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Award / Auszeichnung | 10/2016

Otto Linne Preis 2016 - Preis für urbane Landschaftsarchitektur

Strategieplan

Strategieplan

Blick über den Zaun

ein 1. Preis

Matthias Berg

Student*in Architektur

Steffen Becker

Student*in Landschaftsarchitektur

Robin Balzer

Student*in Landschaftsarchitektur

Charlotte Knab

Student*in Landschaftsarchitektur

Sebastian Rumold

Student*in Landschaftsarchitektur

Florian Fischer

Student*in Stadtplanung

Erläuterungstext

NEUE PERSPEKTIVEN FÜR DEN HAMBURGER OSTEN

Der Hamburger Osten ist für viele Hamburger ein unbekannter Ort. Die wenigen, die ihn kennen assoziieren mit ihm eine diffuse Transitzone. Plätze und Ziele im Gebiet gibt es nicht wirklich und so ist man froh, wenn man dieses Areal zwischen Großindustrie, Autohändlern und grüner Wildnis schnell hinter sich gelassen hat.
Bei der Begehung des Planungsgebiets vor Ort erging es uns ähnlich. Diffuse Eindrücke, Weltenwechsel von Kleingartenoase in halblegale Kleinhandelsstraßen, von verwilderten Grünräumen in Straßenschluchten zwischen Kraftwerken und Industriehallen.
Doch was macht dieses Gebiet aus? - Erst auf den zweiten Blick entdeckt man die meist unzugänglichen Kleinode: wild romantische Orte an den alten Industriekanälen, Relikte aus der Industriezeit um 1900 oder die gepflegten Wege zwischen den Kleingärten.
Wir fanden es schade, dass die Straßen und Wege im Planungsgebiet sich eigentlich nur als Restfläche von eingezäunten Gewerbearealen und Kleingartenhecken ergaben und keiner so recht weiß, was eigentlich hinter dem Zaun passiert.
Bei einer Umfrage unter den Menschen vor Ort bestätigte sich dieser Eindruck: Die Menschen, die nur zum Arbeiten in das Gebiet fahren, gehen direkten Wegs zu ihrem Betrieb und abends wieder zurück. Keiner bleibt noch im Planungsgebiet oder fragt sich, was dort sonst noch passiert.
Dabei haben die Akteure vor Ort einiges zu bieten: Die Industrie ist ein wichtiger Baustein in den Kreisläufen der Stadt Hamburg. Die Kleingärten bilden hier das größte zusammenhängende Kleingartenareal Europas und die Kanäle kilometerlange Wasserwege entlang grüner Ufer.
Für uns ist das Planungsgebiet ein wichtiger Bestandteil Hamburgs, das viele Potentiale für Hamburg bietet. Und umgekehrt können auch die Akteure vor Ort vom Rest der Hamburger profitieren.
Wir wollen den Hamburgern einen Blick über den Zaun ermöglichen.
Über Themenwege, die sich an den drei großen Akteursgruppen ‘Industrie, Gewerbe und Handel‘‚ ‘Kleingärten und Wildnis‘ und ‘Wasser & Kanäle‘ orientieren können die Menschen das Gebiet erkunden.
Dabei wird den Akteuren vor Ort die Möglichkeit gegeben Begegnungsorte zu schaffen, an denen sie sich Hamburg präsentieren können. So entstehen entlang der drei Routen interessante Orte, die zum Sonntagsspaziergang oder Schulausflügen einladen. Auch den Menschen im Gebiet selbst dienen sie als Verweilorte nach Feierabend und bieten die Chance einen Blick über den eigenen Tellerrand hinaus zu werfen!

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit „Blick über den Zaun“ ist eine sorgfältige, analytisch und konzeptionell gelungene Ausarbeitung. Sie überzeugt durch eine viel ¬ schichtige, didaktisch und grafisch klare Darstellung des Entwurfsprozesses. Die Bearbeitungsschritte, von der eingehenden Untersuchung des Gebiets ¬ samt Wiedergabe der gewonnenen Eindrücke ¬ bis zum ersten Konzeptansatz mit den drei Themenschwerpunkten, „Industrie, Gewerbe und Handel“‚ „Kleingarten und Wildnis“ und „Wasser und Kanäle“, sind nachvollziehbar aufbereitet. Das Konzept wird mit aussagekräftigen Piktogrammen zu den Entwicklungsszenarien des Entwurfes hinterlegt. Handlungsfelder und örtliche Schwer ¬ punkte zum Planungsgebiet Hamburger Osten werden konzeptionell pointiert umgesetzt. Der mit der Arbeit entworfene Planungsprozess weist auch der Bevölkerung durch anvisierte Beteiligungsprozesse eine zentrale Rolle zu. Mit viel Gespür für prägende Details werden Planungsschwerpunkte entwickelt, u.a. durch neue Adressierungen wie den „Alten Brückenkopf“, das „Busrestaurant“, den „Infopavillon Müllverbrennung“ und den „Panoramasteg“. Dies zeugt von einer gut entwickelten Ortskenntnis. Es werden zudem Themenwege zu Kleingärten, Industrie und zu den Wasserlagen sowie ein interaktives Orientierungssystem konzipiert. Der „Alte Verkehrsübungsplatz“ wird zu einer Jokerfläche gemacht, ein überraschender, aber strategisch vielleicht wertvoller Gedanke. Der Beitrag überzeugt im Umgang mit der Komplexität der Aufgaben¬stellung in seiner umfassenden und differenzierten Sichtweise, sowie den anpassungsfähigen und erweiterbaren Strategien für den Hamburger Osten.
Entwurf als Prozess

Entwurf als Prozess

Konzept

Konzept

Eindrücke

Eindrücke

Industrie - Benefits...

Industrie - Benefits...

Industrie - Wege

Industrie - Wege

Industrie - Detailausschnitt

Industrie - Detailausschnitt

Industrie - Skizze

Industrie - Skizze

Jokerfläche Verkehrsübungsplatz

Jokerfläche Verkehrsübungsplatz