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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2016

Alanbrooke Kaserne

5. Preis

Preisgeld: 11.000 EUR

JAN WIESE ARCHITEKTEN

Architektur

HINRICHS WILKENING ARCHITEKTEN

Architektur

STUDIO RW | Landschaftsarchitektur + Stadtplanung

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit zeichnet sich durch eine klare Strukturierung in dem nördlichen Bereich mit den denkmalgeschützten Gebäuden um den ehemaligen Exerzierplatz sowie dem südlichen Bebauungsteil in eindeutiger Weise aus. Verbindendes Element ist die Weiterführung der nördlichen Grünfläche in Form eines linearen Grünzuges als Rückgrat bis zur Theodor-Heuss-Straße im Süden. Der Exerzierplatz wird allseitig durch Baumreihen gefasst. Die ursprüngliche Bebauung wird ergänzt durch eine behutsame bauliche Hinzufügung, wobei die Höhenentwicklung im Verhältnis zum Bestand der Denkmalgebäude hinterfragt werden muss.

Die Erschließung des nördlichen Areals erfolgt über eine Anbindung an die Erzbergerstraße. Die Notwendigkeit einer verkehrlich problematisch zu beurteilenden Einmündung an die Elsener Straße ist nicht nachvollziehbar. Die Unterbringung der Stellplätze für den Nordteil erfolgt in einer Tiefgarage. Da weitere Stellplatzanlagen nicht erkennbar sind, erscheint dieses Thema nicht ausreichend gewürdigt.

Eine Zäsur erfolgt über eine Erschließungsachse in Verlängerung der Giefersstraße hin zur Erzbergerstraße; die Durchgängigkeit für den motorisierten Individualverkehr ist aber unterbrochen. Westlich und östlich des grünen Rückgrats sind jeweils vier Blockstrukturen mit unterschiedlichen Bebauungsformen verortet. Im Westen entlang der Erzbergerstraße wird mit einer kleinteiligen und zwei- bis dreigeschossigen Bebauung angemessen auf die gegenüberliegende Nachbarschaft reagiert. Ein größerer Abstand der Baukörper zur Straße unterstützt den respektvollen Umgang mit dem dortigen Bestand.

Unterschiedliche Haustypen von Reihenhäusern bis zum drei- bis fünfgeschossigen Wohnungsbau gruppieren sich um Wohnhöfe, die teilweise über den gemeinsamen Tiefgaragen ausgebildet sind; hieraus ergeben sich Fragestellungen hinsichtlich der Vermarktung.

Eine Konkurrenz zwischen diesen privaten Wohnhöfen und dem öffentlichen Grünzug ist nicht auszuschließen; eine Qualität für die Nachbarschaft entfalten sie nicht.

Im Südosten erfolgt eine konsequente Spiegelung der Wohnblockstruktur hin zu der von Wohnnutzung geprägten Theodor-Heuss-Straße. Der sich dann nach Norden anschließende KiTa- Standort wird in Bezug auf seine Lage im Gesamtquartier kritisch hinterfragt.

Die Expansionsflächen für das Gewerbe sind konsequent angeordnet und halten durch den angrenzenden Grünzug einen angemessenen Abstand zur geplanten Wohnbebauung. Die mäandrierende Erschließung bringt lange Wege mit sich, vermindert aber auch die Attraktivität für den Durchgangsverkehr. Insgesamt erscheint aber die Thematik des ruhenden Verkehrs nicht ausreichend behandelt.

Die Arbeit zeichnet sich durch eine hohe Stringenz aus, die jedoch im Verhältnis zur Nachbarschaft sehr introvertiert erscheint.