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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2016

Neuer Lechsteg für Fußgänger und Radfahrer

1. Preis / Zuschlag

Preisgeld: 40.000 EUR

Mayr | Ludescher | Partner Beratende Ingenieure

Bauingenieurwesen, Tragwerksplanung

DKFS Architects

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Einbindung in die Umgebung
Das Bauwerk nimmt den geplanten städtebaulichen Bogen des neu zu schaffenden Bauquartiers stringent auf und führt ihn konsequent und unmittelbar in die Altstadt fort. Die Sichtbeziehung vom Westen kommend ermöglicht dem Fußgänger einen unverbauten Blick auf die historische Altstadt-Silhouette. Der Entwurf nimmt durch das zurückhaltende Geländer Rücksicht auf das Landschaftsbild des Lechs. Zu begrüßen ist der Aufenthaltsbereich mit Blick auf das identitätsstiftende Ensemble des Mutterturms.

Funktionalität
Konsequent wird die geforderte Breite von 5 m über das ganze Bauwerk eingehalten. Zudem wird in der Mitte der Brücke durch eine Verbreiterung eine zusätzliche Aufenthaltsqualität mit Sitzgelegenheiten geschaffen, die zum Verweilen einlädt. Aus dem Quartier auf der Westseite führt der Entwurf den Stadtraum ans Ufer und bietet mit der Terrasse am Lech einen urbanen Auftakt.
Zeitgemäßer Umgang mit der Aufgabe
Der Entwurf hat eine zeitlose und minimalistische Formensprache, die sich nicht in den Vordergrund drängt, vielmehr reduziert und zurückhaltend den städtebaulichen Raum unterstreicht.

Angemessenheit der Konstruktion
Durch eine geschickte Materialwahl und eine optimale Positionierung des Pfeilers erreicht der Entwurf ein filigranes äußeres Erscheinungsbild. Die Abführung des Oberflächenwassers über beide Längsseiten der Brücke und die einfache und konsequente Seitenkonstruktion erleichtert die Ableitung des Regenwassers und das Räumen im Winter.

Wirtschaftlichkeit in Bezug auf die Erstellungs-, Unterhalts- und Betriebskosten
Der Erstellungsprozess wurde mit den eingereichten Unterlagen durchdacht und glaubhaft dargestellt. Durch die luftdichte Verschweißung des Brückenbaukörpers wird die Korrosion von Innen ausgeschlossen. Geringe Betriebskosten werden durch die Vermeidung von Wartungsintensiven Lagern und Fugen erzielt. Durch den Einsatz von wetterfestem COR-TEN-Stahl und der reduzierten Materialwahl können die Unterhalts- und Betriebskosten weiter reduziert werden.

Gestalterische und Atmosphärische Qualität
Durch die Lichtgestaltung wird das Bauwerk zu einem Teil des Landschaftsbildes. Dabei wird auch das umgebende Blattwerk mit in die Beleuchtung einbezogen und setzt die Terrasse im Westen als beleuchteten Auftaktpunkt in Szene.

Erlebnis und Aufenthaltsqualität des Steges
Der Entwurf lädt durch die durchgängige Breite des Bauwerks und insbesondere durch die Verbreiterung in der Mitte die Überquerenden zum Verweilen ein. Damit ist das Bauwerk mehr als eine reine Überquerungshilfe. Im Osten am Übergang von der Brücke zum Fußweg wird durch die geplanten Sitzstufen ein besonderes Naturerlebnis am Bachlauf geboten. Wobei dieser Übergang von Brücke zum Rampenanbau im Detail nochmals überarbeitet, verfeinert und die Machbarkeit nachgewiesen werden sollten.

Umweltverträglichkeit
Trotz des Rampenanbaus auf der Ostseite der Brücke greift dieser Entwurf verhältnismäßig wenig in die Natur ein. Durch die Konstruktion aus Stahl und Beton werden Materialen verwendet, die robust, dauerhaft und vollständig recycelbar sind.

Denkmalpflege
Eine denkmalpflegerische Beurteilung kann zum Entwurf im Bereich des Ostufers noch nicht getroffen werden, da das Ausmaß des Bauwerks noch nicht abzuschätzen ist.