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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2004

Betreutes Wohnen St. Stephanus

Grundriß EG

Grundriß EG

1. Preis

Schreiter Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Örtliche Bestandsanalyse
Das zu beplanende Grundstück und das östliche Nachbargrundstück liegen in unmittelbarer
Nähe zum Ortskern Borks mit seiner tertiären Infrastruktur.

Die gewachsene Bebauung mit dem Schwerpunkt um den Kirchenhügel St. Stephanus ermöglicht
eine organische Erweiterung mit gemäßigter Höhe in den unmittelbar angrenzenden südwestlichen
Freiraum hinein.

Städtebauliche Idee
Die Ortskern-Erweiterung wird mittels einer differenzierten Gebäudestruktur vorgeschlagen.
2-geschossige Einzel-Baukörper mit Pultdach gruppieren sich um einen Innenhof mit Südost-
Orientierung, Blickbeziehung zum Kirchturm und Westwind-Absicherung.

Diese charakteristische „Dorf-Idee“ Westfalens läßt sich auf dem östlichen Grundstück fortführen
und schafft für beide Baubereiche eine zentrale Wegeanbindung an die Hauptstraße und das
Gemeindegebäude.

An der Hauptstraße wird ein 2 1/2-geschossiges Ersatzgebäude vorgeschlagen, das die unglück-
liche Altbau-Substanz ersetzt und die Erschließung für den ruhenden Verkehr ermöglicht.

Struktur und Gestaltung
Länge, Gliederung und Höhe der Gebäude respektieren die Maßstäblichkeit bestehender
Gebäudegruppen aus dem Kernbereich. Die Verbindung der Wohngebäude untereinander erfolgt
über Laubengänge, die von einer zentralen Eingangshalle mit Treppe und Aufzug aus begangen
werden. Die Eingangshalle orientiert sich zur südlich gelegenen Weiherstraße und bildet so die
gewünschte Anknüpfung an die kirchlichen Gebäude.

Die allgemeinen Einrichtungen sind dieser Halle zugeordnet. Das Büro für die medizinische Betreuung erhält darüber hinaus ein Eckfenster mit direktem Ausblick auf die Zugangssituation.

Das Bestandsgebäude an der Hauptstraße wird aufgrund seiner Substanzqualität und der bestehenden schwierigen Erschließung vollständig abgerissen und durch einen 2 1/2-geschossigen Neubau auf gleichem Grundriß ersetzt. Dieser beherbergt im Erdgeschoß die bestehenden Ladenlokale mit neuem Zuschnitt. In den zwei Obergeschossen entstehen Wohnungen mit Nord-Süd-Ausrichtung.

Wohnqualitäten
Die Gebäude des Betreuten Wohnens beherbergen 16 altengerechte Wohnungen auf 2 Etagen. Das Gebäude an der Hauptstraße erhält 4 Wohnungen.

Die Wohnungen in Größen von 45 bis 60 m² sind als 1- bis 3-Raum-Wohnungen ausgelegt, besitzen rollstuhlgerechte Bäder und barrierefreie Ausstattungen.

Die Erdgeschoß-Wohnungen erhalten Terrassen nach Süden bzw. Westen mit privaten Gartenzonen, die Obergeschoß-Wohnungen erhalten Balkone / Loggien.

Sämtliche Räume einschließlich Bäder und Küchen sind natürlich belichtet und belüftet. Abstellräume befinden sich in den Wohnungen.

Im Kellergeschoß, das über den Aufzug erreichbar ist, gibt es zentrale Wasch- und Trockenräume sowie eine Ladestation für Elektro-Rollstühle.
Der Innenhof, die Laubengangzonen sowie der südwestliche Fassadengiebel werden als Gemeinschaftszonen mit unterschiedlichen Qualitäten genutzt.

Die zwei nach Süden ausgerichteten Wohnungen im Erdgeschoß können von der Kirche als Pfarrbüro bzw. Pfarrwohnung genutzt werden. Sie liegen in unmittelbarer Nähe zum Eingang und können darüber hinaus einen separaten Zugang von Süden erhalten, der dem Pfarrheim gegenüberliegt. Die Lage des Eingangsbereiches läßt bei einer evtl. Erweiterung der Gesamt-
Anlage nach Osten dessen Mitnutzung zu.

Fassadengestaltung
Die Gebäudekörper erhalten eine Verblendung aus rotem Klinker. Einzelfenster werden als hochformatige Fenstertüren ausgeführt.
Die Wohnräume zeichnen sich als mit Holz bekleidete, aus der Fassade herausdringende, Quader in der Fassade ab und bilden eine zweite Fassadenebene, in der auch die Balkone angeordnet sind. Die Holzquader erhalten horizontale Über-Eck-Fenster, die die Leichtigkeit der vorderen Fassadenebene unterstreichen.
Die Laubengänge werden in weißer Sichtbetonkonstruktion mit reduzierten Ansichtsbreiten ausgeführt.

Verkehre
Die fußläufige Anbindung erfolgt sowohl von der Hauptstraße als auch von der Weiherstraße. Diese Zuwegung soll gleichzeitig der fußläufigen Verbindung beider Straßen und der Erreichbarkeit des Pfarrheims aus dem Stadtzentrum heraus dienen und kann demnach öffentlich genutzt werden.
Die zu den Wohnungen und Ladenlokalen gehörigen Stellplätze befinden sich im schmalen Grundstücksteil und sind von der Hauptstraße aus erreichbar. Der Zugang zur Wohnanlage erfolgt von hier aus über die Eingangshalle sowie direkt über die offenen Laubengänge.

Darüberhinaus können die Stellplätze der Weiherstraße von Besuchern mitgenutzt werden, da diese im direkten Eingangsbereich der Anlage liegen.

Außenanlagen
Die Eingangszone der Wohnanlage erhält eine Pflasterfläche, die sich als Weg entlang der Gebäude bis zur Hauptstraße fortsetzt.
Vor dem Eingang entsteht eine Sitzbereich mit Baumbestand
Die Hofzone wird als gemeinschaftliche Grünzone mit Blumenbepflanzung, einem Baum, Sitzgelegenheiten und einem Weg ausgestattet, der Spaziergänge um das Gebäude ermöglicht.
Im Hofbereich sowie in den umgebenden Zonen erfolgt auch die Regenversickerung in Mulden und Rigolen.
Die privaten Gartenzonen erhalten eine Wiese und können individuell gestaltet werden.
Vor dem südwestlichen Giebel entsteht eine weitere mit Bäumen und Blumen gestaltete Grünzone, die von der allgemeinen Sonnenterrasse im 1. Obergeschoß überblickt werden kann.
Im Laubengangbereich entstehen Verweilzonen, die zum Einen gemeinschaftliche Treffen mit Blick zur Kirche und zum Sonnenaufgang erlauben, aber auch meditative Momente an einem Wasserbecken in der Gebäudezwischenzone.

Investoren-Konzept
Bei Vertragsschluß kann von Investorenseite umgehend mit den Planungsschritten und der darauf folgenden Durchführung begonnen werden. Sowohl Investor als auch Architekt haben bereits Erfahrungen mit ähnlichen Anlagen. Die Vermarktungsstrategie (Eigentums- bzw. Mietwohnungen) wird flexibel an die Marktsituation angepaßt. Der zukünftige Kaufpreis - auch für Pfarrbüro und -wohnung) wird nach Erfahrungswerten auf ca. 2.200 €/m² geschätzt.

Erweiterbarkeit
Sofern das Grundstück im Osten zu erwerben ist, ist das vorgeschlagene Konzept konfliktlos erweiterbar. Zusätzliche Wohnungen können wahlweise an das bestehende Gebäude und die Eingangshalle angeschlossen oder über einen separaten Zugang erreicht werden. Die Wegeverbindung von der Weiherstraße zur Hauptstraße sollte dabei erhalten bleiben.
Aufgrund der Marktsituation kommen weitere Altenwohnungen hierfür in jedem Fall in Frage.
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