Neubau Mehrzweckhalle

Der Grundansatz eines kompakten Baukörpers auf vermittelndem Niveau zwischen Tal und Stellplatzniveau wirkt zunächst interessant. Die damit verbundene talseitige Ablösung des Baukörpers vom natürlichen Niveau wird wegen der tatsächlich zu erwartenden Höhenunterschiede hinterfragt, wie auch die bergseitig notwendige barrierefreie Verbindung zwischen Stellplätzen und Haupteingang nicht deutlich nachgewiesen ist.

Die Lage des Baukörpers parallel zu den Höhenlinien richtet die Nordwestfassade sinnvollerweise mehr zum Ort als zu den unmittelbaren Nachbarn aus, exponiert die Glasfassade des Saales aber der untergehenden Sonne und lässt damit Blendungen befürchten.

Dem Baukörper fehlt eine angemessene Distanz zu Festallee, die darüber hinaus durch die vorgeschlagene Küchenandienung unzulässig beeinträchtigt wird. Die dargestellten Stützmauern lassen die Funktionalität der Anlieferung nicht erkennen. Auch beim Verkehrsübungsplatz entsprechen die vorgeschlagenen Terrassierungen mit Stützmauern
nicht der Funktion.

Die Anmutungsqualität der vorgeschlagenen Holzkonstruktionen und Fassaden wirkt sehr angenehm. Die Qualitäten der Raumbildung und der Zuschnitte der einzelnen Räume sind prinzipiell überzeugend, bei den Funktionszusammenhängen werden jedoch verschiedene Verbesserungsnotwendigkeiten gesehen:

Die Küche ist der Halle nicht direkt zugeordnet, der Aufenthaltsraum Tischtennis ist zu weit vom Foyer abgelegen, die Terrasse ist nicht barrierefrei angebunden, der Technikraum ist zu knapp dimensioniert, die Geräteräume sind in einer unpraktischen Tiefe vorgeschlagen.

Wirtschaftlich liegt das Konzept im mittleren Bereich der Kennwerte.

Insgesamt wird ein interessanter Ansatz für die Erscheinung und die Positionierung des Gesamtvolumens vorgeschlagen, der jedoch in der Funktionalität nicht durchgängig überzeugen kann.