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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2016

Mett-Zentrum

assemblage

4. Rang / 4. Preis / "Baubereich BĂ€ren"

Preisgeld: 16.000 EUR

matti ragaz hitz architekten ag

Architektur

Klötzli Friedli Landschaftsarchitekten AG

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Analyse erfolgt sorgfĂ€ltig und ist nachvollziehbar. Der Neubau im Schnittpunkt der Bebauungsstrukturen ist als Punktbau in einer offenen Bebauung vorgeschlagen. Die GebĂ€udeform nimmt nicht Bezug zur differenzierten Geometrie der Parzelle, sondern ist ein schlichter, orthogonaler Kubus. Die Ausrichtung folgt der kĂŒnftigen Strassenachse mit ihren entsprechend neuen GrenzabstĂ€nden. Bewusst wird kein Wahrzeichen sondern ein der Umgebung entsprechend proportioniertes Bindeglied zwischen den verschiedenen Bebauungsstrukturen vorgeschlagen, welches sich eher unterordnet.
Diese rĂŒcksichtsvolle Haltung und die sehr sorgfĂ€ltige Ausgestaltung der Fassaden und Grundrisse werden vom Preisgericht gewĂŒrdigt. Im Vergleich zu den anderen Projekten weist das GebĂ€ude eine mittlere Höhe auf. Trotzdem wĂŒrde der Kubus an dieser stĂ€dtebaulichen Situation etwas mehr PrĂ€senz vertragen. Der Ausdruck entspricht einem WohngebĂ€ude und widerspiegelt unmissverstĂ€ndlich seinen Inhalt. Die Fassaden sind sorgfĂ€ltig gestaltet. Grosse Fenster und Balkone versprechen ein lichtdurchflutetes Wohnen, die offenen, modernen Grundrisse eine hohe WohnqualitĂ€t. Die hohe PlanungsflexibilitĂ€t in der Grundrissgestaltung wird ebenfalls gewĂŒrdigt. Das Erdgeschoss mit seinem relativ kleinen Fussabdruck und seiner öffentlichen Nutzung verschmilzt mit den AussenrĂ€umen. Die Verbindung vom Platz an der Poststrasse im SĂŒden zum Hofraum im Norden hat QualitĂ€t. Der Versuch. die Landschaft und die Architektur auf dem Boden zusammenzubringen, ist gelungen.
Insgesamt vermag das GebĂ€ude aber trotz seiner QualitĂ€ten doch nicht ganz dem Ort gerecht zu werden, sei es wegen seinem eleganten, offenen Ausdruck, wegen seiner radikalen Form oder wegen seiner zurĂŒckhaltenden PrĂ€senz.
Der Freiraum wird als additive Aufreihung von GĂ€rten unterschiedlicher Themen verstanden und verwebt sich geschickt mit dem Bestand. Im Projekt etablieren sich zwei baumbestandene PlĂ€tze im Innern der Anlage, deren Nutzungen weitestgehend offen bleiben. KontrĂ€r dazu werden Aufenthalts- und SpielrĂ€ume entwickelt, die unterschiedliche Ausstattungen benötigen und jeweils konzentriert in einzelne Bereiche zusammengefasst werden. Diese Idee vermag zu ĂŒberzeugen, jedoch mĂŒsste hierfĂŒr noch eine eigenstĂ€ndige rĂ€umliche Haltung entwickelt werden, die dem Typus der umgĂ€rteten Felder gerecht wird und nicht lediglich mit Blumenrasen auskommt, was auch in den beiden unterschiedlich suggerierten Bildwelten mit Situation und Visualisierung deutlich zum Ausdruck kommt.
Damit der angedachte Anlieferverkehr funktioniert, sind sicherheitsbedingte Massnahmen notwendig, die die rĂ€umliche GrosszĂŒgigkeit beeintrĂ€chtigen.