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Mehrfachbeauftragung | 12/2016

Einbau einer Krippe / Umgestaltung des Gemeindesaals

1. Preis

bmp architekten

Architektur

LUP Kohl, freier Landschaftsarchitekt, BDLA

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Die Stephanus Kirchengemeinde möchte das Gebäude der Stephanuskirche um eine Krippengruppe erweitern und den Gemeinderaum umgestalten. Es soll eine Ausrichtung des Gesamt-Ensembles als Mehrgenerationen-Treffpunkt von Krippe über Kindergarten bis hin zu kirchlichen und kirchengemeindlichen Tätigkeiten und Treffen in einem Gebäude stattfinden.

Durch den hervorspringenden Baukörper der Krippe im Untergeschoss wird der als Kirche genutzte Baukörper in den oberen Geschossen hervorgehoben. Das Erscheinungsbild als Kirche wird gestärkt. Dies ohne den herauskommenden Baukörper der Krippe zu übertrumpfen. Städtebaulich ist das Erscheinungsbild der Kirche für die Kirchenbesucher unverändert, die Krippe orientiert sich zum Garten und besitzt ihre eigene, der Funktion entsprechende, Gestaltung.

Der Eingang der Krippe befindet sich am Schnittpunkt zwischen dem barrierefreien Weg durch den Garten und dem öffentlichen Weg durch den Kirchhof zwischen den Straßen Himmelsruh und Unter den Linden. Die Krippenräume orientierten sich als selbstständig funktionierende räumliche Einheit zum Garten.

Der neue Gemeinderaum schließt räumlich an die bestehenden Nebenräume an, diese können weitestgehend baulich unverändert bleiben. Sakristei und Küstersakristei werden räumlich umgeordnet und auch Lagermöglichkeiten werden neu organisiert. Im neuen Gemeinderaum finden kleine und größere Gruppen bis 100 Personen Platz. Durch Raumteiler kann der Raum verkleinert werden und dient der hintere Teil als Küchenbereich und (Stuhl-) Lager. Tagsüber kann dieser als Bewegungsraum für Krippe und Kindergarten genutzt werden. Durch die Doppelnutzung werden optimal räumliche Schnittstellen geschaffen.

Um den geforderten Flächenbedarf abbilden zu können springt unsere Fassade in weiten Teilen vor die jetzige Fassadenebene. Eine durchgängige Pergola schafft eine vertikale Gliederung der beiden Geschosse und verbindet die Nutzungen im Krippengeschoss.
Die Entwicklung des Erscheinungsbildes der neuen Krippenfassade erfolgte aus einer Übersetzung der Bestandsfassade. Ein Fensterelement ist herausgenommen und vergrößert über den Neubau gelegt. Aus dieser Komposition von Rechteckformen sind die wie zufällig eingestreuten Fenster der Krippe entstanden. So entsteht die Verbindung zwischen den verschiedenen Fassaden. Einzelne Fenster der unteren Bestandsfassade werden in die neue Fassade des Kindergartens integriert, um einen Bezug zum Bestand herzustellen.
Die ‚herausragenden‘ Räume der Krippe werden durch zurückgesetzte Pfosten-Riegelfassaden eingefasst. Diese ordnen sich der vorhandenen konstruktiven Struktur unter und verstärken den Übergang von Alt zu Neu. Der Gemeinderaum bekommt einen Nebeneingang zur Verbindung zwischen Himmelsruh und Unter den Linden.

Die Außenanlage ist grob in drei Areale gegliedert, so können die Kinder je nach Alter von den Innenräumen der Krippe aus sich nach und nach ihre Außenräume erschließen und auf Entdeckungsreise gehen. Der Weg folgt den örtlichen Gegebenheiten wie Topographie und Apfelbaum. Er ist gesäumt von Holzskulpturen, die die Kinder begrüßen. Sehr kleine Kinder können mit den größeren draußen sein und auf der Terrasse schlafen, gewickelt und gefüttert werden. Krabbelkinder können sich schon langsam etwas weiter weg wagen und die Wiese erkunden. Daneben ist ein großer Bereich zum Buddeln, Matschen, Spielen mit Wasser und Kies. Dort können Kinder aller Altersgruppen ihrem Alter entsprechende Formen des Spiels und der Sinneserfahrung mit den verschiedenen Materialien erleben. Durch den Weg werden die Bereiche der Krabbelkinder und größeren Kinder abgegrenzt.
Die gesamte Außenanlage ist umzäunt, teilweise von Bäumen und Sträuchern umgeben und hat zwei Tore. Der Zugang vom oberen Parkplatz wird über eine elektronische Zugangskontrolle überwacht.

Die integrale Zusammenarbeit mit Energieexperte und Landschaftsplaner ergibt ein Gesamtkonzept zur vorliegenden Aufgabe.