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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2016

Quartier an der Hochmuttinger Straße

Lageplan

Lageplan

Engere Wahl

Hierl Architekten

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

KUG-Architekten Kodisch und Gasmann

Architektur

Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten und Stadtplaner GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Entwurfserläuterung Freianlagen

Allgemeines Entwurfskonzept

Das allgemeine Entwurfskonzept der Freianlagen des neuen Wohnquartiers an der Hochmuttinger Straße/ Herbergerstraße definiert sich durch eine Vielzahl an unterschiedlichen Nutzungsräumen im Quartier. Durch die Anordnung der Townhouses und der Reihenhäuser werden private, halb-öffentliche und öffentliche Raume zum Treffen, Entspannen und zum Bewegen geschaffen. Dabei sind die einzelnen Räume wie ein Patchwork-Muster gestaltet, um die Bindung der Einwohner zum jeweiligen Raum zu verstärken. Dabei rahmt der öffentliche Grünzug die Bebauung und fungiert als Verbindung in der übergeordneten Grünbeziehung.

Townhouses

Die Townouses werden durch private Grünflächen im EG gerahmt und bietet den Bewohnern im EG die Möglichkeit diese frei zu nutzen. Durch die Form der Häuser und die Anordnung der privaten Grünflächen wird ein halb-öffentlicher Innenhof für die Bewohner geschaffen. Die einzelnen Innenhöfe sind durch verschiedene Gestaltungen und Bepflanzungen in einem Patchwork- Muster gestaltet, so dass sich die Bewohner mit ihrem Innenhof identifizieren und so eine stärkere Bindung an das neue Quartier entsteht und fördert die Bildung von Nachbarschaften. Die Innenhöfe bieten den Bewohnern des Quartiers die Möglichkeit zum Treffen im unmittelbaren Umfeld und Entspannen.
Da zwischen den Townhouses kein Kraftverkehr fährt, sind diese Bereiche als „Grüne Achsen“ im Quartier ausgebildet und können von den Bewohnern vielfältig genutzt werden. Weiterhin definieren diese „Grünen Achsen“ in Zusammenspiel mit den Patchwork-Innenhöfen das Bild einer „Grünen Gartenstadt“.

Reihenhäuser

Der Gestaltungsgrundsatz der Freiflächen um die Reihenhäuser ist es den Bewohnern die größtmögliche private Grünfläche zu Verfügung zu stellen. Hierfür sind die Grünflächen um die Reihenhäuser dementsprechend parzelliert und durch eine lockere Durchpflanzung ergänzt. Die Bepflanzung greift hierbei das übergeordnete Patchwork-Muster auf.

Grünzug

Der öffentliche Grünzug schließt das Gebiet nach Norden hin und agiert in der übergeordneten Grünbeziehung als Verbindungselement in der Ost-West-Achse. Weiter teilt der Grünzug in der Nord-Süd- Richtung, in Verlängerung des bestehenden Bolzplatzes an der Herbergstraße, die Bebauung und fungiert so als „Grünes Zentrum“ des neuen Quartiers.
Der Grünzug dient den Einwohnern als weitläufige Erholungsfläche und bietet den Bewohnern ein vielfältiges sportliches Angebot. Durch seine hohe Aufenthaltsqualität bietet der Grünzug den Bewohnern auch einen übergeordneten Ankerpunkt im Quartier zum Treffen und Entspannen. Zusammen mit den „Grünen Achsen“ zwischen den Townhouses, stärkt der Grünzug das Bild der durchgrünten Gartenstadt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Mit der für das neue Quartier entwickelten „Maschenweite“ definieren die Verfasser den neuen städtischen Raum. Die gewählte Referenz – das freistehende Bürgerhaus im gartenstädtischen Kontext – bestimmt dabei das vom Verfasser gewünschte quadratische Straßenprofil. Diese Näherung an die Planungsaufgabe ist faszinierend, allerdings wird die Körnung der Bausteine als zu kleinteilig empfunden. So wirkt das Format der sehr dichten Typologie als zu enges Korsett für die Entwicklung nutzbarer, innerer Freiräume. Die nur gering variierten Bausteine werden streng im Raster angeordnet, so dass eine homogene Quartiersstruktur entsteht, hart an der Grenze zur Monotonie. Dieser Eindruck ist auch der Entscheidung geschuldet, die Kita als Sondernutzung ganz an den nördlichen Rand des Quartiers zu rücken. Die klare nördliche Kante wirkt dabei durchaus plausibel. Die Arrondierung des östlichen Randes mit Reihenhäusern ist nachvollziehbar. Im Süden hingegen, wo die Verfasser einige Reihenhäuser im Park anbieten, erscheint diese Typologie nicht angemessen. Von dieser Hausgruppe wird der erforderliche Abstand von 60 Metern zum bestehenden Bolzplatz unterschritten. Beim Übergang der gezeigten Typologie zur Hochmuttinger Straße zeigt die fehlende Anpassung zum Straßenraum die Grenzen des Konzepts auf. Die Tiefgaragen wirken im Zuschnitt zu groß und schwer real teilbar. Mit ihrer Dimensionierung bergen sie zudem ein gewisses Angstpotential. Die gezeigten Flächen der öffentlichen Grünflächen erscheinen sowohl aufgrund ihrer Lage, wie auch ihres Zuschnitts und ihrer Anbindung als gut nutzbar. Der übergeordnete Grünraum als Verbindung der Bolzplätze wirkt als Rhythmisierung im strengen Gefüge wohltuend. Die großzügig angebotenen Dachterrassen erscheinen überzeugend. Sehr umfängliche, auf Stadtniveau gezeigte privaten Flächen, die überwiegend als verkehrsberuhigte Zwischenräume sowie als erdgeschossige Vorgärten angeboten werden, können jedoch nicht ganz überzeugen. Die knapp gehaltenen öffentlichen Verkehrsflächen werden allerdings auf Kosten fehlender Gehwege und Besucherstellplätze erreicht. Es ist kein Spielraum zur Optimierung erkennbar. Die angebotenen Grundwasserkorridore erscheinen in Ihrer Dimension nicht ausreichend. Der Beitrag liefert einen wichtigen Beitrag zur Diskussion der stadträumlichen Entwicklung im Münchner Norden, vermag jedoch aufgrund der geringen typologischen Varianz bei einem verhältnismäßig großen Grundstück nicht völlig zu überzeugen.
Perspektive

Perspektive

Perspektive

Perspektive

Perspektive Innenhof

Perspektive Innenhof

Lageplan - Gartenstadt

Lageplan - Gartenstadt

Grundriss EG, 1.OG, 2.OG

Grundriss EG, 1.OG, 2.OG

Grundriss DG

Grundriss DG

Grundriss EG

Grundriss EG

Schnitt A-A

Schnitt A-A

Schnitt B-B

Schnitt B-B

Schnitt C-C

Schnitt C-C

Schnitt D-D

Schnitt D-D

Diagramme - Konzept

Diagramme - Konzept