modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Einladungswettbewerb | 06/2016

Familienzentrum St. Nikolaus

Anerkennung

mz³ | architekten ingenieure

Architektur

Erläuterungstext

Bearbeitung mit Architekturbüro Martin Herrmann und benjaminkropp architektur
.....

Entwurfsidee für das Gebäude ist ein Dorfkonzept aus kubischen und gegeneinander verschobenen Gebäuderiegeln mit den verschiedenen Nutzungen. Die Kleinteiligkeit der Umgebung wird (trotz der Sondernutzung und deren großem Gebäudevolumen) übersetzt in eine ortstypische Maßstäblichkeit des Gebäudes, ohne dass dieses nicht mehr als Sonderbau wahrnehmbar wäre.

Städtebauliche Kanten- und Achsbezüge werden aufgenommen und die Riegel in Breite und Höhe gestaffelt. Die Nutzungen bleiben so von innen und aussen ablesbar und sind zur Orientierung innerhalb des Dorfes klar zoniert. Der Baukörper des Saals und die Räume der Gemeinde werden exponiert und sind somit als Adresse für die Gemeinde im Strassenraum sicht- und auffindbar, während sich die Kita introvertierter zu den Freianlagen orientiert.

Es gelingen der Erhalt von möglichst vielen Bäumen, sowie die Schaffung einer großen Außenanlage der Kita, deren Raum- und Sichtbezüge zu den angrenzenden Naturflächen harmonischer gestaltet werden.

Das Gebäude und seine einzelnen Riegel in Holzbauweise werden kubische gestaltet und auf Dachüberstände verzichtet. Geplant ist hierzu eine sichtbare vertikale Lärchenholzlattung an den Fassaden und auf den Dächern. Vorgesehen sind zudem Holzfenster und Aluminium/Holz-Pfosten-Riegel-Fassaden.

Das Materialkonzept sieht die Schaffung hochwertiger aber nicht zu bunter Innenräume vor, die Bühne und Kulisse für eine Bespielung und weitere Gestaltung durch die Nutzer sein sollen.

Die Gebäudehülle ist mit hochgedämmter, vorgefertigter Holzständerbauweise und Wärme-schutzfenstern geplant. Die Gebäudekubatur, deren Ausrichtung, sowie die Positionierung der Hauptverglasungen ermöglichen eine ökologische Niedrigenergiebauweise. Ein Passivhausstandard erscheint realisierbar

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Entwurfskonzept, aus versetzten Gebäuderiegeln eine kleinteilige Dorfstruktur zu entwickeln, stellt einen eigenständigen interessanten Ansatz dar, der in dieser stadträumlichen Situation jedoch nur bedingt nachvollzogen werden. Durch die hohe Verdichtung der Einzelbaukörper entsteht eine große und kompakte Baumasse.
Die verbleibende Fläche für das Kindergarten-Außengelände bewegt sich an der unteren Grenze. Die Haupterschließung erfolgt über die Welzbachbrücke und ist räumlich gut gefasst; die Zugangssituation in die beiden Nutzungsbereiche entspricht jedoch nicht der großen Geste. Die Zonierung im Gebäude folgt der Baustruktur, ist jedoch nur bedingt nachvollziehbar. Die innere Erschließung ist an den Gebäudekanten orientiert recht komplex und weitläufig. Die Kindertagesstätte ist gut organisiert. Die zweigeschossige Halle stellt einen räumlich ansprechenden Mittelpunkt dar. Die Belichtung des Aufenthaltsraumes über die Innenhöfe scheint nicht ausreichend. Die Nutzbarkeit des geteilten Pfarrsaales ist eingeschränkt; eine direkte Verbindung von Instrumentenraum zum Pfarrsaal ist nicht gegeben. Die Gebäudekenndaten bewegen sich im durchschnittlichen Bereich, jedoch werden wegen der komplizierten Dachlandschaft erhöhte Investitions- und Unterhaltskosten erwartet.