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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2015

Universitätsklinikum Regensburg – Neubau des Entlastungsgebäudes B5 mit einer Kältezentrale

1. Preis / Zuschlag

Preisgeld: 54.000 EUR

kreuger wilkins architekten gbr

Architektur

Dmitry Boykov, db-arch studio

Visualisierung

Architekturmodellbau Michael Lo Chiatto

Modellbau

Erläuterungstext

>> Das Klinikum als Stadt

Die bestehende Struktur des Klinikums ist ähnlich einer kleinen Stadt aufgebaut:
• Die Kreuzung von zwei Verkehrswegen bildet das Zentrum
• Häuser reihen sich entlang dieser Straßen und beherbergen den Großteil der „normalen“ Nutzung
• Besondere Bauformen markieren wichtige Sondernutzungen und setzen damit Orientierungspunkte in der Gesamtstruktur.


>> Zwischen Bewährtem und Innovation

Die Analogie zur Stadt ist Grundlage für folgende Entwurfsziele:
• Außen keine Sonderform wegen „Standardnutzung“ Bettenhaus
• Einordnung in die bestehende Struktur hinsichtlich Größe und Ausrichtung des Baukörpers
• Fortführung des Materialkonzepts „Weiße Wände, rote Dächer“
• Innen bestmögliche Aufenthaltsqualität für Patienten, Besucher und Mitarbeiter mit viel Tageslicht und charaktervolle Gestaltung.


>> Offen bleiben für die Zukunft

Obwohl das Universitätsklinikums erst in den frühen 1980er Jahren in Betrieb ging, wurde dieses zunächst im Rhythmus von ca. 10 Jahren, danach eher um Abstand von ca. 5 Jahren maßgeblich erweitert.

Der Neubau ist daher nur der vorerst neueste Baustein um das Klinikum an seinen aktuellen Aufgabe anzupassen und soll keinen Schlussstrich unter die baulichen Entwicklungsmöglichkeiten ziehen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Gebäude setzt das bestehende System sehr selbstverständlich fort. Eine Einfügung in Größe und Ausrichtung des Baukörpers ist sofort ersichtlich. Sowohl zu B3 als auch zu B4 entsteht ein ausreichender Abstand. Die Fortsetzung der Magistrale als Glassonderbau und Eingangsbereich wird als gelungenes Gegenüber zu B4 bewertet.

Die Positionierung des Baukörpers schafft differenzierte Freiräume und Bezüge sowohl in E0 (Patientenaufenthalt im Norden) als auch auf dem auf der Technik gelegenen Dachgarten in E1 und dem Dachgarten in E2.

Man betritt das Bauteil über den hellen und großzügigen Eingangsbereich mit hoher Aufenthaltsqualität. Der Eingangsbereich leitet gut und selbstverständlich in das Zweiflursystem ein und bietet somit gute Orientierung.

Die funktionale und gestalterische Qualität der Innenflure wird v.a. durch die Aufweitung und Lichtführung als anerkennenswert bewertet.

Die Mittelzone mit Stützpunkten auf E0 und E2 funktioniert einwandfrei, auf der E1 entsteht zwischen den Lichthöfen eine unübersichtliche Gestaltung des Stationsmittelpunkts (Küche, reiner Arbeitsraum, etc.). Eine Überarbeitung ist zwingend erforderlich.

Die Konfiguration der Zweibettzimmer in der Allgemeinpflege wirft Fragen auf. Der Raumzuschnitt muss grundsätzlich überarbeitet werden, insbesondere die Positionierung der Bettenstellplätze. Die Durchfahrt des hinteren Betts kann nicht störungsfrei erfolgen. Die Funktionsfähigkeit (z.B. Bewegungsflächen) der Nasszelle ist zu verbessern.

Die Lochfassade mit Klinkervorsatzschale fügt sich in den Bestand in Farbigkeit und Rhythmus ein. Die Ostfassade ist auf Grund der Rückkühler in E2 auf ganzer Breite ohne Öffnung. Hierdurch wird der Blick nach Osten verwehrt.

Der Entwurf macht keine Aussagen zur Statik.

Der Kennwert BGF / NF ist im Vergleich im guten Bereich.

Der direkte Anbau an den Bestand (Technik) lässt aufwendige Eingriffe in den Bestand erwarten. Die Lage und Anordnung der Technikflächen ist grundsätzlich zu hinterfragen.

Generell überzeugt der Entwurf durch eine gute städtebauliche Lösung und eine intelligente Anbindung an den Bestand.