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3. Preis 10 / 10

Einladungswettbewerb | 06/2015

Quartierszentrum am Baakenhafen (Baufeld 91-93)

Blick von der Elbe

Blick von der Elbe

2. Rundgang / Baufeld 91

360grad+ architekten GmbH

Architektur

WETZEL & VON SEHT

Bauingenieurwesen

Erläuterungstext

Städtebauliches Konzept/Kubatur:

Die Kubatur folgt den Vorgaben des Masterplans bzw. der Vorplanung. Bis auf das Haus 6 mit dem Seniorenwohnen wurden die Gebäude um 25cm Richtung Innenhof erweitert. In den Fassaden sind die einzelnen Häuser ablesbar. Der Gebäudekomplex kann in drei, vier oder fünf Häuser aufgeteilt werden.
Auf vorspringende Erker wurde zugunsten der Kompatibilität mit dem zukünftigen Gesamtensemble verzichtet. Die Freisitze interagieren durch vorspringende Elemente bzw. Einschnitte mit dem Stadtraum. Zur Baakenallee werden glatte Fassaden ohne Freisitze vorgesehen. Zum Lola-Rogge-Platz sind halb eingelassene Loggien als Vermittlung zwischen öffentlichem und privatem Raum angeordnet worden.
Die Westfassaden in Richtung Baufeld 89 und die Fassaden der halböffentlichen Innenhöfe werden durch geschossweise versetzte Balkone differenziert. Richtung Elbe sind eingelassene Loggien (auch Windschutz), im Regelfall auch als Loggia/Wintergarten mit verglastem, faltbarem Wintergartensystem vorgesehen. Auf der Elbseite wird im Übergang zum Innenhof zugunsten der Gliederung der Südfassade eine 75cm auskragende Loggia/Wintergartenzone vorgeschlagen.

Nutzungskonzept:

Die Anordnung der Nutzungen wurde im wesentlichen aus der Vorplanung übernommen. Zugunsten des Wohnungsschlüssels und zur Vermeidung schwierig zu nutzender 2-Personen-Wohnungen im Bereich ambulanter Pflege wird vorgeschlagen, eine stärkere Durchmischung des Hauses 1 mit geförderten Wohnungen aus dem 1. und 2. Förderweg vorzusehen. Die Förderwege wurden nicht nach Häusern getrennt, um einer sozialen Gewichtung vorzubeugen. Vielmehr wird vorgeschlagen, die Wohnungen der 2 Förderwege möglichst unsystematisch zu vermischen.
Im preisgedämpften Bereich, wie in der Vorplanung angeordnet in Haus 4, wird zugunsten des gewünschten Wohnungsschlüssels die Möglichkeit der Zusammenlegung einer 2- bzw. 3-Zimmer-Wohnung zu einer 4-Zimmer-Wohnung aufgezeigt.
Das Haus 5 enthält, wie in der Vorplanung vorgesehen, die freifinanzierten Wohnungen. Durch die Ausnutzung der Erdgeschosszone mit zwei Wohngeschossen erhält der Baukörper eine Ausweisung als 6-Geschosser, ohne seine im Masterplan vorgesehene 5-geschossige Kubatur zu verändern. Insgesamt wurden 12.984m² BGFa erreicht.

Fassadenkonzept/Materialität:

Die vorgeschlagenen Fassaden folgen einem durchgängigen Fassadenprinzip, dass je nach Ausrichtung variiert wird. Die Gliederung bzw. Differenzierung der Fassade erfolgt durch das Zusammenfassen von jeweils 2 Geschossen in untereinander angeordneten Fassadenfeldern, die sich durch zurückliegende bodentiefe Fenster und bodentiefe Fassadenpaneele von der Verblendfassade absetzen. So ergibt sich eine Rhythmisierung der Fassade in 2+2+2 Feldern. Der Öffnungsgrad kann über die Paneelfelder je nach Bedarf gesteuert werden, ohne den offenen Eindruck der Gesamtfassade zu zerstören. Das übergeordnete Fassadenmaterial ist Klinker, die Fassadenpaneele werden in Aluminium eloxiert vorgeschlagen. Die Farbigkeit zur Baakenallee wird als Kontrast zu den sehr hellen elbnahen Fassaden als grauer Stein mit farblich darauf abgestimmten Fassadenpaneelen vorgesehen. Alle anderen Bereiche sollen einen hellen, fast weißen Stein mit farblich darauf abgestimmten Fassadenpaneelen erhalten. Der Schallschutz an der Baakenallee wird durch schmale Lüftungsflügeln mit Kippbegrenzung und schallabsorbierenden Leibungen gewährleistet. Die Fensterflächen werden als Elementfassade vorgesehen. Die Reinigung kann durch die Anordnung von Absturzsicherungen von innen erfolgen.

Barrierefreiheit:

Entsprechend der Anforderungen durch die Auslober wird bei den geförderten Wohnungen der Basisstandard nach IFB, Barrierefrei eingehalten. Die Bereiche Seniorenwohnen und ambulante Pflege werden zur Erfüllung der geforderten Wohnungen nach HBauO herangezogen. Soweit möglich werden darüber hinaus rollstuhlgerechte Kriterien erfüllt.

Dachflächen:

Die Dachflächen werden als fünfte Fassade des Gebäudes betrachtet. Technikaufbauten sollten soweit wie möglich reduziert werden. Auf den Häusern 4 und 5 werden Dachgärten für die Bewohner des 4. bzw. 6 Obergeschosses der freifinanzierten bzw. preisgedämpften Wohnungen vorgesehen.
Die Dachgärten sind jeweils aus den einzelnen Wohnungen individuell durch eine eigene Treppe zu erreichen. Die restlichen Dachflächen sollten zur Verbesserung der Nachhaltigkeit und der Reduzierung der einzuleitenden Regenwassermengen soweit wie möglich begrünt werden.

Haustechnisches Konzept:

Die Energieversorgung soll über den Anschluss an das Fernwärmenetz der Hafencity erfolgen. Durch den hohen Primärenergiefaktor der Fernwärme wird eine gute Grundlage für ein nachhaltiges Konzept geschaffen.
Für die Wohnungen wird eine natürliche Lüftung mit einer Ergänzung durch kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung vorgesehen. Die Ausstattung der Wohnungen erfolgt im Rahmen der unterschiedlichen Kostenrahmen der verschiedenen Wohnformen. Bei Bedarf können zur Warmwassergewinnung Solarkollektoren auf den Dachflächen vorgesehen werden.

Statisches Konzept/Schallschutz:

Der Gebäudekomplex wird in Massivbauweise erstellt. Es werden wirtschaftliche Spannweiten für die Wohnungsgrundrisse vorgesehen. Im Rahmen der Erstellung der Statik können Unterzüge und zusätzliche Stützen notwendig werden. Die leichten Trennwände innerhalb der Wohnungen sind in Trockenbauweise konzipiert.
Der Schallschutz soll den erhöhten Anforderungen der DIN 4109, besser in Kombination mit der Schallschutzstufe II gemäß VDI 4100 entsprechen. Zur Einhaltung der 30dB am Ohr des Schläfers zur Baakenallee werden dort, bzw. an anderen schallexponierten Stellen, schmale Lüftungsflügel mit Kippbegrenzung und schallabsorbierenden Leibungen vorgeschlagen.
Lageplan

Lageplan

3. Preis 10 / 10