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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2016

Neubau Studentenwohnanlage in der ehem. Nibelungenkaserne

Lageplan

Lageplan

3. Preis

Preisgeld: 14.000 EUR

raumzeit - Läufer, Tausch, Tuczek

Architektur

Erläuterungstext

Die städtebauliche Figur der neuen Studentenwohnanlage nimmt die L-Form des städtebaulichen Entwurfs auf. Der Neubau tritt somit in ein Verhältnis zu den verbliebenen zwei Altbauten der ehemaligen Kaserne. Die drei Bauten formen eine Art Kernbereich am östlichen Ende des neuen Quartiers.
Ein natürlich belüftetes Parkdeck auf dem Niveau des im Norden anschließenden Geländes fungiert als Sockel, der zur südlich gelegenen Franz Mayer-Straße hin teilweise ins Gelände einbindet.
Die Wohnnutzung ist auf den vier an der Straße ablesbaren Ebenen untergebracht. Die Wohnungen sind nach Osten, Süden und Westen hin orientiert. Die Erschließung hingegen liegt überwiegend an der Hofseite.
Die geschlossenen Fassadenabschnitte sind mit einer hinterlüfteten Fassade verkleidet. Vorgesehen sind kleinformatige Glasmosaikfliesen auf Trägerplatten. Die Wahl eines einheitlichen, aber farblich differenzierbaren Materials erlaubt es, den Kontrast zwischen einer farblich eher neutralen Außenschale (West- und Ostfassade und die 'Köpfe' der Riegel an der Außenseite des Blocks) und einer warmfarbigen Innenschale (Laubengangwände zum Hof hin) erfahrbar zu machen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der vorgeschlagene Baukörper schafft einen städtebaulich nachvollziehbaren Bezug nach Süden und Osten zum ehemaligen Wirtschafts- bzw. Stabsgebäude. Die Entwicklung der klaren Gebäudestruktur in Höhe, Tiefe und Breite ist schlüssig.

Leider geht der Freiraumbezug und die Durchlässigkeit nach Norden durch die Ausrichtung der Wohneinheiten nach Süden und Osten etwas verloren. Allerdings bleibt eine Blickbeziehung zum nördlichen Freiraum und die Stadt über die Laubengangerschließung erhalten.
Haupteingang, Gemeinschaftsräume, Fahrradabstellraum und Müllraum liegen richtig und sind gut organisiert. Kritisch gesehen wird die unattraktive Flursituation im EG, insbesondere auch, weil Konflikte aufgrund der öffentlichen Nutzung mit den dort gegenüberliegenden Apartments vorprogrammiert sind. Die innere Erschließung ist gut gelöst und weist durch wechselvolle Blickbeziehungen räumliche Qualitäten auf.

Die zweiseitige Belichtung der Apartments mit Lage von Küchenzeile und Essplatz am Laubengang ermöglicht Kommunikation und Kontakt der Bewohner untereinander.
Die Wohngruppen sind schlüssig im Kopfbau nach Osten orientiert.
Die Grundrissorganisation der Wohneinheiten ist gut geschnitten und bewegt sich mit der nutzbaren Wohnfläche im oberen Bereich.
Die Tiefgarage ist wirtschaftlich angeordnet und mit getrennter Ein- und Ausfahrt gut nutzbar.

Die Fassaden sind abwechslungsreich gestaltet und der Nutzung angemessen.
Kritisch gesehen wird der innenliegende Sonnenschutz.

Der Grund für den im Vergleich der Arbeiten relativ hohen ermittelten Bruttorauminhalt liegt in der vorwiegend einbündigen Erschließung.
Die Arbeit bietet mit ihrer klaren Formensprache sowohl in städtebaulicher als auch in architektonischer Hinsicht einen guten Lösungsansatz.

Die klare Aufteilung der Freiflächen in Erschließungsflächen auf Straßenniveau sowie davon abgesetzten Grünzonen erscheint schematisch, mögliche freiräumliche Qualitäten werden nicht vermittelt. Teile des anzunehmenden Wurzelbereichs des östlichen Bestandsbaumes werden mit befestigten Flächen überbaut. Der Erhalt des Baums wäre nur mit entsprechenden zusätzlichen Maßnahmen zum Schutz des Wurzelraums möglich.

Es handelt sich um einen kompakten Baukörper mit teilweiser einseitiger Erschließung durch Laubengänge. Die geothermische Nutzung über Pfahlgründung ist vorteilhaft. Für die Nutzung der Fernwärme wäre aufgrund eines fehlenden Anbieters eine Alternative zu suchen.
Schnitt / Ansichten

Schnitt / Ansichten

Modell

Modell