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Award / Auszeichnung (auch für Studenten) | 01/2017

competition campus 2017

Kinetic Weaving

Gewinner Absolventenarbeiten

RWTH Aachen

Universitäten / Hochschulen

Viktoria Falk

Architektur

Lukas Mahlendorf

Architektur

Erläuterungstext

Das Projekt in einem Satz:
Durch die Verwebung einfacher gerader Stäbe entsteht eine komplexe, faltbare, dreidimensionale Struktur die der Logik von geometrischen und mathematischen Prinzipien folgt.

Projektbeschreibung:
Thema unserer Masterarbeit war die Entwicklung eines Traveling Pavilion. Wir haben ein Bauprinzip entwickelt das faltbar ist und an unterschiedlichen Orten aus einfachen Materialien nachempfunden werden kann. Anders als bei zweidimensionalen Scherengelenken entsteht bei diesem Prinzip Bewegung durch die dreidimensionale Verwebung von Stäben zu einem beweglichen Knotenpunkt. Die geometrischen Gesetzmäßigkeiten die dieser Verwebung zu Grunde liegen haben wir systematisch erforscht. Darauf aufbauend betrachten wir dieses Element als Teil eines Gesamtsystems. Dabei untersuchen wir gegensätzliche Möglichkeiten der Verbindung mehrerer Elemente untereinander. Während eine Variante eine größere Formenvielfalt zulässt dafür aber eine bewegliche Verbindung benötigt, ermöglicht die andere Variante eine einfache, lineare Verbindung mehrere Elemente. Auf Basis der linearen Verbindung zwischen den Elementen haben wir ein digitales Entwurfstool entwickelt, mit welchem sich frei geformte Flächen in ein System aus beweglichen Knotenpunkten ableiten lassen. Das Programm liefert nach Angabe der verfügbaren Stablängen die Anzahl der benötigten Elemente. Wir haben über 5000 Fahrradspeichen gesammelt die uns als kostenloses Baumaterial zur Verfügung standen. Aus den 240mm langen Stäben haben wir einen prototypischen Pavillon entworfen. Für die Verbindung der Elemente untereinander haben wir Schrumpfschläuche zweckentfremdet. Neben der manuellen Verwebung der Fahrradspeichen zu beweglichen Knotenpunkten, konnten wir die Erkenntnisse aus unserer Analyse benutzen um die assistierte Fertigung eines Elementes mit Hilfe des Kuka Leichtbauroboters Iiwa zu realisieren. Den gesamten Pavillon bestehend aus über 10000 Einzelteilen haben wir auf dem Roboter-Kunstfestival Robodonien ausgestellt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Zugegeben, bei diesem variablen Low-Tech Pavillon aus über 10.000 Einzelteilen, musste die Jury genauer hinsehen, um das Prinzip zu verstehen. Dann aber flogen Kommentare wie „Wahnsinn, was für ein Aufwand!“, „Faszinierend!“ oder „Beeindruckend!“ durch den Sitzungsraum. Konstruiert ist der Pavillon aus Fahrradspeichen und Schläuchen, die mit Hilfe eines Leichtbauroboters miteinander verwebt wurden. Überzeugt hat die Jury dabei vor allem die von den Masterstudenten Viktoria Falk und Lukas Mahlendorf von der RWTH Aachen entwickelten flexiblen Knotenpunkten. Sie erlauben, dass das zusammengefaltete Gesamtmodul zu einer „filigrane Skulptur“ auseinandergezogen werden kann – eine komplexe und intelligente Arbeit, die zum 1. Preisträger in der Kategorie Absolventenarbeiten gewählt wurde.