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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2016

„Neue Ortsmitte Oberharmersbach“ - Umbau/Modernisierung Rathaus und Feuerwehr sowie Umgestaltung Rathausplatz

Anerkennung

Preisgeld: 3.000 EUR

wittfoht architekten bda, Prof. Jens Wittfoht

Architektur

Jörg Stötzer Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Der öffentliche Raum zwischen Rathaus und ehemaliger Feuerwehr wird in drei Bereiche untergliedert, die sich gestalterisch konsequent ablesen lassen. Den nördlichen Bereich bildet eine um zwei Stufen angehobene Ebene als wassergebundene Decke, die mit geschnittenen Kastenlinden Signal und Auftakt zur Dorfmitte bildet und mit ihren Grenzen an die Umrisse des alten Postgebäudes erinnert. Eine Bühne schafft den Übergang zur eigentlichen Platzmitte, die mit heimischem Buntsandstein gepflastert ist. Die vorhandene Linde und der Narrenbrunnen bleiben erhalten und in den neu entstandenen Dorfplatz integriert.
Das im neogotischen Stil erbaute Rathaus wird als ein starker städtebaulicher Akzent erhalten und in südlicher Richtung erweitert. Alt- und Neubau sind durch eine Fuge getrennt bzw. verbunden, die einen barrierefreien Zugang herstellt. Der bestehende Haupteingang bleibt als Identifikationsmerkmal erhalten. Im Inneren werden die vorhandenen Strukturen aufgegriffen und behutsam an die neuen funktionalen Anforderungen angepasst. Im ehemaligen Feuerwehrhaus liegen auf Platzebene die Touristeninformation und der multifunktionale Veranstaltungsraum, der mittels großer Öffnungen einen fließenden Übergang zwischen Innen- und Außenraum zulässt. Aktivitäten auf dem Platz lassen sich unproblematisch ins Innere verlagern und umgekehrt, was zwangsläufig zu einer weiteren Belebung der Fläche führt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der öffentliche Raum zwischen Rathaus und ehemaliger Feuerwehr wird in drei Bereiche untergliedert, welche sich gestalterisch konsequent ablesen lassen. Nördlich des Rathauses werden auf einer gepflasterten Fläche Stellplätze angeboten, welche jedoch von der Anfahrbarkeit über eine direkt an das Rathaus anliegenden Zufahrtsstreifen schlecht organisiert sind.
Den nördlichen Bereich bildet eine um zwei Stufen angehobene Ebene als wassergebundene Decke, die mit geschnittenen Kastenlinden Signal und Auftakt zur Dorfmitte bildet und mit ihren Grenzen an die Umrisse des alten Postgebäudes erinnert. Eine Bühne schafft den Übergang zum dritten Element, der eigentlichen Platzmitte, welche mit heimischem Sandstein belegt ist, jedoch einen präzisen Übergang am südlichen Ende zum Museum vermissen lässt. Der Erhalt der Linde und des Narrenbrunnens werden positiv gesehen.
Die Kubatur des Rathauses wird in südlicher Richtung erweitert, wobei die Art und Ausbildung der Fuge fragwürdig erscheinen. Insbesondere der bestehende Stufengiebel des historischen Gebäudes verliert hier seine Bedeutung. Der Fuge wird neben dem bisherigen Haupteingang die Funktion eines Nebeneingangs zugeordnet, welcher die eindeutige Adresse des Rathauses schwächt. Funktional gut gelöst ist die Unterbringung des Bürgerzentrums und des Ratssaales im historischen Teil des Rathauses.
Im Erdgeschoss der ehemaligen Feuerwehr befinden sich Touristeninfo und Veranstaltungsraum, welcher mittels großer Öffnung großzügig an den Platz angebunden ist. Die barrierefreie Erschließung der Büro-Praxisräume im ersten OG ist im Zusammenhang mit den zusätzlich geschaffenen Stellplätzen im westlichen Bereich gut gelöst.
Die Arbeit leistet mit ihrer Platzgestaltung eine angemessene Lösung für die Ortsmitte. Das Erscheinungsbild der angefügten Rathauserweiterung führt jedoch zu einer Schwächung des guten Gesamteindruckes.