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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2007

Neubau der Fachhochschule Osnabrück - Standort Lingen/Ems

3. Preis

Preisgeld: 16.000 EUR

AHRENS + PÖRTNER

Architektur

REINDERSARCHITEKTEN BDA

Architektur

Erläuterungstext

1 Städtebau und Integration

Die Wettbewerbsaufgabe läßt sich nicht auf das Thema \"Haus in Haus\" reduzieren sondern ist vielmehr auch von enormer städtebaulicher Bedeutung. Mit der Erstellung der Bahnunterführung und der engen Verknüpfung von Bahnhofsumfeld und Kaiserstraße fällt dem Bereich zwischen den Hallen I - II und IV besondere Bedeutung zu. Nach dem Abbruch der historischen Gebäude entlang der Kaiserstraße fehlt den sanierten Hallen hier die räumliche Fassung und der Gesamtanlage eine spürbare Mitte. Am ehemaligen Standort der Kesselschmiede setzt die FH - Cafeteria den notwendigen städtebaulichen Akzent und bildet so den FH - Campus, der abgeschirmt vom Lärm, der Kaiserstraße ein belebter sonniger Platz nicht nur für die Stundenten der FH werden kann. Die Belebung dieses Bereiches sichert für das Umfeld ein hohes Maß an sozialer Kontrolle am Auftakt der Rampe.


2 Gebäudehülle und Denkmalschutz

Die historische Bausubstanz ist in ihrer Konstruktion und Transparenz ein imposantes Beispiel denkmalgeschützter Industriearchitektur. Daher bleibt die vorhandene Stahlkonstruktion soweit als irgendmöglich erhalten. Die einzubauenden Hörsäle, Institute und Seminarräume werden \"Haus in Haus\" frei eingestellt und halten den nötigen \"Respektabstand\" zur Hülle, die in ihren ursprünglichen Charakter als schützende \"Klimahülle\" wiederhergestellt und saniert werden soll. Die \"obere\" Kranbahn bleibt vollständig, die untere zumindest im Bereich der Eingangshalle erhalten. Die funktionsbedingte Nord-/Südausrichtung und Erschließung bleibt durch die neue Erschließungspassage gewahrt, dementsprechend werden auch die Außentore in der Fassade saniert und genutzt. Lediglich zum FH - Campus werden im Bereich des Einganges Ziegelgefache aus der Stahlskelettkonstruktion entfernt und verglast um Besuchern und Nutzern \"offener\" entgegenzutreten.


3 Funktion und Zuordnung

Unter Einhaltung des Raumprogrammes werden die jeweiligen Funktionseinheiten zu ablesbaren Instituten gebündelt und auf 2 Ebenen im westlichen Teil der Halle entlang der Passage angeordnet. Die Anordnung der Zwischenräume, Innenhöfe und Kombizonen folgt dem vorgegebenen Raster der Sheddächer. Die gemeinsam genutzten Seminarräume und Hörsäle werden zusammengefaßt und die Passage begleitend als 2-geschossiger Riegel unabhängig von den Instituten angeordnet. In der Eingangshalle bleibt die beeindruckende Höhe und Ausdehnung der Hallenkonstruktion sichtbar, hierdurch besteht auch die Chance die Krananlage im Original in angemessenem Luftraum zu platzieren. Die Eingangshalle wird durch die Bibliothek und den theaterpädagogischen Bereich gefaßt und bei besonderen Anlässen, Aufführungen etc. zusätzlich belebt. Um die \"Klimahülle EAW\" nicht durch die Abluft der Cafeteria / Mensa zu belasten und aus den angeführten städtebaulichen Überlegungen heraus wurde die Cafeteria bewußt ausbzw. der Halle vorgelagert. Die Cafeteria wird hierdurch autark, auch in ihrer Bewirtschaftung und verfügt durch die Auslagerung über attraktive besonnte Freiflächen die optimal für eine Außengastronomie geeignet sind (Campus, Empore, Dachterrasse).


4 Material und Gestalt

Die \"eingestellten\" Kuben stehen in besonderer Spannung zur historischen Bausubstanz. Beton und rohe Walzbleche für die geschlossenen Bauteile, Glas und Metalllamellen für die transparenten Zonen, stehen für eine stark reduzierte Materialwahl. Die gleiche Zurückhaltung sollte für die Farbgebung gelten. Zur Reflexion des Tageslichtes werden die Sichtbetonwände und der Betonboden hell ausgeführt. Die Grundflächen der 3 Innenhöfe werden als speichernde und das Raumklima verbessernde Wasserflächen gestaltet, die als \"Wasserspiegel\" zudem reflektierend wirken.