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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2016

Entwicklungsgebiet Stadionstraße

Fussgängerperspektive Stadionstrasse

Fussgängerperspektive Stadionstrasse

1. Preis

Preisgeld: 74.000 EUR

Albert Wimmer ZT GmbH

Architektur

Martha Schwartz Partners

Landschaftsarchitektur

AXIS Ingenieurleistungen

Verkehrsplanung

Erläuterungstext

Auf dem rund 5,3 ha großen Stadionareal zwischen Stadionstraße, Giltschwertstraße und Altbach-Au entsteht in den nächsten Jahren ein hochwertiges, lebendiges Wohnquartier, das zu gleichen Teilen mit urbanem Flair und naturnahen Wohnen besticht. Der Entwurf des Architekturbüros Albert Wimmer ZT GmbH, der in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsplanungsbüro Martha Schwarz Partners Ltd. und dem Verkehrsplanungsbüro AXIS Ingenieurleistungen ZT-GmbH erarbeitet wurde, wurde durch das Preisgericht unter dem Vorsitz von Univ.-Prof. DI Dr. Friedrich Zibuschka einstimmig der erste Preis zuerkannt.

Zentrales Element des neuen Stadtquartiers ist der grüne Anger, der die Anlage durchzieht und verbindet und an dessen Hauptkreuzungspunkt das soziale Herz, der Quartiersplatz mit Nachbarschaftszentrum und Café, angesiedelt ist. Das Areal teilt sich in neun Teilräume, dessen Bebauungsformen hohe Identität und Wohnvielfalt sicherstellen. Die Höfe werden baulich nicht geschlossen, wodurch vielfältige und weiträumige Sichtbeziehungen aus den Höfen in den zentralen Grünraum entstehen. Die Bebauung entlang der Stadionstraße schirmt das Wohnquartier gegen die vielbefahrene Straße ab und fungiert zugleich als Lärmschutz. Der Anger ist ein Hybrid aus Platz, Park, Boulevard und Spielplatz. Die variierend topographischen Höhenniveaus mit abgesenkten Spiel- und Sitzbereichen kennzeichnen „die grüne Mitte“ und bilden geschützte Spiel-und Aufenthaltsflächen. Die Terrassen und sanften Grasböschungen dienen dabei als verbindende Elemente.

Soziales Herz und Zentrum der neuen Anlage ist der Quartiersplatz, der
als Kommunikations- und Begegnungsort Raum für unterschiedlichste
Aktivitäten bietet und die Identifikation mit dem Quartier stärkt. Hier befinden sich auch eine Mehrzweckhalle mit Veranstaltungssaal, Bibliothek und ein Café. Diese öffentlichen Einrichtungen verbinden das Wohnquartier nach Westen hin mit dem Altabach. Der Quartiersplatz fungiert gleichzeitig als Marktplatz mit temporären Marktständen (Wochenmarkt/ Biomarkt) und als sozialer Stützpunkt mit einer Ärztegemeinschaftspraxis. Ein modernes Dorf als Alternative zum anonymen Großstadtleben!

Die Wasserläufe Altabach, Altabach-Au und Warme Fischa bieten die Chance, das Element Wasser in das Quartier einzubeziehen: Durch Aufstauung des Altabachs entsteht eine kleine Bucht, die durch Terrassierung und einladende Holzdecks direkten Zugang zum Wasser bietet und dadurch neue spannende Natur- und Freiraumqualitäten schafft. Alle übergeordneten öffentlichen Nutzungen sind innerhalb des Quartiers an zentralen Punkten angeordnet: an den Quartierszugängen, primär in der Erdgeschoßzone und im ersten Geschoß entlang der Stadionstraße, rund um den Quartiersplatz, sowie begleitend entlang des Angers. Die flexible Sockelzone zum Anger versteht sich als Kommunikationszone und zentraler Treffpunkt der BewohnerInnen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das städtebauliche Konzept zeigt eine klare Strukturierung des künftigen Quartiers und stellt eine sehr gelungene und dem Standort angemessene Lösung dar. Insbesondere wird die gestalterische und funktionelle Vernetzung des Quartiers mit den umgebenden Stadtstrukturen besonders hervorgehoben. Dieses zeigt sich auch in der Auflösung der städtebaulich schwierigen Ecksituation im Kreuzungsbereich von Giltschwertgasse und Stadionstraße.

Die großzügige zentrale Grünverbindung in Form eines „Angers“ schafft eine hohe Aufenthaltsqualität und bietet vielfältige Freiflächenangebote für alle Generationen, ohne dabei eine Segmentierung des Quartiers zu bewirken. Besonders gewürdigt wird hierbei die Fortführung und Anbindung der Grünraumachse an die östlich gelegenen, bestehenden Freiräume. Einen besonderen funktionellen Mehrwert stellt indes das dem „Anger“ angelagerte Nachbarschaftszentrum sowie der hochwertige Quartiersplatz, sowohl für die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner als auch für das gesamte Stadtviertel dar.

Die vorgeschlagene Baukörpertypologie stellt ein robustes Grundgerüst für den Städtebau dar, wobei gleichzeitig die für die künftige Entwicklung notwendige Flexibilität gewahrt bleibt. Weiters wird das aufgezeigte Zusammenspiel der Erdgeschoßnutzungen mit den vorgelagerten Freibereichen seitens der Jury positiv hervorgehoben.

Das vorgelegte Verkehrskonzept fügt sich in die bestehende Verkehrsstruktur ein und führt durch seine praktikable Konzeption zu einer weitgehenden Verkehrsberuhigung des neuen Quartiers. Die Organisation des ruhenden Verkehrs über zwei Sammeltiefgaragen für Dauerparker in Verbindung mit Kurzparkplätzen im Quartier wird begrüßt.
Fussgängerperspektive Anger

Fussgängerperspektive Anger

Fussgängerperspektive Anger

Fussgängerperspektive Anger

Stadionareal Lageplan

Stadionareal Lageplan

Stadionareal Vogelperspektive

Stadionareal Vogelperspektive