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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2016

Graf-Heinrich-Schule, Grundschule und Gemeinschaftsschule

2. Preis

Preisgeld: 8.500 EUR

BJW Architekten Broghammer Jana Wohlleber

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das städtebauliche Konzept umfasst eine klare Anordnung der Baukörper, bei dem sich die Verfasser bewusst und sehr gelungen mit der Veränderung des Bestandsgebäudes und dem Verwaltungsbereich befasst hat. Auch die Ein-bindung des bestehenden Telekomgebäudes, das in einer sehr präsenten Stellung im Stadtraum steht, wird über den umschließenden Neubau gelungen gefasst und in die Funktionen eingearbeitet. Die Höhenentwicklung der neuen Baukörper ist wohlüberlegt gewählt und die Baukörper fügen sich ideal in die umgehende Bebauung ein.

Die geschlossene Verbindung zwischen altem Schulhaus und Hauptgebäude verbindet die Gebäude optimal und wettergeschützt, wobei im letzten Geschoss ein Dach wünschenswert wäre. Der Bereich der Grundschule im Gebäude der Telekom wird über eine Überdachung an die restlichen Gebäude angebunden. Weitere Verbindungen zwischen den Gebäuden sind nicht not-wendig, da der Verfasser die Zonierung der einzelnen Nutzungsbereiche von Grundschule und Gesamtschule in den einzelnen Baukörpern unterteilt hat. Der Eingangsbereich der Grundschule ist dadurch in den hinteren Bereich des Schulgeländes verlegt und löst so elegant die zonierte Nutzung und Beaufsichtigung des Grundschulbereiches. Besonders gelungen ist die Auflösung des innenliegenden Flurs im Telekomgebäude durch die Verbindung mit dem Neubau der Grundschule, der sich offen und weit gibt.
Der eindeutig definierte Haupteingang für den Bereich der Gesamtschule verteilt optimal mit ausreichendem Platz. Die Aula ist zur Flurfläche öffenbar, aber ebenso abgetrennt nutzbar. Besonders hervorzuheben ist, dass die Aula während des gesamten Schulbetriebes separat nutzbar ist. Der Entwurf zeichnet sich durch mit Tageslichte belichtete Flurbereiche aus, die mehrfach nutzbar sind und sich dem neuen pädagogischen Konzepten der Beschulung anpassen. Die Barrierefreiheit der kompletten Bereiche ist unspektakulär umgesetzt. Die funktionalen Beziehungen sind gut gewählt und die Räume weißen gute Raumzuschnitte auf.

Der Entwurf zeigt eine regionaltypische Fassade aus vorbewitterten Lärchen-schindeln aus, die sich sehr gut in die umliegende Bebauung einfügen. Über die Verwendung der Lärchenschindeln wurde im Preisgericht allerdings kontrovers diskutiert. Durch die Materialwahl adressieren sich die Baukörper neu, zeigen sich modern landestypisch, aber das alte Schulgebäude behält trotzdem seine selbstbewusste Stellung und die Baukörper bilden gemeinsam eine gelungene Einheit von alt und modern.

In der weiteren Überarbeitung ist eine planerische Auseinandersetzung mit den Freiflächen und Zonen für die Schulhofnutzung, Fahrradstellplätze und Parken notwendig. Die bauliche Umsetzung während des Schulbetriebes wird äußert kritisch gesehen. Insgesamt stellt der Beitrag einen sehr gelungen Ausarbeitung der Aufgabe dar und ist sowohl städtebaulich als auch funktional eine Bereicherung für Hausach. Er vereint und fasst die verschiedenen Schulbereiche auch aus gestalterischer und städtebaulicher Sicht.