständnis ins Licht rückt. In diesem Zusammenhang sind beispielsweise Oberfläche und Farbigkeit genauer zu bedenken.
Die Jury würdigt die unangestrengte, frische Haltung, die dem Entwurf zugrundeliegt, wenngleich auch noch Einiges an dementsprechender Konsequenz zu entwickeln ist.

Empfehlungen:
Generell ist eine unmissverständliche Schärfung des Projekts im Sinne des Konzepts (einfach, mit unscheinbarer Raffinesse ... ) anzustreben.
Die entsprechenden Potentiale der Leitidee ( abwechslungsreiches Hinaufsteigen ) sollten noch besser genutzt werden.
Qualifizierte Landschaftsplaner sollten in die weitere Projektentwicklung einbezogen werden. Es geht darum, durch einen kontextuell schlüssigen und dennoch eigenständigen Landschaftsraum das Gesamtprojekt zu stärken.
Materialität, Oberfläche und Farbigkeit sind zu klären.
Konstruktion und Baudurchführung sind im Sinne der angegebenen Kosten zu optimieren.