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4. Rang 5 / 5

Gesamtleistungswettbewerb | 11/2016

Instandsetzung Konvikt Chur

MAURUS, NADIA, FLURINA

5. Rang

HRS Real Estate AG

Projektsteuerung

FlĂĽckiger + Bosshard AG

Bauingenieurwesen

Amstein + Walthert AG

Bauphysik, Brandschutzplanung, TGA-Fachplanung

Reflexion

Lichtplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Instandsetzung der Gebäudehülle und die energetische Verbesserung beschränken sich – abgesehen von punktuellen Ausbesserungen schadhafter Stellen des Sichtbetons – bewusst auf die zwei folgenden Schritte . Erstens werden die Wärmedämmung auf den Flachdächern und Terrassen durch hochwertige Produkte gesamthaft ersetzt und zweitens die Lochfenster in den Wohnbereichen sowie die raumhohen Glasstrukturen der Gemeinschaftszonen originalgetreu aus regionalem, langsam gewachsenem Lärchenholz komplett substituiert . Die Anlage bleibt als wichtiger Zeitzeuge des Brutalismus in ihrem Ausdruck gesamtheitlich erhalten . Das Betoninstandsetzungskonzept ist adäquat, auch die Eingriffe ins bestehende Tragwerk zeugen von einem bewussten Umgang mit dem Bestand . Der Nachweis des Brandschutzes der Tragwerke wird durch Naturbrandkurven geführt werden, hier sind noch Absprachen mit den Behörden nötig . Basierend auf dem Grundsatz einer schonenden Restaurierung des Gebäudeinnern dient die innenräumliche Atmosphäre als Massstab der Intervention . Folgerichtig werden im Sinne eines Gesamtkunstwerks der Klinkerboden, der weisse Rauputz auf Wänden und Decken, die Einbauten in Lärchenholz sowie die Möblierung beibehalten . Die einheitliche Verwendung von Rollläden ist ein formal konsequenter Vorschlag, jedoch mit Bezug auf die Ambiente in den Gemeinschaftsbereichen zu überprüfen . Grundsätzlich sollen nur dort Massnahmen ergriffen werden, wo es die Erneuerung der technischen Anlagen erfordert oder Oberflächen auszubessern oder zu ergänzen sind. Allerdings ist den Plänen kaum zu entnehmen, wie die einzelnen Vorschläge baulich konkret umgesetzt werden sollen . So ist lediglich pauschal die Rede von Massnahmen zur Senkung der Nachhallzeiten in den Aufenthaltsräumen und es fehlen Illustrationen betreffend Beleuchtung und neu zu beschaffendem Mobiliar . Konkrete Schallschutzmassnahmen sind keine ersichtlich . Interessant hingegen ist der optionale Vorschlag, an den Aussenwänden eine 4 cm starke Innendämmung mit einem Aerogel-Putz anzubringen . Die Lüftungsanlage umfasst nur den Bereich von Speisesaal und Küche . Dezentrale Räume werden mit Einzellüftungsgeräten betrieben . Für die Abluft der Nasszellen werden unverständlicherweise lediglich Abluftventilatoren ohne Wärmerückgewinnung eingesetzt . Nicht abschliessend beurteilt werden kann in den Wohnbereichen, welche Auswirkung die neu lateral entlang den Trennwänden einseitig geführten Steigzonen auf die betroffenen Zimmer haben . Die Terrasse im 6 . Obergeschoss bleibt unbearbeitet . Pragmatisch und formal gut gelöst ist die Gewährleistung der erforderlichen Höhen bei den Terrassenbrüstungen mittels metallenen Handläufen, wie dies bereits heute der Fall ist . Zu hinterfragen ist die einzige nach aussen wahrnehmbare Erweiterung, das ostseitig bis zur Grenze des Perimeters vergrösserte Parkplatzplateau . Auch wenn lediglich im Grundriss dargestellt, ist zu befürchten, dass es kubisch nicht mit dem wesentlich feinmassstäblicheren Bestand zu korrespondieren vermag . Trotz aufwändiger Erweiterung bleiben die Zufahrt und Manövrierbarkeit weiter eingeschränkt . Der Ausdruck des Gebäudes als wichtiger Zeitzeuge der Nachkriegsmoderne in Graubünden bleibt weitgehend erhalten. Die baulichen Eingriffe im Innern sind zurück - haltend, die haustechnischen Anlagen bescheiden und teilweise ungenügend . Dies sind sicher auch Gründe für die tiefsten Projektkosten aller Wettbewerbsbeiträge mit 20,8 Mio . Franken . Die prognostizierten Unterhalts- und Betriebskosten sind dagegen überdurchschnittlich . Die allgemein unverbindliche Ausarbeitung der Innen– und Aussenbereiche wirft einige Fragen zu einer möglichen Umsetzung auf . Gestalterische Vorschläge zu den Innenräumen sind nicht ersichtlich
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