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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2011

Erweiterung Gewerbliche Schulen am Kuhberg in Ulm

5. Preis

Preisgeld: 6.000 EUR

HPP Architekten GmbH

Architektur

club L94

Landschaftsarchitektur

Architekturmodellbau Michael Lo Chiatto

Modellbau

Erläuterungstext

Landschaftsarchitektonisches Konzept

Die Freiflächen der Robert-Bosch-Schule, der Ferdinand-von-Steinbeis-Schule und des Anna-Essinger-Gymnasium sind von starkem Wildwuchs, gestalterischer Heterogenität und einer Isolierung der einzelnen Schulgebäude geprägt. Sowohl die Orientierung als auch der Kontakt unter den Schülern wird so erheblich erschwert. Die mit der starken Topographie einhergehende unübersichtliche Terrassierung des Geländes trägt zu diesem Umstand entscheidend bei.

Das Freiraumkonzept für die Erweiterung der Gewerblichen Schulen am Kuhberg in Ulm sieht eine gestalterische und funktionale Neuorientierung des gesamten Schulcampus vor. Das Ensemble aus neuer Architektur und Campus-Forum bildet dabei das Herzstück des zukünftigen Campuslebens und wirkt zugleich in seiner Ausformulierung adressbildend. Der Kontrast zwischen der grünen Dichte des westlich anschließenden Landschaftsraumes und der urbanen Offenheit und Klarheit des Campus-Forums schafft eine Bipolarität, die einen wesentlichen Grundgedanken des Entwurfes darstellt.

Die Räume zwischen Robert-Bosch-Schule, Ferdinand-von-Steinbeis-Schule und Anna-Essinger-Gymnasium werden hinsichtlich Orientierung und Aufenthaltsqualität formal neu definiert, von ihrer Gestaltungsintensität aber dem zentralen Platz untergeordnet. Eine eindeutige Gliederung von Stellplatzbereichen, Schulhofflächen und Grünanlagen wird dabei ebenso angestrebt, wie eine Freistellung der Schulgebäude und die Schaffung von ablesbaren Raumkanten.

Mit dem vorliegenden Konzept kann den Wünschen der Schüler nach Begegnung, Kommunikation und Bewegung auf der einen Seite und nach Rückzug und Ruhe auf der anderen Seite entsprochen werden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebau
Der dreigeschossige Erweiterungsbau der Schule liegt am Weg der Bestandsgebäude orthogonal zum Egginger Weg. Er bildet eine signifikante Adresse des gesamten Schulareals. Die Mensa als solitärer Einzelbaukörper ist zurückgesetzt und liegt an der nördlichen Hangkante. Sie ist zum Platz eingeschossig sowie zum Hang zweigeschossig und nach Süden orientiert. Somit entsteht ein Vorbereich zur Haltestelle, der sich in einen großzügiger Platz zwischen Anna-Essinger- Schulen und Robert Bosch Schule entwickelt. Der Platz wird durch „Platzmöblierungen“ gegliedert und durch aufwendige Außenanlagen (Flächen, Treppen, Rampen) erschlossen.

Fahrerschließung
Die Parkierung innerhalb der Straßenbahnwendeschleife ist problematisch. Die Andienung Mensa ist in Ihrer Funktionsfähigkeit zu überprüfen. Die Zufahrtsmöglichkeiten zu den Anna- Essinger Schulen werden dadurch etwas eingeschränkt. Gebäudeerschließung Die Verkehrswege im Gebäude ermöglichen eine gute Orientierung und sind natürlich belichtet. Die einhüftige Anordnung bringt einen großen Verkehrsflächenanteil mit sich. Dies ergibt einen großen Anteil BGF, BRI und BRI/PF.

Raumprogramm
Das Raumprogramm ist im Wesentlichen erfüllt, wobei die Mensa um 100qm im Bereich des Speisebereichs zu groß ist. Die Klassenräume nach Süd, West und Ost sind in ihrer Ausrichtung (Belichtung, Besonnung) eindeutig ausgerichtet.
Ein großzügiger Eingangsbereich mit dreigeschossiger Halle ist dem Schulgebäude angemessen. Damit ist ein großes Volumen verbunden.

Ökologisches Konzept
Das ökologische Konzept ist nachvollziehbar und schlüssig dargestellt. In der unterschiedlichen Ausbildung der Süd- und Nordfassaden wird auf die unter-schiedlichen Besonnungsverhältnisse eingegangen. Die eindeutige Ausrichtung der Klassenräume und der Mensa gewährleisten einen guten passiven Wärmeschutz.

Nachhaltigkeit
Ein hoher Aufwand im Gebäudeunterhalt ist begründet durch das ungünstige BRI/PF Verhältnis. Zudem führt ein großer Flächenanteil der Verkehrsflächen im Gebäude sowie bei den Außenanlagen zu erhöhten Kosten bei Betrieb und Bauunterhalt.