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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2007

Zentrum Wilhelmsburg

3. Rundgang

LRW Architektur und Stadtplanung PartG mbB

Architektur

gartenlabor landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

ErlÀuterungstext

261976
StÀdtebaulich- freiraumplanerischer Ideenwettbewerb
Zentrum Wilhelmsburg Hamburg




MĂ€ander
Die solitĂ€rhafte und freirĂ€umlich undefinierte Bebauung der 70er Jahre wird von mĂ€anderartigen Strukturen neu gefasst, somit in ihren MaßstabsprĂŒngen gemildert und in ihren FreirĂ€umen neu gegliedert und zoniert. Die vorhandene Ladenbebauung der Bahnhofspassage wird durch eine neue schlankere dreigeschossige Bebauung ersetzt - mit klaren DurchgĂ€ngen zum nördlich angrenzenden Marktkauf. Auf der SĂŒdseite erhĂ€lt sie ein neues IVgesch. GegenĂŒber mit Wohnbebauung und Ladenzone im Sockel.
Somit entsteht eine rĂ€umlich klar gefasste zentrale Achse vom S-Bahnhof im Westen zum Berta-Kröger-Platz nach Osten und im weiteren Verlauf bis zum Haus der Jugend und zu den Schulen im Osten. Gleichzeitig wird dadurch die angrenzende Wohnbebauung im SĂŒden zu einem Wohnhof geschlossen. MĂ€anderartige ErgĂ€nzungen mit Wohnen fassen auch im Norden, Osten und SĂŒdosten die bestehenden SolitĂ€re in neue raumbildende Strukturen.

Nutzungsmischung
Der öffentliche Raum ist in den RĂ€ndern konsequent mit Arkaden und LadenflĂ€chen gefasst. Die Neubebauung um den Marktkauf und das Parkdeck besteht im Sockel aus 1-2geschosssigen LadenflĂ€chen mit darĂŒberliegenden Angeboten fĂŒr weitere gewerbliche Nutungen, z.B. Praxen / kleine BĂŒros. Die HochhĂ€user werden in den unteren beiden Geschossen mit LadenflĂ€chen umgestaltet. Dazwischen befindet sich der von der Algermissenstraße verlegte Supermarkt mit darĂŒber befindlichen 2 Geschossen Wohnungen fĂŒr Senioren. Die SĂŒdflanke der Bahnhofspassage erhĂ€lt im Sockel LadenflĂ€chen und darĂŒber 3 Geschosse fĂŒr Wohnungen

Lebendiges Zentrum
Die neue rÀumlich klar definierte Mischung und Zonierung der Wohn- und Gewerbenutzung ermöglicht eine Nutzungsmischung, mit der sich Wilhelmsburg zu einem lebendigem Zentrum entwickeln kann.

EingÀnge
Die ZugĂ€nglichkeit des Zentrums wird von allen Seiten verbessert, die EingĂ€nge sind sichtbar mit großen Öffnungen und besonderen GebĂ€uden definiert. Im Westen befindet sich als Anfangspunkt der Bahnhofspassage ein 6gesch. Kopfbau, als Signal von der S-Bahn aus gut sichtbar. In ihm können neben LĂ€den und BĂŒros auch eine Ausstellungsplattform fĂŒr die IBA 2013 untergebracht werden. Der daran angegliederte Busbahnhof wird im Osten von der verlegten BĂŒcherhalle im Kopf des sĂŒdlichen MĂ€anders gefasst. Der SĂŒdeingang wird durch den Abriß des heute abriegelnden 4 gesch. WohngebĂ€udes und der Gestaltung einer neuen Wohnflanke deutlich. Die bisher schlechte fußlĂ€ufige Anbindung an das Wohngebiet am Schwentnerring wird außerdem durch die verĂ€nderte StraßenfĂŒhrung und –querung erheblich verbessert.
Im Osten wird auch ein 4gesch WohngebĂ€ude entfernt, das den Zugang am Hochhaus vorbei zum Marktplatz extrem einengt. Dort wird ebenfalls mit mĂ€anderförmigen Flanken der Eingang rĂ€umlich neu gestaltet und der Übergang zum Haus der Jugend und dem Bildungs-/ Schulkomplex hergestellt. Der Nordeingang wird durch die neue schlankere Ladenumfassung des Parkdecks vergrĂ¶ĂŸert.
Alle Achsen und ZugÀnge sind von Baumreihen begleitet.
FĂŒr Wilhelmsburg sind bisher die schlechten Ost-West Verbindungen prĂ€gend. Dies soll exemplarisch im Zentrum der Insel durch eine durchgĂ€ngige Passage verbessert werden, richtungsweisend fĂŒr die Gesamtstruktur des Stadtteils.

Schallschutz
Die Neubebauung orientiert sich auch an der Analyse des Schallschutzgutachtens.
Durch die Plazierung des WestflĂŒgels am Busbahnhof - mit verlegter BĂŒcherhalle im EG und 1.OG und darĂŒber neuen FlĂ€chen fĂŒr gewerbliche Nutzungen - ensteht im Osten ein ruhiger Wohnhof, der die bestehende Bebauung aufwertet.
Die weiteren Neubebauungen als ergĂ€nzende Wohnbebauungen im SĂŒdosten und Osten liegen im schalltechnisch unproblematischen Bereich.

PlÀtze und ZwischenrÀume
Das neu gestaltete Zentrum gliedert sich in eine Abfolge von groß- und kleinteiligen PlĂ€tzen und wird in öffentliche, halböffentliche und private RĂ€ume zoniert.
Es entstehen somit differenzierte und nutzbare RĂ€ume.
Die schlanke Bahnhofspassage leitet vom Busbahnhofsplatz im Westen mit dem stehengelassenen Abgang der S-Bahn als „Zeichen seiner Zeit“ nach Osten und öffnet sich auf halber Strecke nach SĂŒden in Form eines „Hamburger Hofs“ zur angrenzenden neuen Wohnbebauung. Im Osten mĂŒndet sie in den als Marktplatz genutzten Bertha-Kröger-Platz, der mit einem neu gestalteten Sockelgeschoß mit vorgelagerten Arkaden gefasst wird.
Im SĂŒden und Osten bilden kleine VorplĂ€tze den Auftakt des Zentrums als einladende Geste zur angrenzenden Wohnbebauung.
Der Bertha-Kröger-Platz wird durch den Wegfall bzw. die Verpflanzung des Sumpfeichenbestandes in seiner Funktion als Marktplatz gestĂ€rkt und besser nutzbar gemacht. Eine zentrale Baumgruppe wird in ihrem Bestand gesichert, sie vermittelt zusammen mit den neuen Arkaden maßstĂ€blich zwischen den HochhĂ€usern und der MarktflĂ€che.
Die Gestaltung der benachbarten PlÀtze thematisiert den Inselcharakter Wilhelmsburgs und spielt in abstrakter und konkreter Form mit dem Element Wasser.
Vom topografisch höchsten Punkt der Flussinsel aus fließt ein flacher Wasserfilm in alle vier Himmelsrichtungen.
Die OberflÀchengestaltung der PlÀtze ist als Kontrast zu der dominanten und strengen stÀdtebaulichen Struktur der 70er Jahre bewusst etwas ornamental/dekorativ verspielt, Àhnlich einem Webfaden, einem teppichartigen Textil, das sich durch die FreirÀume zieht und von den oberen Geschossen aus schön anzusehen ist.

Wohnumfeld
Die bestehenden WohnsolitĂ€re werden durch mĂ€anderförmige ErgĂ€nzungen zu Wohnhöfen gestaltet. Die EingĂ€nge der neuen Wohnhöfe liegen konsequent an den Straßen, so daß eine Adressbildung entstehen kann und die Wohnhöfe zu ruhigen und privaten InnenrĂ€umen werden. In den aufgrund der AbstandsflĂ€chen großen FreiflĂ€chen können MietergĂ€rten und KinderspielflĂ€chen als besonders Gestaltungsmerkmal integriert werden. Die FreiflĂ€chen sind somit den Wohnungen direkt zugeordnet und können besser gepflegt und genutzt werden. Zu den befahrenen Straßen hin erhalten sie als Abgrenzung und besonderes Gestaltungsmerkmal Mauern, Pergolen und Hecken.
Kleine Architekturen, die die notwendigen Funktionen des Wohnumfeldes wie FahrradabstellrĂ€ume und MĂŒlleinhausungen, aber auch Gartenlauben und SpielhĂ€user aufnehmen, tragen zur Vielfalt der Bautypologien und der Vermittlung der MaßstĂ€be zwischen „Hochhaus und HĂŒtte“ bei.


Krieterstrasse
Die Krieterstraße / Algermissenstrasse wird zu einer zweispurigen Straße mit seitlichen ParkstĂ€nden rĂŒckgebaut. Die gewonnen FlĂ€chen werden den angrenzenden Wohn-Baufeldern als VorgĂ€rten zugeordnet.

Busbahnhof
Der Busbahnhof im Westen erhĂ€lt eine neue Überdachung, so dass er als „Auftakt“ des Zentrums am S-Bahnhof gut sichtbar in Erscheinung tritt.

Parken
Die aufgrund der Abrisse und Neuplanungen enstehenden Stellplatzverlegungen werden z.T. in neuen Parkdecks (Norden) mit z.T. darunter befindl. Tiefgaragen (Osten) untergebracht), die sich mit DachbegrĂŒnungen fĂŒr die hochgeschossigen Wohnbauten als attraktive OberflĂ€chengestaltung darstellen.
Im SĂŒden befinden sich unter den Neubebauungen Tiefgaragen, z.T. angrenzend an die vorhandenen (SĂŒdwesten).

Bauabschnitte
Die VerÀnderung des Zentrums Wilhelmsburg kann in 6 Planungsschritten erfolgen:
1. Abriß und Neubau Bahnhofspasage Nord-Ost-Flanke
2. Neubau mĂ€anderartige SĂŒdflanke als Abschluß der sĂŒdlichen Wohnbebauung
3. MÀanderartige ErgÀnzung der SolitÀre im Nordosten, Verlegung des Supermarktes Algermissenstr. in die neue Sockelbebauung zw. den HochhÀusern
4. Umbau der Krieterstr. / Algermissenstr.
5. MÀanderartige ErgÀnzung Neubebauung Wohnen Krieterstr.
6. MĂ€anderartige ErgĂ€nzung der WohnsolitĂ€re sĂŒdl. der Krieterstraße
Übersicht

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