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Wettbewerblicher Dialog | 12/2016

Neu Marx gemeinsam gestalten

2. Rang

COBE Berlin

Stadtplanung / Städtebau, Architektur

StudioVlayStreeruwitz ZT-GMBH

Architektur

Andreas Rumpfhuber - Expanded Design

Architektur

WES LandschaftsArchitektur

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Sehr positiv bewertet wird das kohärente Gesamtkonzept mit der Perspektive, das Feld als „großes Haus“ zu betrachten. Auch wenn das zentrale Quartier des „großen Hauses“ eine Eigenständigkeit besitzt, gliedern sich alle Teilgebiete in das Mosaik ein. Durch das Freilassen der Flächen NXT Marx und Triangle werden die Kanten des „großen Hauses“ deutlicher ablesbar und somit das Konzept in seinen Grundgedanken gestärkt. Hervorgehoben wird, dass dies der einzige Entwurf ist, der die Wegeverbindungen der Umgebung aufnimmt und ein Netz bildet, das aus dem orthogonalen Raster der Fläche ausbricht. Das labyrinthische Freiraumnetz reagiert gut auf die gewerblichen Nutzungen, je - doch wird kritisch gesehen, dass die als „Pocketparks“ benannten Grünflächen zu klein sind, um als „Park“ zu gelten und die notwendige freiraumbezogenen Funktionen zu übernehmen. Hier fehlen Größe und der öffentliche Charakter. Allerdings sollen auch die Terrassen über den Sockelzonen begrünt und als Freiflächen benutzbar werden, sie bilden so eine zweite, halböffentliche Stadtebene. Die Sockelzone wird vom Expertengremium als gute Möglichkeit gesehen, um Raum für gewerbliche Nutzungen zu erzeugen. Trotz der sehr hohen Dichte erlaubt das schachbrettartige Versetzen der höheren Gebäude Belichtung und Durchblicke. Das Planungsgebiet wird in sechs Baufelder unterteilt, die im Prozess über ein „lernendes Regelwerk“ entwickelt werden. Dieses Verfahren soll ermöglichen, dass mit folgenden Baufeldern anders umgegangen werden kann als mit den bereits entwickelten. Die Etablierung einer „Common-Development-Agentur“ macht es möglich, sehr unterschiedliche Klientele zu bedienen und ein durchmischtes urbanes Quartier zu gestalten. Das übergeordnete Freiraumkonzept mit dem "grünen Passpartout" führt zu einer massiven Verdichtung der Fläche der Karl-Farkas-Gasse 1. Letztlich mussten die Zielwerte einer baulichen Entwicklung durch den Verzicht der Bebauung NXT Marx und Triangle auf die zentrale Fläche umgelegt werden. Die damit verbundenen Mehrwerte bezogen auf nutzbare öffentliche Freiräume können von der Jury nur bedingt nachvollzogen werden. Hier wäre eine geringere Verdichtung und ein höherer Freiraumanteil der zentralen Entwicklungsfläche bei einer Bebauung der anderen Flächen zielführender und qualitätssetzender. Sehr kontrovers diskutiert und bewertet wird der prozesshafte Anspruch in der Standortentwicklung. Während Teile der Jury diesen als höchst ambitioniert, innovativ und zielführend bewerten, sehen andere Teile der Jury diesen als zu komplex und die dem zugrundeliegende städtebauliche Konzeption als zu wenig robust und qualitätssetzend, um die unterschiedlichen Interpretationen auch zielführend im Sinne stadträumlicher Qualitäten gestalten zu können. Diese Kritik macht sich vor allem an der dargestellten städtebaulichen Konzeption fest, der es, so Teile der Jury, an überzeugenden stadträumlichen Qualitäten fehle. Andere Mitglieder der Jury halten fest, dass es sich bei der vorliegenden Darstellung nicht um einen städtebaulichen Entwurf handelt, sondern um eine Möglichkeit, wie sich die räumliche Struktur basierend auf städtebaulichen Spielregeln entwickeln kann. Im Sinne eines "lernenden Verfahrens", kann es zu unterschiedlichen Ausprägungen kommen. Allen gemein ist die grundlegende Strukturierung des Areals in die sechs Baufelder und die räumlich richtig gesetzten Wegeverbindungen und Achsen.
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