modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Einladungswettbewerb | 05/2015

Neubebauung mit Vertiefungen zum freifinanzierten und öffentlich geförderten Wohnungsbau im Baugebiet "Ehemalige Nibelungenkaserne"

ein 1. Preis

Preisgeld: 35.000 EUR

a+r Architekten

Stadtplanung / Städtebau

Glück Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Architekturmodellbau Michael Lo Chiatto

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Der konzeptionelle Ansatz, durch Kombination von punktförmigen „Stadtvillen“ und längsorientierten Baukörpern, Innenhöfe mit Blickbeziehungen ins benachbarte Grün zu schaffen, wird begrüßt.
Durch die Offenheit der Gebäudeensembles wird verhindert, dass in den Höfen schalltech-nische Probleme entstehen.
Die nordwestliche Gebäudekante des Quartiers wird positiv beurteilt, wobei hier auch unkompliziert eine Reihe von Stellplätzen untergebracht wurden.

Die umfangreich dimensionierten Wasserflächen in den 4 Innenhöfen wirken streng und sehr formalistisch. Harte Kanten und technische Einbauten prägen die Wasserbecken deutlich naturfern.
Die Bebauung am Südrand rückt dicht an den vorhandenen hohen Baumbestand heran und lässt dort erhebliche verschattete private Grünflächen erwarten.
Die vorhandene Nord-Süd-Vernetzung mit den öffentlichen Grünflächen wurde minimalisiert und bietet lediglich eine reine Durchgangsfunktion.

Der Entwurf unterschreitet an 11 Stellen die Abstandsflächen, an 4 Stellen soweit (≤ 5m), dass eine grundsätzliche Änderung dieser Baukörper erforderlich ist.
Diese Baukörper müssten entweder weiter geöffnet oder in allen Geschossen geschlossen werden.
Bei den sonstigen Unterschreitungen kann durch Veränderung der Geschoßigkeit oder durch Kürzung der Außenwand auf max 16 m Länge reagiert werden.

Das Gebäude am Quartuiersplatz liegt teilweise außerhalb des Bauraumes. Diese städtebauliche Intervention ist aufgrund der räumlichen Umlenkung nachvollziehbar.
Eine Befreiung ist möglich, wenn die zu erhaltenden Bäume nicht beschädigt werden.

Die erhebliche Überschreitung der GFZ in WA 2 ist nicht möglich. Die Flächen wären hier entsprechend zu reduzieren.

Der Anteil der Erschließungsflächen ist im Verhältnis zur Wohnfläche hoch.
Die Treppenhäuser sind natürlich belichtet.
Positiv beurteilt wird der Vorschlag der Schaltzimmer.

Der vorgeschlagene Wohnungsmix ist eingehalten.
Die Organisation der Tiefgaragen ist wirtschaftlich.
Die Stellplatzanlagen im Süden könnten kleiner sein.

Der Entwurf hat sich explizit mit dem Thema Schallschutz beschäftigt. Durch den geschlossenen Riegel zur Fort-Skelly-Straße wird ein ruhiger Innenhof geschaffen. An den maßgeblich betroffenen Fassaden wird die natürliche Belüftung der Schlaf- und Kinderzimmer über die verglaste Loggien gewährleistet. Darüber hinaus wird mittels Grundrissorientierung auf die Überschreitungen zur Nachzeit reagiert. Diese Lösung müsste noch konsequent umgesetzt werden.

Der Entwurf weist große Potentiale auf, doch leider sind aufgrund der oftmals nicht nachgewiesenen Abstandsflächen Probleme in der Umsetzung zu erwarten.