Peter-Joseph-Lenné-Preis des Landes Berlin 2016

Berlin präsentiert sich der Welt aktuell als eine für unterschiedlichste Aktivitäten, communities und Szenen äußerst attraktive Stadt. Ihre ältere und jüngste Geschichte
haben die Stadt manche Bereiche vernachlässigen und anderen weiterentwickeln
lassen; Berlin scheint den ein oder anderen Ort gegenüber Fremden manchmal geradezu
verstecken oder vergessen zu wollen. Der Spreepark ist eines zahlreicher Beispiele
überüssiger Infrastrukturen in der Welt, über deren Zukunft man heute diskutiert.
Der vorgestellte Entwurf für den Spreepark-Wettbewerb ist als Einladung zu
verstehen, um über jene Richtungen nachzudenken und zu diskutieren, in die sich
Berlins öentliche Räume zukünftig entwickeln sollen. Er stellt eine massive Intervention
des Raumes vor, im völligen Gegensatz zu anderen in der Stadt bereits umgesetzten
Strategien. In diesem Sinne wird für den Spreepark ein dichtes, kompaktes,
vertikales und integrierendes Design vorgeschlagen, das sowohl zur Selbstversorgung
mit Energie und Nahrungsmittel als auch zur sozialen Kohäsion beiträgt.
Die Vernachlässigung von Freizeit- und Vergnügungsparks durch Städte und in
Folge ihre Verwahrlosung basiert oftmals auf natürlichen, ökonomischen oder politischen
Faktoren oder schlichtweg dem Interessensverlust seitens der Bevölkerung.
Dem vorliegenden Vorschlag für den Spreepark liegt das Verständnis zu Grunde,
dass die zuvor genutzte Fläche eine Fläche ist, die in Ruinen liegt und die auf gewisse
Weise von der Natur zurückerobert werden soll, ohne dabei auf die Schaung von
etwas völlig Neuem zu verzichten. Der Entwurf bewegt sich in der Dualität zwischen
dem Verlassen des Bodens und der Belebung des vertikalen Raums. Während der erhöhte
Raum durchweg genutzt wird und lebendig ist, verwandelt sich der darunter
liegende Boden in Raum für Entdeckungen und das Erforschen der Ruinen.