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Einladungswettbewerb | 10/2016

Bürogebäude Perspektivstraße

3. Preis / Bauteil B

Hermann & Valentiny u. Partner

Architektur

Erläuterungstext

Städtebaulicher Kontext

Bauplatz B liegt zentral zwischen dem projektierten Hotel im Südosten und dem im Nordwesten vorgesehenen Bürobau.

Der in der Bebauungsstudie konzipierte Schwung der Traufkanten entlang der Perspektivstraße mit Hochpunkt im Nordwesten wird übernommen und durch ein in seiner plastischen Ausformung gegenläufig dazu ausgebildetes Staffelgeschoss ergänzt. Es entsteht eine klar strukturierte Dachlandschaft mit Blick in den Prater eine attraktive fünfte Fassade.

Der über dem bestehenden Parkplatz schwebende Baukörper führt an der Perspektivstraße fassadenbündig bis ins Erdgeschoss. Ein großzügiger doppelgeschossiger Einschnitt in den Baukörper markiert den Eingang ins Hostel, bzw. gewährt Einblick in das Foyer. Etwas zurückgesetzt bildet ein amorpher, in seiner Materialität unterschiedlich ausgebildeter Baukörper den Eingangsbereich der zweiten Funktionseinheit (Serviced Appartements, Studentenwohnheim).

Stützelemente als räumliche Gliederung der Parkplatzflächen lasten die beiden auskragenden Baukörper ab.

Architektonisches Konzept/Fassadenkonzept

Der U-förmige Baukörper öffnet sich zum Prater und setzt klare Kanten zur Perspektivstraße bzw. zu den Nachbargebäuden. Diese beiden Themen werden in der Ausbildung der Fassaden weiter bearbeitet:

‐ A Außenkanten:

Eine klare Struktur aus Kastenfensterelementen charakterisiert die Außenkanten. Um eine angemessene Maßstäblichkeit der Elemente zu erreichen, fassen diese zum Teil zwei Nutzungseinheiten zusammen und bilden eine schachbrettartige Struktur, die durch ihre plastische Ausformung und den damit verbundenen Schattenwurf das Fassadenbild belebt. Die Kastenfensterelemente setzen auf einem circa 60cm hohen Parapet auf (statische Aussteifung der Deckenplatten) und dienen als Sitznischen, die räumlich und funktionell die knapp bemessenen Nutzungseinheiten aufwerten.

‐ B Hof:
Im Gegensatz zu den Außenkanten sind die Hofbereiche als kontinuierlich abgewickelte Fläche mit abgerundeten Ecksituationen ausgebildet. Ein Attikaband, welches im Nordwestflügel als Attikageschoss ausgebildet ist, fasst im Zusammenspiel mit einem breiten Brüstungselement im zweiten OG die dazwischenliegenden in den Baukörper eingeschnittenen flachen Balkonzonen zu einem ganzheitlichen Architekturelement zusammen.

‐ C Materialität
Die Fassadenflächen werden mit Ausnahme der Balkonzone als vorgehängte hinterlüftete Metallfassade ausgeführt. Dieser Fassadenaufbau bietet folgende Vorteile:
‐ Wirtschaftlichkeit, Langlebigkeit
‐ entspricht höchsten Anforderungen an Nachhaltigkeit (ÖGNI‐Zertifizierung), Energieeffizienz und Komfort
‐ führt Feuchtigkeit ab und verhindert sommerliche Überhitzung, sorgt für angenehmes Raumklima
‐ Das Schalldämmmaß kann um bis zu 14 dB gesteigert werden
‐ Gewährleistet die Fraktionierbarkeit der Komponenten in die einzelnen Bestandteile und eine Rückführung in die jeweils individuellen Werkstoffkreisläufe.

‐ D Sonnenschutz/Schallschutz

Außenliegende Sonnenschutzelemente in Form von Raffstores bei den Kastenfenster elementen bzw. Schiebeelemente entlang der hofseitigen Balkonzonen bieten Schutz vor sommerlicher Überhitzung bzw. Sichtschutz.
Um hofseitig zusätzlich auf die zu erwartenden Schall‐ und Lichtemissionen durch die angrenzenden Freizeitbetriebe zu reagieren, werden die Oberflächen in den Balkonzonen bzw. die Balkontrennelemente schallabsorbierend ausgeführt. Die Sonnenschutzschiebeläden dienen in Form von bedruckten Glaselementen zusätzlich als Prallscheiben. Sie sind lichtdurchlässig und führen in geschlossenem Zustand zu einer deutlichen Reduzierung der Schallbelastung für die dahinterliegenden Wohnbereiche.

Raumkonzept/Funktionen

Das vorgesehene Raumkonzept wird entsprechend den Vorgaben erfüllt. Durch die Umsetzung des Staffelgeschosses im Bereich des Hostels kann das achte Obergeschoss vollflächig für Zimmereinheiten genutzt werden. Die Gastronomie und Freizeiteinrichtungen mit Schwimmbecken und Liegeterrassen formulieren eine attraktive Dachlandschaft darüber. Klar ablesbare Eingangsbereiche und optimierte über Lichtbrunnen natürlich belichtete Erschließungsbereiche sichern einen barrierefreien und bewohnerinnenfreundlichen Weg zu den Nutzungseinheiten. Die Fluchtwege sind über zwei druckbelüftete Stiegenhäuser gewährleistet.