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3. Rang 4 / 4

Nichtoffener Wettbewerb | 11/2016

Sanierung und Erweiterung Thermalbad Egelsee

Schwimmbecken mit Tribüne

Schwimmbecken mit Tribüne

Albatros

4. Rang / 3. Preis

Preisgeld: 8.000 EUR

Ernst Niklaus Fausch Partner AG

Architektur

Müller Illien Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

HK&T Harald Kannewischer&Team

sonstige Fachplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser haben einen nahezu quadratischen Baukörper präzis in den Hang gesetzt. Das Volumen und die Gebäudehöhe wirken unaufdringlich. Der architektonische Ausdruck mit der perforierten Metallfassade und den mittels Falttoren schliessbaren Öffnungen vermittelt die Anmutung des gewünschten Zweckbaus. Die Umgebungsgestaltung ist noch etwas offen formuliert, eröffnet den verschiedenen Bedürfnissen aber genügend Entfaltungsspielraum. Die Setzung, Funktionalität und Ausgestaltung des Gartenpavillons hingegen wirkt zufällig und vermag den verschiedenen Aussen- und Innenraumnutzungen zu wenig Rechnung zu tragen.

Flankiert von den beiden Verwaltungsgebäuden an der Hauptstrasse erreicht der Besucher einen neuen öffentlichen Aufenthaltsort, der vom Erweiterungsbau bündig begrenzt wird. Der Eingang ist zentral angeordnet und führt den Besucher in eine geräumige Eingangshalle mit freiem Blick in die Schwimmhalle. Die Anordnung von Tribüne und Multifunktionsraum vermag unterschiedliche Nutzerbedürfnisse angemessen zu erfüllen. Die Konfiguration der übrigen Elemente und Abläufe im Eingangsgeschoss hat Verbesserungspotential.

Die Verkehrswege und die Anordnung der Garderoben auf der Beckenebene sind funktional und übersichtlich. Die Tribüne mit Sitzstufen bis auf die Beckenebene überzeugt einerseits, schränkt andererseits aber die Funktionalität der Räume darunter ein. Die Zufahrt für Lieferungen und Notfälle erfolgt von der Hauptstrasse über den Vorplatz. Die Betriebsabläufe sind bedingt durch schmale Türen sowie enge und lange Korridore auf allen Ebenen nicht optimal gelöst. Der Verbindungskorridor mit eingemittetem Gartenpavillon zwischen Erweiterung und Bestand sowie die Aussenräume erfüllen die erwünschte Aufenthaltsqualität nicht ausreichend.

Der in jeder Beziehung kompakte Erweiterungsbau verspricht die Nachhaltigkeitskriterien ausreichend erfüllen zu können. Die Investitionskosten bewegen sich im Vergleich zu den anderen Projekten im oberen Durchschnitt. Nachteilig für die Betriebskosten könnten sich die aufwändigen Betriebsabläufe, das nicht vollständig umgesetzte Raumprogramm sowie die technisch anspruchsvollen Falttore erweisen.

Das Projekt hat die baurechtlichen Aspekte eingehalten. Die Bedingungen für den Wettkampfbetrieb sowie für eine hindernisfreie Sportanlage lassen beim aktuellen Planungsstand noch einige Fragen unbeantwortet. Als Beispiel dafür ist die Einstiegstreppe zu erwähnen, die auf der Längsseite des Schwimmbeckens anzuordnen wäre.

Das Korsett des kompakten Baukörpers und der konsequenten Anordnung des Raumprogramms auf einer Längsseite erweist sich als sehr eng für die vollständige Erfüllung sämtlicher Betreiber- und Nutzeranforderungen. Insgesamt wertet die Jury dieses Projekt aber als wertvollen und eigenständigen Beitrag. Es verfügt trotz einigen betrieblichen und funktionalen Mängeln über viel Nutzerqualität.
Öffentlicher Platz mit Haupteingang zum Thermalbad Egelsee

Öffentlicher Platz mit Haupteingang zum Thermalbad Egelsee

Situation

Situation

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