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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2016

Adlerstraße Ost III+IV / Katzenstein VI

Lageplan

Lageplan

Anerkennung

Preisgeld: 2.000 EUR

DNR Daab Nordheim Reutler PartGmbB | Architekten, Stadt- und Umweltplaner

Stadtplanung / Städtebau

Erläuterungstext

Die besondere topografische Situation des Bergrückens und die Verknüpfung mit den angrenzenden Frei- und Siedlungsräumen prägen das städtebauliche Konzept. Die Bebauungsstrukturen und die Straßenführung folgen der Topographie und geben dem Quartier ein unverwechselbares Gesicht.
Der Entwurf setzt einen baulichen Schwerpunkt an der südlichen Adlerstraße und fächert sich mit vier gemischt genutzten Wohnhöfen auf. Die hierbei entstehenden „grünen Finger“ lassen eine Abfolge von Freiräumen entstehen mit vielfältigen Blickbeziehungen zum Plochinger Kopf, zum Schurwald und Albtrauf. Der Ortsrand wird durch kurze Gebäudezeilen für Reihenhäuser oder Einfamilienhäuser gebildet.
Das neue Quartier gliedert sich in folgende Abschnitte.
An der Kreuzung Adlerstraße / nordöstliche Randstraße entsteht ein kleiner Quartiersmittelpunkt mit Markt und Ladenzeile, das sich bis zur Bergkuppe an der St. Michael Kirche erstreckt. In diesem Abschnitt bietet sich eine Mischung von Wohnen und Arbeiten an, flexible, erweiterbare Räumlichkeiten für nicht störendes Kleingewerbe auf dem eigenen Grundstück können einen Beitrag zur möglichen Vereinbarung von Beruf und Familie leisten.
Vom Bergrücken aus öffnet sich ein langgestreckter Freiraum, der leicht nach Norden abfällt und zusammen mit dem Markt die Form einer „Sanduhr“ ergibt.
Die vier Wohnhöfe setzen sich aus zwei- bis dreigeschossigen Gebäuden für unterschiedliche Wohnformen zusammen, kleine Nachbarschaften für die Bildung und Entwicklung von sozialen Kontakten. Diese bilden geschützte Wohn- und Gartenhöfe, die auf unter-schiedliche Weise genutzt werden können, insbesondere zur Kommunikation und Interaktion, als Treffpunkte und zum Spielen für Kinder. Die Wohnhöfe lassen bezahlbares Mehrgenerationen- und Familienwohnen im Geschosswohnungsbau oder auch verdichteten Eigenheimbau mit gemeinsamen Freiräumen zu.
Die zweigeschossigen Reihen- und Doppelhäuser am Ortsrand sind locker bebaut und geben den Ausblick in die Umgebung frei.

Beurteilung durch das Preisgericht

Grundidee ist eine fächerförmige Verbindung der Bebauung mit der Landschaft mit der Schaffung von vielfältigen Ausblicken.

Startpunkt ist ein Quartiersplatz mit seiner 5-geschossigen Bebauung. An diesen schließt sich im Norden eine Grünzone bis zum Siedlungsrand an.
Der angedachte Platz mit Markt und Nahversorgung wird sich vermutlich nicht wirtschaftlich umsetzen lassen. Mit der langen Grünzäsur wird eine Verknüpfung zum westlichen Bestandsgebiet geschaffen.

Das 5-geschossige Gebäude bildet ein interessantes Pendant zum bestehenden Hochhaus.

Die Fächer stufen sich vom Zentrum über Wohnhöfe aus Geschosswohnungsbauten und Reihenhäuser bis zu Einfamilienhäusern am Rand ab. Die Wohnhöfe könnten sinnvollerweise alternativ auch von einer Mischung verschiedener Gebäudetypen umschlossen werden.
Der Vorschlag, mehrere Parkierungsflächen an öffentlichen kleinen Grünflächen anzuordnen, wird kritisch hinterfragt.

Die Winkelbauten haben teilweise eine ungünstige Nordostorientierung. Das östliche abgeknickte Wohngebäude im Zentrum konterkariert den Fächergedanken.
Die acht kleinen öffentlichen Grünflächen bilden noch keinen überzeugenden Grünzug. Die Grünzone am Nordrand des Gebietes ist ebenfalls zu hinterfragen. Die geringe Dichte entlang der Grünzone erscheint nicht angemessen.

Die Erschließung des Baugebietes über den Kreisverkehr und eine weitere Quartiersstraße zwischen der nordöstlichen Randstraße und der Adlerstraße ist gut gelöst. Das Straßenbegleitgrün entlang der nordöstlichen Randstraße schafft die nötige Distanz zu der 3-geschossigen Bebauung.

Die Wirtschaftlichkeit scheint insgesamt gegeben zu sein. Die erforderliche Einwohnerzahl pro Hektar ist nachgewiesen.

Die Grundidee der fächerförmigen Struktur wird als interessanter Ansatz gewürdigt, der städtebaulich jedoch nicht mit der angemessenen Stringenz umgesetzt wurde.
Ausblicke in die Umgebung

Ausblicke in die Umgebung