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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2007

"Ortsdurchfahrten Hörstein und Wasserlos"

Gesamtplan Wasserlos

Gesamtplan Wasserlos

Ankauf

Harald Neu Architekt und StÀdtebauarchitekt BDA

Architektur

Wolfgang FĂ€rber Landschaftsarchitekt

Landschaftsarchitektur

R+T Verkehrsplanung GmbH

Verkehrsplanung

ErlÀuterungstext

Ausgangslage

Beide Ortsdurchfahrten sind geprĂ€gt durch einen einseitig den BedĂŒrfnissen des Fahrverkehrs unterworfenen Straßenausbau, der durchgĂ€ngig funktionale und gestalterische EinschrĂ€nkungen fĂŒr FußgĂ€nger und Radfahrer offenbart und AufenthaltsqualitĂ€t weitestgehend vermissen lĂ€sst. Dringend benötigte Haltemöglichkeiten fĂŒr LadengeschĂ€fte stehen nur in geringem Masse zur VerfĂŒgung.
Die objektiven MisstĂ€nde werden in der subjektiven Wahrnehmung durch das MissverhĂ€ltnis von rĂ€umlicher Enge des Straßenraums im Innenbereich und den zum Teil ĂŒberdimensioniert erscheinenden Knotenausbildungen in der Peripherie noch gesteigert.
Gravierender tritt dies im Ortsteil Hörstein zu Tage. AugenfÀllig ist auch ein Defizit an Gestalt prÀgenden Elementen der den öffentlichen Raum umgrenzenden GebÀude und deren Einfriedungen, Hoftore und Zufahrten.


Optionen

Aufgrund der rĂ€umlich beschrĂ€nkten Straßenquerschnitte ist eine funktional „konfliktfreie“ Lösung fĂŒr alle Verkehrsteilnehmer innerhalb des vorhandenen Straßenraums nicht möglich.
Eine grundsĂ€tzlich vorstellbare Trennung des Individualverkehrs in zwei Einbahnstraßensysteme (s. Skizze) in den Kernbereichen erscheint aufgrund der bereits dort reali-sierten Maßnahmen und der Belastung momentan verkehrsberuhigter Bereiche nicht mehr realistisch.
Eine realisierbare Option stellt das Konzept einer „friedlichen Koexistenz“ der verschiedenen Verkehrsarten mit einer Verschiebung der PrioritĂ€ten zugunsten der FußgĂ€nger und Entwicklung von AufenthaltsqualitĂ€ten dar. Dies bedingt Maßnahmen zur Beruhigung und Kultivierung des nach wie vor starken Verkehrsaufkommens.


Leitidee – „Trittsteine“

Das Konzept beruht auf der Idee einer Rhythmisierung des öffentlichen Straßenraums durch die Hervorhebung von „Trittsteinen“. Diese markieren platzartige Aufweitungen, begrenzende EinmĂŒndungsbereiche oder bewusste Engstellen. Wo möglich werden angrenzende Bereichen wie etwa der Schlosspark mit angebunden.
In Umkehrung der bisherigen Situation tritt zukĂŒnftig nicht die Dimension der FahrflĂ€che in den Vordergrund, sondern das GefĂŒge des Stadtraums.


Detailbereich „Platz vor der unteren Pforte“ in Hörstein

Durch RĂŒckbau der Busspuren wird die PlatzflĂ€che nach Osten erweitert. Die Busse halten zukĂŒnftig auf der Fahrbahn. Die Platzgestaltung bleibt in Ihren Grundstrukturen erhalten, wird jedoch insgesamt ruhiger und großzĂŒgiger gestaltet. Es entsteht eine FlĂ€che zum Verweilen, die jedoch auch fĂŒr verschiedene AktivitĂ€ten nutzbar ist.
Nach Norden treppt sich die PlatzflÀche in verschleifenden GelÀndestufen ab.
Die FlĂ€che oberhalb der Stufen erhĂ€lt einen Schotter-Rasen (alternativ eine Tennendecke), die nach Osten durch ein Wassergerinne abgeschlossen wird. Im östlichen Platzbereich soll die vorhandene Mauerkante freigelegt werden. Hier sind schattige RuhebĂ€nke vorgesehen. Die Zufahrt zur Alzenauer Straße wird an der Einfahrt auf 5,50 Meter verjĂŒngt. Hier beginnt die Tempo 30 Zone, die bis zur HaubĂŒhlstraße fĂŒhrt.


Detailbereich „Glockenplatz“

Auf dem GrundstĂŒck gegenĂŒber der Kirche soll eine ruhige, umgrĂŒnte PlatzflĂ€che entstehen. Der „Glockenplatz“ ĂŒbernimmt die Höhe der Straße, die ĂŒber die gesamte Breite des Platzes im Material des Gehwegs befestigt ist, wodurch die ZĂ€sur
zur Ortsdurchfahrt minimiert wird. Die Höhendifferenz zur Glockengasse wird durch GelĂ€ndestufen ausgeglichen, wodurch auch nach Norden ein großzĂŒgiger Raumeindruck entsteht. Die Abgrenzung zu den privaten GrundstĂŒcken erfolgt durch Natursteinmauern und einen umlaufenden Pflanzstreifen mit SolitĂ€rbĂ€umen sowie durch BĂ€nke, die zur PlatzflĂ€che orientiert sind. Die innere PlatzflĂ€che erhĂ€lt eine Befestigung mit Schotterrasen (alternativ eine Tennendecke). Eine große Kastanie soll die solitĂ€re Dominante und das Pendant zu den mĂ€chtigen Linden vor der Kirche bilden. Die Bushaltestelle soll von der Hackstraße zum Glockenplatz verlegt werden.


Ideenteil Schlosspark Wasserlos – „open space“

Idee des Entwurfs ist die StĂ€rkung der Reste der historischen Parkanlage, insbesondere der Baumachse zum Teehaus, und die VerknĂŒpfung des Schlossparks mit der Parkanlage östlich der Ortsdurchfahrt im Bereich des Wasserburger Schlosses.

Die Baum-Allee zum Teehaus bleibt bestimmende Achse und soll durch zusĂ€tzliche ErgĂ€nzungspflanzungen und Beschnitt stĂ€rker herausgearbeitet werden. Die Bastion um das Teehaus soll mit einer BrĂŒstungsmauer aus Naturstein eingefasst werden. Von hier aus sollen nach Westen Sichtachsen durch den ĂŒberwucherten Bereich westlich des Teehauses geschnitten werden.

Einen gestalterisch reizvollen Aspekt und Kontrapunkt zu der dichten, schattigen Linden-Allee bildet die Weite der mit KirschbĂ€umen umstandenen großen Wiese nach Norden. Diese soll mit sichelförmigen Wegen umfasst werden. Der reizvolle BlĂŒtenaspekt der KirschbĂ€ume solle durch HinzufĂŒgen einiger zusĂ€tzlicher Arten mit unterschiedlichen BlĂŒtencharakteristika wie Prunus Argentii durchsetzt werden.

Zur Straße hin soll der Bewuchs stark ausgelichtet und das GelĂ€nde auf der Höhe des Dammweges angezogen werden, so dass von hier eine Blickbeziehung zu den östlichen Parkanlagen entsteht. Die Kante des Parks zur Straße hin soll mit einer krĂ€ftigen Natursteinmauer eingefasst werden, die in VerlĂ€ngerung der Allee-Achse einen Übergang definiert, aber den Blick auf die Parkanlagen um das historische Schloss frei lĂ€sst. Visavis soll das GelĂ€nde am Krankenhaus ebenfalls zum Schlosspark geöffnet und ĂŒber ein gleichartiges Mauerelement mit Zugang zum Park umgestaltet werden.

Der nördliche Parkzugang soll ĂŒber eine kleine, vor gelagerte PlatzflĂ€che großzĂŒgiger gestaltet werden. SĂŒdlich des Dammweges zur Straße am Rosengarten bleibt die große Wiese als ruhige FlĂ€che erhalten. Der Parkrand soll hier durch eine kleinwĂŒchsige Hecke gegenĂŒber dem Gehweg eingefasst werden.

Die Ausbaumaterialien können sehr einfach bleiben. Der dammartige Weg der historischen Achse bleibt als Kiesweg mit Einfassungen aus StahlbĂ€ndern erhalten. Die ĂŒbrigen Wege sollen ebenfalls als Kieswege angelegt werden, wobei der nach SĂŒden liegende Sichelweg als Schotter-Rasenweg verbleiben soll.


Ideenteil Alter Friedhof Hörstein – „closed area“

Der besondere Charme des alten Friedhofes besteht im Gegensatz zum barocken GeprĂ€ge des Schlossparks von Wasserlos. Die Ruhe und die diskrete Abgeschlossenheit verleihen der Anlage ihren besonderen Reiz und ihre WĂŒrde.

Das Konzept beschrĂ€nkt sich auf sehr wenige Maßnahmen, die im Wesentlichen die vorhandenen QualitĂ€ten sichern und steigern sollen.
Der Ă€ußere Eingangsbereich zum Platz hin soll als kleine Bastion ausgebildet werden, auf der die „schöne“ Linde als Dominante zum Platz hin wirkt.
Im unmittelbaren Eingangsbereich soll eine kleine Aufweitung mit einer Sitzbank und einer Skulptur oder einem kleinen Brunnen zur Linken entstehen. Von dort fĂŒhrt ein Weg (vorzugsweise als Schotter-Rasen) am Seiteneingang vorbei bis in den sĂŒdlichen Teil des Friedhofes. Zu den Mahnmalen und GrĂ€bern fĂŒhren Trittsteine aus Naturstein, in der ansonsten ungestörten RasenflĂ€che.

Östlich des Weges sollen die bestehenden Sitz-Nischen fĂŒr BĂ€nke verbleiben. Die Westseite soll fĂŒr sepulkrale Artefakte vorbehalten bleiben. Die Grab- und Gedenkstelen sollten durch quer zur Richtung des lang gestreckten Raums angeordnete, bandartig geschnittene Formgehölze betont werden.
Ansonsten sollte der vorhandene strauchartige Bewuchs etwas eingedÀmmt werden, um die SolitÀre und die rÀumliche Wirkung der Mauereinfriedung mit den GrabmÀlern zu unterstreichen. Neupflanzungen sind kaum notwendig.

Die Beleuchtung sollte sich auf eine Unterstrahlung der BÀume entlang des Weges beschrÀnken und nur sehr gedÀmpft eingestellt werden.
Gesamtplan Wasserlos

Gesamtplan Wasserlos

Gesamtplan Wasserlos

Gesamtplan Wasserlos

Detailplan Wasserlos

Detailplan Wasserlos

Detailplan Wasserlos

Detailplan Wasserlos

Detailplan Wasserlos

Detailplan Wasserlos

Wasserlos \"Glockenplatz an der Katharinakirche\", Skizze H. Neu

Wasserlos \"Glockenplatz an der Katharinakirche\", Skizze H. Neu

Wasserlos \"Glockenplatz an der Katharinakirche\", Skizze H. Neu

Wasserlos \"Glockenplatz an der Katharinakirche\", Skizze H. Neu

Wasserlos \"Glockenplatz an der Katharinakirche\", Skizze H. Neu

Wasserlos \"Glockenplatz an der Katharinakirche\", Skizze H. Neu

Gesamtplan Hörstein

Gesamtplan Hörstein

Gesamtplan Hörstein

Gesamtplan Hörstein

Gesamtplan Hörstein

Gesamtplan Hörstein

Detailpan Hörstein

Detailpan Hörstein

Detailpan Hörstein

Detailpan Hörstein

Detailpan Hörstein

Detailpan Hörstein

Hörstein \"Platz vor der unteren Pforte\", Skizze H. Neu

Hörstein \"Platz vor der unteren Pforte\", Skizze H. Neu

Hörstein \"Platz vor der unteren Pforte\", Skizze H. Neu

Hörstein \"Platz vor der unteren Pforte\", Skizze H. Neu

Hörstein \"Platz vor der unteren Pforte\", Skizze H. Neu

Hörstein \"Platz vor der unteren Pforte\", Skizze H. Neu