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Nicht offener architektonischer Realisierungswettbewerb nach RPW 2013 | 07/2016

Neubau Lernort für Zivilcourage und Widerstand

3. Preis

Preisgeld: 3.000 EUR

Thoma.Lay.Buchler. Architekten BDA

Architektur

Architekturmodellbau Michael Lo Chiatto

Modellbau

Erläuterungstext

Die Nähe zu der geschichtsgeprägten, denkmalgeschützten Schlossanlage ist der Auslöser für die Wahl des Standorts für den Lernort für Zivilcourage und widerstand. Das Gebäude versteht sich als Objekt welches in der Wiesenlandschaft verortet ist - keine Scheune, kein Stall, kein historisches Wohnhaus, kein Schloss, keine Ergänzung zur Schlossanlage sondern ,,RAUM" der die Auseinandersetzung mit der Geschichte und der Zukunft zulässt. ,,RAUM', der die Nähe des Schlosses und dessen Geschichte spüren lässt, jedoch auch Distanz bietet um sich emotionalfrei mit dem Thema beschäftigen zu können.

Das Gebäude liegt in einer naturbelassenen Wiesenlandschaft und gliedert diese durch seine polygonale Form in drei Bereiche:
- Straßenraum
- Äußere Erschließung mit Vorzone und Stellplätzen
- Außenforum mit der Orientierung zur Schlossanlage und der Wiesenlandschaft

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser wählen mit ihrem zweigeschossigen Bau und der daraus resultierenden Körnung ein Volumen, das sich in das Umfeld des Schlosses eingliedert, wenngleich die gewählte Typologie unmissverständlich ein modernes Gebäude von 2016 darstellt.
Die L-förmige Form fasst in einer angenehmen Weise den Außenraum Richtung Kraichbach bis hin zur Mauereinfassung der Wirtschaftsgebäude und nutzt dieses Bild als positive landschaftliche Kulisse des Foyers.
Der flache Gebäudeanschnitt am Kislauer Weg verbindet die Vorzone mit den Stellplätzen hin zum Eingangsbereich und schafft den abschließenden Fokus auf die Achse zum Schloss.
Foyer und Multifunktionsraum haben einen schönen Bezug zur Landschaft. Die Räume der Verwaltung gliedern sich als Zweibund im weiteren Richtung Süden. Hier wird von der Jury eine gewisse Unübersichtlichkeit angemerkt. Auch könnte dieser attraktive Bereich Richtung Süden und Schloss nach Meinung der Jury besser genutzt werden.
Alle Ausstellungs- und Lernräume befinden sich deshalb im Obergeschoss, die selbsterklärend über das Foyer erschlossen werden.
Hier angekommen, wird der Weg über die Zeitschleuse in den mäandrierenden großen Raum für den Geschichtsparcours geleitet. Unterschiedliche präzis gesetzte Fenster erlauben Blicke in die Landschaft, ein überhöhter Raum im Süden, mit einströmendem Zenitlicht bildet hier einen gelungen Abschluss. Von hier wird der gewünschte Bezug zum Schloss mit einem schmalen hohen Fenster attraktiv umgesetzt.
Das Forum dockt aus Sicht der Jury in seiner Lage nicht im Schwerpunkt der Ausstellung an.
Die Verwendung von Ziegelsteinen für die Außenfassade wird für die Aufgabe insbesondere in Bezug zum historischen Schloss positiv bewertet. Im Norden wird das Baufenster in geringem Maße überschritten.
Insgesamt stellt die Arbeit einen kostengünstigen und attraktiven Beitrag für die gestellte Aufgabe dar.