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Einladungswettbewerb | 06/2013

Wohnen am Alsterberg

1. Preis

EMT Architektenpartnerschaft mbB Bauhofer Eckert und Partner

Architektur

Jetter Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Dmitry Boykov, db-arch studio

Visualisierung

Architekturmodellbau Michael Lo Chiatto

Modellbau

Erläuterungstext

BAUKÖRPERSTRUKTUR + STADTRAUM
Mit einfachen, klaren Baukörpern und offenen, durchgrünten Räumen knüpft der Entwurf an die gebietstypischen Qualitäten des Stadtteils Alsterdorf an, der im nördlich des Maienweges gelegenen Teil vorwiegend geprägt ist durch zeilenförmige Geschosswohnungsbauten sowie einzelne Reihenhausgruppen.

Die beiden Teilbereiche des Wettbewerb-Areals unterliegen sehr unterschiedlichen städte-baulichen Randbedingungen, auf die der Entwurf mit unterschiedlichen Gebäudestrukturen reagiert.
Beiden Baufeldern gemeinsam ist jedoch die kontinuierliche Abfolge von privaten Wohn-höfen und teilöffentlichen Platzräumen, die – unter Einbeziehung der angrenzenden Nach-barschaft - jeweils von offenen oder geschlossenen Gebäudegruppen eingefasst werden und über ein Netz von privaten und halböffentlichen Wegen miteinander verbunden sind.

So gliedert sich das Baufeld entlang des Suhrenkamps in zwei Gebäudegruppen aus frei-stehenden Wohnzeilen, die jeweils flügelartig einen begrünten, privaten Wohnhof mit Spiel- flächen und Sitzgelegenheiten umschließen.
Eine entsprechende dritte Gebäudegruppe könnte zu späterer Zeit die bestehenden Kasern-enbauten des Flst. 3142 an der Sengelmannstraße ersetzen.
Auf südlicher Seite des Baufelds wird die interne Wohn- und Spielstraße der Nachbar-siedlung aufgenommen und bis zur Sengelmannstraße fortgeführt. Die in diesem Bereich zu erhaltende Baumgruppe wird in eine zentral gelegene Platzfläche integriert, die zugleich mehrere Wegeverbindungen miteinander verknüpft (siehe 'Erschließung'). Westlich hiervon, in der 'grünen Fuge' des Quartiers, liegt die ebenfalls an der Wohnstraße angesiedelte und aus allen Richtungen gut zu erreichende neue dreigruppige Kita.
Die Gebäudehöhen der Wohnhäuser am Suhrenkamp beschränken sich durchgehend auf vier Vollgeschosse zuzüglich eines Staffelgeschosses.
Die südliche bzw. westliche Ausrichtung der einzelnen Häuser gewährleistet eine optimale Besonnung der Wohnräume.

Im Unterschied zu den offenen Höfen des Baufelds am Suhrenkamp werden die Wohnhöfe des zweiten Baufelds mit Hilfe eines geschlossenen Gebäuderückens auf der Ostseite gegen den Verkehrslärm der Sengelmannstraße wirksam abgeschottet. Die durch viergeschossige Zwischenglieder miteinander verbundenen und kammartig ausgreifenden fünfgeschossigen Wohnzeilen ermöglichen eine weitgehend lärmberuhigte Wohnlage mit Orientierung der Wohnungen nach Süden und Westen.
Die differenzierte Höhenentwicklung und der leichte Versatz der einzelnen Gebäudeab-schnitte sorgen für eine abwechslungsreiche Gliederung der straßenbegleitenden Fassade.

Ein kompakter, leicht eingerückter siebengeschossiger Kopfbau im Süden des Baufelds bildet den Abschluss der Wohnanlage. Durch seine exponierte Lage im Kreuzungsbereich der Verkehrsachsen Sengelmannstraße / Maienweg übernimmt er zugleich 'Torfunktion' für das Wohngebiet nördlich des Maienwegs sowie für den an dieser Nahtstelle deutlich ablesbaren Maßstabssprung innerhalb des Stadtteils.
Rund um den vorgelagerten Platz sind die Flächen des Quartiersmanagements und das Cafe untergebracht. Die baumbestandene, urbane Platzfläche mit ihrer Cafeterrasse bietet sich als Treffpunkt an für alle Anwohner sowie für die Beschäftigten der gegenüber ge-planten Büros.
Im Mündungsbereich der Wohnstraße in die Sengelmannstraße - an der Schnittstelle der beiden Wettbewerbsbaufelder - liegt eine weitere, begrünte Platzfläche, der sogenannte 'Pocket-Park'. Diese teilweise auch mit bestehenden Baumgruppen dicht bepflanzte Fläche bildet stadtteiltypisch eine Zäsur in der ansonsten künftig beidseitig geschlossenen Block-randbebauung in diesem Abschnitt der Sengelmannstraße. Darüber hinaus verknüpft der 'Pocket-Park' die 'grüne Fuge' des Quartiers mit der künftigen Parkanlage des gegenüber-liegenden Areals 'Am Weissenberg'.
Ergänzend regen wir an, die Tankstellenanlage am Maienweg durch eine punktuelle, stras-senbegleitende Wohnbebauung zu ersetzen – in Fortsetzung der westlich gelegenen Dop-pelhausreihe der Nachbarsiedlung.


ERSCHLIESSUNG + VERNETZUNG

Der im Innenbereich anfallende Kraftfahrzeugverkehr wird ausschließlich über die aus dem Nachbarquartier herangeführte interne Wohnstraße abgewickelt, welche als 'Shared Space' Fußgängern wie Fahrzeugen als Erschließungsraum dient. Alle innenliegenden Feuerwehr-zufahrten, die Kitaandienung sowie die Müllstandplätze (Kurzzeitstandplätze für die an-sonsten auf TG-Niveau angeordneten Müllräume) können von hier aus angefahren werden. Ebenfalls über die Wohnstraße erschlossen werden die Tiefgarage des Baufelds an der Sengelmannstraße sowie eine zusätzliche Ausfahrtsrampe der Tiefgarage am Suhrenkamp. Deren Haupterschließung allerdings erfolgt direkt vom Suhrenkamp aus über eine Zu- und Ausfahrt an der westlichen Grundstücksgrenze.
Im Zuge einer Erweiterung des Baufelds anstelle der Kasernenbauten kann darüber hinaus eine zusätzliche Tiefgaragen-Erschließung am Suhrenkamp eingerichtet werden.

Zwei halböffentliche Wege zwischen den Hausgruppen des nördlichen Baufelds verbinden den Suhrenkamp mit der zentral gelegenen Wohnstraße und leiten - bei Offenhaltung der Grundstücksgrenzen - weiter auf das Gelände des Pflegeheims sowie zur Kita 'Alsterklang'. Wir schlagen vor, den auf östlicher Seite des Pflegeheims bereits angelegten Zufahrtsweg zu verlängern und als Fußgängerverbindung an die 'grüne Fuge' sowie die Wohnstraße heran-zuführen.
Der an der Kreuzung Sengelmannstraße / Maienweg gelegene Platz mit seinen Service-einrichtungen und dem Bäckerei-Cafe ist über eine Passage im Bereich des Kopfbaus an das interne Wegenetz angebunden und von allen Anwohnern des Quartiers auf kurzem Wege erreichbar.

Die Treppenhäuser der Wohnanlage an der Sengelmannstraße wie auch die direkt am Suhrenkamp gelegenen Wohnhäuser werden ausschließlich straßenseitig erschlossen, was zur Adressbildung der einzelnen Hausgemeinschaften beiträgt.


WOHNUNGS- UND GEBÄUDETYPOLOGIE

Die Wohnungen des 1. Förderwegs in den Häusern 9 bis 11 an der Sengelmannstraße sind weitgehend über flächensparende Laubengangsysteme (mit bis zu sechs Wohneinheiten pro Etage) erschlossen und durchweg barrierefrei erreichbar. Mit Ausnahme einiger Wohnungen im Haus 11, die sich zum Platz hin orientieren, ist die überwiegende Zahl der Wohnungen zur lärmabgewandten Hofseite, nach Süden oder Westen, ausgerichtet.
Alle Studentenappartements mit ihren Nebenflächen sind im Kopfbau (Haus 12) zusammen-gefasst.
Sämtliche Wohnungen verfügen über blick-und wettergeschützte Loggien, die an der dem Platz zugewandten Seite zusätzlich eine wintergartenartige Verglasung erhalten. Den Wohn-einheiten auf Erdgeschossebene sind darüber hinaus großzügige Terrassenflächen zuge-ordnet.
Alle größeren Wohnungen sowie die Wohnungen an den Laubengängen sind mit Tageslicht-bädern ausgestattet. Im Regelfall können die Küchen wahlweise offen oder geschlossen ausgeführt werden.
Jede Hausgemeinschaft verfügt über einen ebenerdig zugänglichen Fahrrad- und Kinder-wagenabstellraum im Treppenhausbereich.
Es besteht die Möglichkeit, einen Teil der Wohnungen über die nach HBauO geforderte Barrierefreiheit hinaus auch rollstuhlgerecht auszuführen oder für einen entsprechenden Ausbau zu einem späteren Zeitpunkt vorzubereiten.
Insgesamt sind auf dem Baufeld an der Sengelmannstraße 71 Wohnungen, 10 Apparte-ments der Wohngemeinschaft sowie 50 Studentenappartements untergebracht - zuzüglich aller notwendigen Gemeinschafts- und Nebenräume sowie Cafe und Quartiersbüro.

Die acht Wohngebäude am Suhrenkamp sind als überschaubare Zwei- und Dreispänner-Typen organisiert mit insgesamt 185 Wohneinheiten, die in 15 Hausgemeinschaften geglied-ert sind. In diesem Baufeld wird der Auslobung entsprechend ein Mix aus Eigentums-wohnungen, freifinanzierten Mietwohnungen sowie Mietwohnungen des 2. Förderwegs ange-boten, die jeweils in einem Gebäude zusammengefasst sind. Die Gebäudestruktur lässt eine flexible Aufteilung der Nutzungstypen auch zu einem noch späteren Zeitpunkt zu.
Auch in diesem Baufeld sind die Wohnungen in allen Etagen barrierefrei erreichbar, verfügen über süd– bzw. westorientierte Loggien und Balkone sowie über Terrassen bzw. Gartenan-teile in den Staffelgeschossen und auf Erdgeschossebene.
Die Mehrzahl der Wohnungen ist mit Tageslichtbädern und wahlweise offenen oder ge-schlossene Küchen ausgestattet, die in vielen Fällen mit einer Essnische gekoppelt sind. Wohnungen ab drei Zimmern erhalten ein zusätzliches WC.

Die Müllräume beider Baufelder befinden sich im Untergeschoss, sodass die Freianlagen nicht durch freistehende Mülleinhausungen beeinträchtigt werden.

Alle Häuser erhalten rote, in Teilbereichen auch helle, ockerfarbene Klinkerfassaden. Die Innenwände der Laubengänge und Loggien sind weiß verputzt. Die weitgehend verwendeten stehenden 'französischen' Fensterformate sowie auch Balkone und Loggien erhalten Brüst-ungen aus Glas.