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Offener Wettbewerb | 10/2014

Natur in Wassertrüdingen 2019

2. Preis

Preisgeld: 24.000 EUR

STORCH LANDSCHAFTSARCHITEKTUR

Landschaftsarchitektur

QUERFELDEINS Landschaft | Städtebau | Architektur PartGmbB

Landschaftsarchitektur

hanf Gartenarchitekten und Landschaftsplaner

Landschaftsarchitektur

LINDENKREUZ EGGERT | Bildermacherei & Utopografie

Visualisierung

Erläuterungstext

Der direkte Bezug zwischen Stadt und Landschaft insbesondere zu dem
Element Wasser prägt seit jeher das Bild der Stadt Wassertrüdingen.
Idyllisch an der Wörnitzaue gelegen, bildet die Stadtgrenze im Süden
über das Wasserschloss und den Stadtmühlenweiher einen direkten
Übergang zwischen historischer Altstadt und dem Flussraum. Auch
der im Norden gelegene Grünzug am Klingenweiher bindet, als grüne
Fuge der geplanten Stadterweiterung, sowohl die Landschaft und das
Naherholungsgebiet Baudenhardt als auch das Wasser in den Stadtkörper
ein.
Diese Qualitäten und deren Übergang werden durch das vorliegende
Konzept innerhalb der Maßstäblichkeit des Ortes durch punktuelle
Eingriffe und deren Vernetzung gestärkt und während der Gartenschau
inszeniert.
Den Übergang definiert je ein aus den Gegebenheiten und Notwendigkeiten
des Ortes entwickeltes Landschaftsbauwerk. Im Norden inszeniert ein
künstlicher Hügel im Gelände der ehemaligen Deponie den Blick in die
Stadt und die Landschaft. Im Süden entsteht aus der Notwendigkeit des
Hochwasserschutzes ein Deichbauwerk. Dieses defi niert einerseits den
Übergang zwischen Landschaft und Stadt und inszeniert andererseits
den Übergang zwischen Stadt und Landschaft.
Beide Punkte bilden die Pole zwischen den jeweils angrenzenden
Flächen des Wörnitzparks und des Landschaftsparks Klingenweiher und
sind über die bereits vorhandenen Beziehungen im Stadtkörper zum
einen urban über den Altstadtkern zum anderen durch Grünelemente wie
dem Sonnenuhrenpark, der Allee am Weinbergweg und dem Friedhof
verbunden.


Landschaftspark Klingenweiher

Im nördlichen Bereich wird der Landschaftspark Klingenweiher die neue
grüne Mitte der zukünftigen Stadterweiterung. Über die Marktstraße
und den Weinbergweg verbindet sich dieser Teil mit dem Bereich
des Wörnitzparks. Der Landschaftspark ist sowohl durch die drei
Klingenweiher als auch durch die markante Topographie der ehemaligen
Lehmgrube und der rekultivierten Deponie geprägt. In den oberen
Weihern befi nden sich kleine Inseln, welche über Trittsteine erreicht und
so spielerisch erkundet werden können. An den Weiherufern finden sich
zusätzlich Stege und Terrassen, die das Wasser direkt erlebbar machen.
Ein zentraler Bereich ist neben den Weihern selbst der Obsthain mit
dem Pavillon der Moststation, welcher als dauerhaftes Element in die
Fränkische Moststraße eingebunden wird. Der Obsthain wird durch
zusätzliche Pflanzungen auf der rekultivierten Deponie erweitert. Der
nördliche Teilbereich mit der ehemaligen Lehmgrube und der Deponie
wird über ein Wegenetz erschlossen, das die zentralen Punkte günstig
miteinander verbindet und sich natürlich in die Hügellandschaft
einbettet. Im Bereich der ehemaligen Lehmgruben fi ndet sich zudem
ein informierender Naturlehrpfad, der auf Stegen durch das grüne
Klassenzimmer der rekultivierten Landschaft führt. Ein Aussichtspunkt
bietet den Ausblick über den Landschaftspark, die Stadt und das
angrenzende Naherholungsgebiet. Spielbereiche wie Trimm-Dich und
Landschaftsschaukeln ergänzen das umfangreiche Angebot.


Wörnitzpark

Die Verlegung der Wörnitz, die Abkopplung dieser vom Stadtmühlenweiher
und der Bau eines Hochwasserdeiches vor den südliche Stadtrand
Wassertrüdingens, stellen einen massiven Eingriff in das bestehende
Gefüge zwischen Stadt und Landschaft dar. Dieser Eingriff birgt aber
auch das Potential, den Übergang neu zu gestalten.
Durch die Verknüpfung von Deich und Stadt über eine allmählich
ansteigende grüne Ebene zwischen Mühlenweiher und Wörnitz löst
sich die Barriere auf und die Stadt verschränkt sich trotz des Deichs wie
selbstverständlich mit der umgebenden Landschaft.
Aus der Landschaft zeichnet sich ein abwechslungsreiches Bild von
ineinander übergehenden Ebenen und Rampen, die durch gemauerte
Bastionen den Übergang aus der Auenlandschaft in die Stadt betonen.
Dem umgenutzten Lagerhaus zugeordnet entsteht ein Stadtplatz, an
dem sich der Deich zu einem Plateau verbreitert - eine Stadtbühne für
Veranstaltungen unterschiedlichster Art, insbesondere im Rahmen der
Gartenschau.
Von diesem zentralen Knotenpunkt aus kann ohne Einschränkungen die
Wörnitzaue über den Deich erreicht werden: Der Deich entwickelt sich
damit von einem trennenden zu einem verbindenden Element. Rampen
führen von der Mauerkrone zum Flussufer, das über Wasserspielplätze
erlebbar und bespielbar wird. Der neue Mühlweiher lädt zum Verweilen
ein. Kleinere Einbauten setzen am Ufer des Mühlweihers Akzente.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Übergang von der Stadt in die Landschaft wird in den beiden Parkbereichen durch zwei „Landschaftsbauwerke“ herausgearbeitet.
Wörnitzpark
Die neue Wörnitz wird in einer sanften Schwingung vor das Deichbauwerk gelegt. Der Mühlweiher ist zwischen Stadtmühle und Lagerhaus angeordnet. Das Deichbauwerk wird skulptural ausgeformt, zur Wörnitzaue mit schrägen Mauern als Bastion, zum Weiher als sanfte Rasenböschungen. Es ist vielfältig nutzbar, Mauern, Treppen und Rampen schaffen unterschiedliche Aufenthaltsbereiche, Ausblicke und Zugänge. Zwei Plätze, ein kleinerer an der Stadtmühle, ein größerer am Lagerhaus bilden die Endpunkte der Skulptur und den Übergang in die Stadt. Der östlich anschließende Deich wird mit Sitzmauern auf seiner Krone zurückhaltend akzentuiert. Der Hochwasserschutz ist schlüssig dargestellt. Im Schlossgraben erscheint das Wegenetz und die Nutzungen als Spielbereiche übererschlossen und sind im Sinne des Denkmalschutzes und des temporären Charakters kritisch zu sehen. Ein weiteres beide Parkteile verbindendes Gestaltungselement sind Bereiche mit relativ intensivem wabenförmigen Erschließungssystem, welches am Festplatz, sowie zwischen der Schwarzkopfsiedlung bzw. dem neuen Quartier Klingenweiher 1 und den Weihern eingefügt ist.Insbesondere am Festplatz erscheinen die Flächen übererschlossen und den angebotenen Funktionen nicht angemessen. An den Wohnsiedlungen an den Teichen sind die intensiven Parkbereiche grundsätzlich gut positioniert und beinhalten dauerhafte Spiel- und Aufenthaltsbereiche.

Klingenweiherpark
Der Klingenweiherpark wird entlang der Teiche erschlossen, Plätze zum Wasser und die Moststation sind richtig positioniert. Mit Bezug auf den Retentionsraum wird die Einordnung der Terrassen, insbesondere aber der Inseln kritisch gesehen. Das Gelände der ehemaligen Deponie wird zurückhaltend extensiv bespielt. Die vorhandene Streuobstwiese wird über den Hang weiter hinauf entwickelt. Ein weiteres Landschaftsbauwerk – eine Art Mirador bildet am Rande der Obstwiese einen Höhepunkt und eröffnet den Ausblick in die Landschaft. Die Lage des Landschaftsbauwerks wäre infolge mit Blick auf die potentiellen Ausblicke zu prüfen.Im Norden des Parks schließt eine Station des Trimm-Pfads an den bestehenden Pfad an.

Ausstellungskonzept
Im Ausstellungkonzept wird spielerisch mit dem Thema Wasser-Blasen-Schaum umgegangen, Anordnung und Erschließung ist schlüssig.

Das Motto „Stadt-Land-Wasser-Erleben“ wird in den unterschiedlichen Themensträngen fein herausgearbeitet. Die Erschließung des Geländes ist schlüssig, die gestalterische Umsetzung ist hochwertig. Die Notwendigkeit des Deichbauwerkes im Wörnitzpark wird mit der Landschaftsskulptur außergewöhnlich in Szene gesetzt. Empfohlen wird aber die Skulptur mit Blick auf Mauerhöhen und die Möglichkeit der Einfügung von Rasen von Rasenböschungen weiter zu entwickeln.
Perspektive Klingenweiher

Perspektive Klingenweiher

Perspektive Wörnitzpark

Perspektive Wörnitzpark

Lageplan Daueranlagen

Lageplan Daueranlagen

Lageplan Klingenweiher M500

Lageplan Klingenweiher M500

Lageplan Wörnitzpark M500

Lageplan Wörnitzpark M500

Isometrie Landschaftsbauwerk

Isometrie Landschaftsbauwerk

Lageplan Ausstellung Klingenweiher

Lageplan Ausstellung Klingenweiher

Lageplan Ausstellung Wörnitzpark

Lageplan Ausstellung Wörnitzpark