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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2016

Adlerstraße Ost III+IV / Katzenstein VI

Anerkennung: Edmaier, Krischan, Sprenger, Pächter

Anerkennung: Edmaier, Krischan, Sprenger, Pächter

Anerkennung

Preisgeld: 3.500 EUR

Christine Edmaier

Architektur

Sabine Krischan Architektin

Architektur

Sprenger Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Pächter

Architektur

Erläuterungstext

Die vorhandene Topografie und die zwischen die Äcker eingestreuten „Gartenstückle“ erzeugen eine besondere Atmosphäre und sollten auch für das neue Wohngebiet charakteristisch bleiben. Die Beibehaltung und Weiterentwicklung der wertvollen Gehölz- und Grünbereiche kann auch für eine Stadtrandsiedlung in Wernau bei Stuttgart ein Zukunftsmodell im Sinne von „urban gardening“ sein. Die Gärten sollen von bereits dort Wohnenden aus den Geschosswohnungsbauten und neuen Bewohnern gemeinsam bewirtschaftet werden und eine besondere Aufenthaltsqualität bieten. Sie reduzieren zudem den öffentlich zu leistenden Pflegeaufwand. An der Adlerstraße können als Nahtstelle zum Bestand besondere Wohnformen und gemischtere Nutzungen im Idealfall mit kleineren Laden-, Büro- oder Gastronomieangeboten angeordnet werden. Im besten Fall kann so die zusätzliche Bebauung einschließlich ihrer Freiräume auch für die bereits ansässigen Bewohner zu einer Bereicherung werden. Die internen Grünbereiche und -verbindungen verzahnen sich mit den einzelnen Bebauungsclustern und -bändern. Sie bieten für Schulkinder und Fußgänger gut erreichbare und vom Autoverkehr unabhängige Verbindungen in Richtung Süden zur Schule und weiter parallel über den vorhandenen Grünzug ins Zentrum. Überschaubare Quartierseinheiten mit wirtschaftlich vertretbaren Grundstücksgrößen und -zuschnitten lassen eine flexible, bedarfsorientierte Anordnung von zweigeschossigen Reihenhäusern, Doppelhäusern, Winkeltypen und Einfamilienhäusern zu. Ein klarer Ortsrand wird durch 3-4 geschossige Mehrfamilienhäuser definiert. Die eher unspektakuläre Bebauung fügt sich organisch in die Landschaft ein und nimmt teilweise die vorhandenen Typologien der benachbarten Straßenzüge aus den 50er bis 70-er Jahren auf, um sie zeitgemäß weiterzuentwickeln. Das gesamte Wohngebiet könnte mit seinen ökologischen Eckpunkten, von der Beibehaltung wertvoller Ökotope, über die Südausrichtung der Gebäude, die Nutzung von Sonnenenergie, die sparsame Erschließung bis zur Eigenproduktion von Nahrungsmitteln, als modellhaft für ein zukunftsgerechtes „Wohnen im Grünen“ gelten.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit zeichnet sich aus durch eine eigenständige und markante Formulierung im Umgang mit Topografie und Freibereichen.

Zeilenartige, ost-west-gerichtete Bebauungsstrukturen aus vornehmlich Reihen- und Kettenhäusern formulieren einen bandartigen Wechsel mit privaten Gärten und öffentlichen Angern, belegt mit Spielbereichen, Gartennutzungen und Wiesenflächen.

Die Erschließung erfolgt von Süden über den Kreisverkehr der Unteren Randstraße und bindet mittig an die Adlerstraße an. Der Ringschluss an den Tilsiter Weg wird nicht ermöglicht. Die Adlerstraße Richtung Norden ist von Parkierung gekennzeichnet und lässt trotz einer starken Begrünung durch eine lockere Baumreihe stadträumliche Qualitäten vermissen. Stichstraßen im Osten sind ohne Wendemöglichkeiten ausgebildet.

Die Bebauungsstruktur wirkt zu linear, monofunktional und wenig gegliedert. Der Wechsel mit Mietergärten im Innern des Quartiers formuliert den landschaftlichen Anspruch, ist jedoch im Quartiersinnern deplatziert. Die nördlich gelegenen Mietergärten mögen für den bereits bestehenden Stadtteil angeboten worden sein, sind in ihrer Lage jedoch willkürlich und konterkarieren den Anspruch an einen klar formulierten Ortsrand.

Der Ortsrand ist gegen Osten deutlicher formuliert und durch dreigeschossige Wohnungsbauten klar gesetzt. Der Übergang in die offene Landschaft allein durch Reihenhauszeilen ist zu schwach.

Die Arbeit weist einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Reihenhaustypologien auf, Geschosswohnungsbau nimmt nur einen sehr geringen Anteil ein, Einfamilienhausbebauungen sind kaum vorgesehen und wirken in ihrer Lage nicht begründet. Der angestrebte Mix wird nicht nachgewiesen. Strukturell unproblematisch wäre der Wechsel von Reihenhausbebauung zur mehr Geschosswohnungsbau.

Nahezu alle Wohneinheiten sind konsequent nach Süden orientiert, die Gärten und Freibereiche sind ideal besonnt. Jedoch werden die Reihenhauszeilen teilweise von Süden erschlossen und beparkt und lassen dadurch wenig ansprechende private Freiraumqualitäten erwarten.

Der Entwurf liegt mit seiner Dichte deutlich unter der erwarteten Dichte, dies ist dem extrem hohen Anteil an öffentlichen und privaten Freibereichen geschuldet. Dennoch liefert er einen interessanten und intensiv diskutierten Beitrag zum Umgang mit Freibereichen im Siedlungsrandbereich und einer topografisch anspruchsvollen Landschaft.
Anerkennung: Edmaier, Krischan, Sprenger, Pächter

Anerkennung: Edmaier, Krischan, Sprenger, Pächter

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