modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Planungswerkstatt | 08/2013

Umfeld Rastatt / Lenneufer Ost

Blick auf das Ensemble Rastatt und Kirche

Blick auf das Ensemble Rastatt und Kirche

Gewinner / Zur Realisierung empfohlen

wbp Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Prägend für diesen Abschnitt der Lenne ist der schmale Talraum mit dem spannenden Wechsel zwischen steilen, teilweise felsigen Hangkanten und den flachen Uferräumen. Direkt im Umfeld der Rastatt ist dieser Wechsel sehr markant ausgeprägt: ein flaches Kiesufer gibt den Blick auf die senkrechten Felskanten über der Lenne frei.
Diese beiden Landschaftsbilder sollen für die Gestaltung des Lenneufers Ost und das Umfeld der Rastatt weiter entwickelt werden.
Ein weiteres Leitbild wird aus der historischen Nutzung mit dem Biergar-ten im Bereich des heutigen Parkplatzes entwickelt: Heckenumfasste, mit Bäumen überstellte Freiflächen, die als Restaurantgarten genutzt wur-den.

Raumübergreifend werden- ergänzend zum Konzept der Machbarkeits-studie- ‚Orte am Fluss’ geschaffen, die Nachrodt mit der Lenne verknüp-fen: die technische Wehranlage im Norden, die urbane Parkspange von Ufer zu Ufer im Westen und schliesslich als Auftakt von Altena aus kom-mend der Rastplatz als Kultur- und Ausflugsort, der zum zentralen Ele-ment des neuen Lenneuferparks wird.


Raumkanten stärken
Der Lennebogen ist bereits heute südlich der Bundesstrasse durch eine Pappelreihe und einen mit einer Mauer gefassten Höhenversprung sicht-bar. Mit einer Weiterführung der Pappelreihe und der Mauer bis zur Ortsmitte sowie mit Hecken, die nördlich der Strasse den Raum fassen, wird dieser Bogen weiter gestärkt.
Im Anschluss daran wird nördlich der stark befahrenen Bundesstrasse ein räumlich wirksamer ‚Puffer’ aus Obstbäumen vorgesehen, der sowohl die neu angeordneten Stellplätze, die Gastronomieaußenflächen als auch den Bereich der heutigen Mietergärten überstellt.
Zum Ufer hin bildet schließlich der neue Lenneuferweg eine weitere, fla-che Kante aus, die eine Zonierung in einen höher liegende Uferpark und einen naturnahen Uferpark bildet. Der Baumbestand entlang dem Ufer wird aufgelockert, um das Erleben des Flusses zu stärken.

Ensemble bilden
Die Rastatt am Lennebogen bildet mit der Kirche eine räumliche Einheit, die mit einer neuen, die Strasse querenden Entreesituation stärker wahr-nehmbar wird.
Im diesem Bereich wird die räumlich dichtere Baumstruktur aufgebro-chen. Ein breites, offenes Band, das zur Lenne führt und den Blick auf die gegenüberliegenden Felsen ermöglicht, bildet den Schwerpunkt der Neu-gestaltung.
Der damit entstehende neue, offene Platzbereich an der Rastatt kann von der Gaststätte aus im Sommer als Biergarten genutzt werden, im Über-gang zur Lenne werden jedoch mit den Sitzstufen und einigen Bank-Tisch-Kombinationen auch ganzjährig nutzbare Aufenthaltsbereiche ge-schaffen. Radabstellplätze werden auch in diesem Bereich angeboten.

Zugang zur Lenne schaffen
Ein Sitzstufenband verbindet den neuen Platz an der Rastatt mit der Len-ne. Über Treppenstufen ist das Uferniveau zu erreichen, ein flacher, be-quemer Zugang erfolgt wie heute über die Pfade zwischen den Böschun-gen.
Die neue Lennetreppe wird mit großformatigen Natursteinpflastersteinen befestigt, an den Seiten mit breiten Fugen mit Spontanvegetation, die einen weichen Übergang zu den angrenzenden Uferböschungen bilden.

Neuen Lenneuferpark bilden
Der neue Lenneuferweg führt, mal dicht an der Uferkante, mal an der südlichen Kante entlang und bildet so immer wieder neue Räume und Blickbeziehungen aus.
Die Böschungen zum Fluss werden etwas zurückgenommen, so dass dem Fluss mehr Raum gegeben wird und sich eine ufernahe Zone entwickeln kann. Kiesufer wechseln sich mit Hochstaudenfluren ab und verändern sich mit den Wasserständen und den Jahreszeiten. Holzdecks, die mal in der Uferwiese liegen, mal über die Böschungskante hinaus ragen und damit ein unmittelbares Erleben des Flusses ermöglichen.

Für den Uferpark werden unterschiedlich intensive Bereiche mit Spiel-, Sport- und Generationenangeboten vorgesehen. Südlich des neuen Len-neuferweges werden intensiver genutzte Bereiche vorgesehen. Dem Au-ssenbereich der Gastronomie wird für kleinere Kinder ein Niedrigseilgar-ten vorgeschlagen. Ein kleines Spielfeld und ein Ort für eine Sitzmulde oder auch einen Pavillon bieten Orte für Jugendliche. Eine Dirtbahn wird nicht nur von Jugendlichen sondern auch von Kindern, die die Lenneroute bereisen, als spannende Abwechslung genutzt. Die Wiese kann als Zelt-platz genutzt werden, Sanitäreinrichtungen können im UG der neuen Ter-rasse an der Rastatt vorgesehen werden.

Im häufigen Hochwasserbereich wird lediglich der Lennezugang mit den Sitzstufen vorgesehen, alle anderen Einbauten liegen deutlich über dem jährlichen Hochwasserstand.

Für den mit Bäumen überstellten Parkplatz wird eine Neuordnung vorge-schlagen, die eine einfachere Erschliessung ermöglicht. Für den Parkplatz werden einfache Materialien wie Schotterfahrbahn und Schotterrasen-stellplätze vorgesehen.
Für die Zwischennutzung der heutigen Mietergärten bis zum Bau der Brücke kann die vorgeschlagene Dirtbahn bereits mit wenig Aufwand hergestellt werden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das zentrale Thema des Entwurfs, die Querbeziehung zur Lenne über die Struktur der „Lennegärten“ zu stärken, wird als sehr gut geeigneter Entwurfsansatz bewertet: An zentraler Stelle ergibt sich dabei zwischen der Kirche und dem Lenneufer nördlich der Raststatt ein spannender Platz mit Biergarten. Für die Vorbeifahrenden wird der Blick von der B 236 zur Lenne zum Zeichen für die Öffnung und Neuentwicklung des Raums. Am Ufer des Platzes liegt, folgerichtig positioniert, ein großzügiger Wasserzugang über Treppen und Sitzstufen.
Das Wohnhaus der Raststatt zugunsten einer in Richtung Lenne durchgesteckten Terrasse abzubrechen wird als interessanter Vorschlag gewertet, eine noch attraktivere, wirtschaftlich tragfähige Gastronomie im Spannungsfeld von frequentierter Straße und Wassererleben zu etablieren.
Zu der dem Ort angemessenen landschaftsarchitektonischen Grundkonzeption passt die großzügige Abflachung der Uferbereiche, die es ermöglicht, den Fluss neu zu erleben. Dem Fluss hier mehr Raum zu geben, greift auch die Intentionen gewässerökologischer Verbesserung auf und ermöglicht ggfls. zusätzliche Förderzugänge.
Die Ausbildung des Parkplatzes verspricht eine gute räumliche Integration und schafft einen pointierten Auftakt für den Eintritt in den Bereich auf der Lenneroute von Altena aus.
Pictogramme

Pictogramme

Lageplan

Lageplan

Detailplan

Detailplan

Schnitte + Materialkonzept

Schnitte + Materialkonzept