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Einladungswettbewerb | 05/2016

Baugebiet WA11 (Ost) im Planungsgebiet Prinz-Eugen-Park

3. Preis

Atelier Thomas Pucher ZT GmbH

Architektur

nees Ingenieure GmbH

Bauingenieurwesen

Beurteilung durch das Preisgericht

Den Verfassern dieses Wettbewerbsentwurfes gelingt es sehr gut, bei den gegebenen städtebaulichen Randbedingungen, die durchaus eng gefasst sind, eine zeitgemäße Wohnanlage mit einem ausgeprägt städtischen - wenn auch sehr überraschenden - Ergebnis zu entwerfen.

Die wesentliche Entwurfsidee besteht aus einem erdgeschossigen Sockelgeschoss, auf dem vier viergeschossige sogenannte „Stadtvillen“ positioniert werden. Die Verfasser sprechen von einem „porösen“, also von einem durchlässigen Städtebau. Dieser Ansatz ist an der Eugen-Jochum-Straße gut vorstellbar. An der Nordseite zum Quartiersplatz hingegen wird dieses Öffnen des Baukörpers sehr kritisch gesehen.

Die gewerblichen Nutzungen zum Maria-Nindl-Platz sind gut angeordnet, während entlang der Eugen-Jochum-Straße die stärker genossenschaftlichen, halb-öffentlichen Nutzungen, wie Abstellflächen für Räder, Kinderwägen, E-Bikestation etc., untergebracht sind. Auch dieser Ansatz wird positiv gesehen.

Alle diese Nutzungen werden durch einen innenliegenden Flur erschlossen, an dem auch die Gemeinschaftsräume, das Flexi- und das Jokerzimmer, sowie die Gästeappartements und die Treppenhäuser liegen. Diese Vernetzung wird in der Dachebene mit unterschiedlichen Freiflächennutzungen nochmals wiederholt, wobei die vier Stadtvillen mit kleinen Brücken verbunden werden. Dieser Ansatz wäre auch durchaus denkbar.

Die Stadtvillen werden je durch einen innenliegenden Kern erschlossen, an dem alle Nassbereiche gruppiert sind. Die Grundrisse, als 3- und 6-Spänner organisiert, können nicht ganz überzeugen. Die Wohnungsgrößen überschreiten zum Teil deutlich die vorgegebenen Obergrenzen, auch ist die Barrierefreiheit in den Wohnungen nicht überall gewährleistet.

Die Fassaden werden als Lochfassaden mit drei unterschiedlichen Fenstergrößen vorgeschlagen. Das Farbkonzept ist von einer dunklen Außenseite geprägt, während die Zwischen- und Innenraumzonen hell gehalten sind. Dieser durchaus interessante Ansatz wird von nicht allen Preisgerichtsmitgliedern geteilt. Das von den Verfassern für diese Fassaden vorgeschlagene Wärmedämmverbundsystem wird kritisch gesehen.

Insgesamt stellt die Arbeit einen sehr interessanten Ansatz für das Wohnen unterschiedlicher sozialer Gruppen dar, bei der kommunikationsfördernde Erschließungszonen eine große Rolle spielen.