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Einladungswettbewerb | 10/2016

Rösnerwiese

Blick zum Quartiersplatz

Blick zum Quartiersplatz

ein 2. Preis

Preisgeld: 4.500 EUR

abp architekten burian pfeiffer sandner

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh

Landschaftsarchitektur, Stadtplanung / Städtebau

Erläuterungstext

Der entstehende öffentliche Raum der Rösnerwiesen verzahnt das Gebiet mit seiner Umgebung und vernetzt dabei auch südlich gelegene Wohnquartiere mit dem Kernort. Gleichzeitig bietet er für die Bewohner des Gebietes attraktive Aufenthaltsmöglichkeiten.
Der Quartiersplatz wird durch seine zentrale Lage zwischen der Nord-Süd-Achse „Ortsmitte – Bahnunterführung und Bachquerung nach Süden“ mit dem Ost-West-gerichteten sich aufweitenden Anger, Ort der Begegnung zum sitzen, flanieren, Boule spielen und ratschen. Hier liegen auch konzentriert die Nichtwohnnutzungen im Erdgeschoß.

Vom lebendigen Straßenraum mit den Besucherparkplätzen erschließen sich die Wohnhöfe der südlich gelegenen Hausgruppen und die Eingänge der nördlichen Bebauung mit ihren vorgelagerten Mehrzweckstreifen für Fahrräder, Sitzgruppen u.ä.
Ergänzend zum halbprivaten Erschließungsgrün liegen die privaten Freiflächen nach Süden, Westen und Osten direkt den Erdgeschoßwohnungen zugeordnet.
Entlang dem Triftbachufer wird der Ufersaum mit Großgrün gestärkt. Hier verläuft der Rad- und Fußweg mit Blicken und Sitzplätzen am Wasser und einem attraktiven Mehrgenerationenspielplatz am Kreuzungspunkt zum Quartiersplatz.
Die Gemeinbedarfseinrichtungen im Osten erschließen sich mit den dortigen Wohnungen gemeinsam über einen Hof, der sich nach Süden zum Triftbach hin öffnet und Rasenstufen ans Wasser anbietet.

Die wertvollen Bestandsbäume werden soweit möglich erhalten und in ihrer die Bahn und den Bach begleitenden Linearität gestärkt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf überzeugt durch ein städtebauliches Gesamtkonzept, bei dem über einen zentralen Quartiersanger die Gebäude im Norden und im Süden erschlossen werden. Eine Quartiersmitte hoher Aufenthaltsqualität könnte hier entstehen. Vom zentralen Anger aus ist eine Erschließung und adäquate Anfahrbarkeit zu allen Gebäuden gegeben.

Kontrovers diskutiert wurde in diesem Zusammenhang jedoch die Größe der befestigten Fläche dieses Angers und die sehr knappe Dimensionierung der privaten Vorgärten bei der nördlichen, bahnparallelen Bebauung. Die vorgeschlagenen Nordgärten werden wegen der eingeschränkten Aufenthaltsqualität kritisch gesehen. Ebenfalls als bedenklich angesehen wird die Dominanz der Parkierungsanlage im nordwestlichen Bereich am Quartierplatz und die wenig attraktive, rückseitige Zuwegung von der Bahnunterführung auf diesen Platz.

Hinsichtlich der baulichen Struktur überzeugt der Entwurf. Durch die gewählte Orientierung der Gebäude wird angemessen auf die jeweilige räumliche Situation reagiert. Im Norden entlang der Bahntrasse befindet sich eine auch als Lärmschutz wirksame, weitgehend geschlossene Bebauung, im Süden öffnet sich die Bebauung zum Freiraum hin. Es entstehen reizvolle Sicht- und Wegebeziehungen vom Anger zum Triftbach. Durch die im Süden vorgesehenen Ost-Westorientierten Gebäude, welche leicht zueinander versetzt angeordnet sind, bilden sich qualitätvolle Freiräume aus, die als Erschließungshöfe und private sowie gemeinschaftliche Grünbereiche dienen. Kontrovers diskutiert wurde, ob die gewählte Straßenführung dem Verkehrsaufkommen gerecht wird. Positiv gesehen wird die Standortwahl für die Gemeinbedarfsflächen.

Mit Blick auf die Wirtschaftlichkeit böte der Entwurf in Teilbereichen noch Potential zur Verdichtung ohne Verluste an ausreichender Belichtung und räumlicher Qualität. Kritisch gesehen wird der geringe Nettobaulandanteil sowie der hohe Versiegelungsgrad.

Das Freiraumsystem gliedert sich in zwei klar ablesbare Einheiten mit ganz unterschiedlichen Qualitäten. Im Norden entsteht mit der vorgeschlagenen Bebauung eine steinerne Raumsequenz, die im Westen ihren Abschluss in einem gut proportionierten Quartiersplatz findet. Gegen Osten würde man sich eine räumliche Fortführung bis zur Gemeinbedarfsfläche wünschen. Der steinerne Anger verzahnt sich gekonnt mit der südlich angrenzenden öffentlichen Grünfläche. Diese bietet im Zusammenspiel mit den versetzten Baukörpern eine spannende räumliche Abfolge. Stufen am Wasser ermöglichen einen Zugang zum Triftbach. Die übergeordneten Wegebeziehungen sind insgesamt gut nachvollziehbar. Nur der Übergang vom Quartiersplatz zur Unterführung kann nicht ganz überzeugen. Die geplante Brückenanbindung erscheint aufgrund funktionsloser Anbindung ungünstig.

Insgesamt handelt es sich bei dem Beitrag um ein qualitätvolles städtebauliches Konzept, das die Chancen für ein eigenständiges, urbanes Wohnquartier in der Ortsmitte von Bruckmühl erkennt und ausgezeichnet nutzt.
Lageplan

Lageplan

Modell von Osten

Modell von Osten

Modell von Westen

Modell von Westen