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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2017

Neubau Kriminalabteilung Stadtpolizei

EINSEINSSIEBEN

Teilnahme

Caruso St John Architects

Architektur

HRS Real Estate AG

Projektsteuerung

Ferrari Gartmann AG

Bauingenieurwesen

Antón & Ghiggi landschaft architektur

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf «EinsEinssiEbEn» nimmt mit seinem städtebau eine klare stringente Haltung ein und das Volumen ist präzise gesetzt. Die Projektverfassenden orientieren sich dabei am Toni-Areal und am bahnviadukt und ihr Projekt distanziert sich mit seiner Eigenständigkeit klar von den benachbarten pragmatischen Grossformen. Der schmale kompakte baukörper wird möglichst nah zum Viadukt geschoben und er spannt so mit dem westlichen nachbarn zusammen unter dem Viadukt hindurch einen vielversprechenden städtischen Raum auf, der als Fortführung des dem Toni-Areal vorgelagerten Aussenraums gelesen werden kann. Das Volumen wird mit einem eigenständigen zweigeschossigen Attika abgeschlossen, das den bau selbstverständlich abschliesst und gut nutzbare Terrassen generiert.
Der architektonischen Grundidee entsprechend werden die Längs- und Querfassaden unterschiedlich gestaltet. Die Längsfassaden weisen ein additives system auf, welches das büroraster widerspiegelt und der nutzung angemessen erscheint. Die spezifische Gestaltung tritt in Dialog mit dem Viadukt und prägt den Charakter des Freiraums wesentlich mit. Die beiden kurzen Fassaden fallen mit ihrer zurückhaltenden Gestaltung demgegenüber ab und weisen nicht die gleiche Qualität auf. Der eingeschossige Annex wird mit dem den Eingang betonenden Vordach an den Hauptbau gebunden und es wird so versucht, eine Einheit zu generieren. Die Qualität der Querfassaden fällt aber gegenüber den Längsfassaden ab und sie mögen nicht zu überzeugen.
Die kompakte Grundrissorganisation ist von hoher architektonischer und betrieblicher Qualität. Vor allem die Obergeschosse sind gut und einfach organisiert. Die gute Anordnung der Vertikalerschliessungen, die einen Durchblick durch das Gebäude erlauben, wird sehr begrüsst und die bürogeschosse sind übersichtlich strukturiert. Das Erdgeschoss und das Untergeschoss weisen demgegenüber erhebliche betriebliche Mängel auf und vermögen darum nicht zu überzeugen. Ob die Anordnung fast sämtlicher Ein- und Ausfahrten an der Förrlibuckstrasse, also an der Haupteingangsseite, richtig und möglich ist, wird bezweifelt. Es scheint als müsste der südliche Eingangsbereich zu viel leisten und es entstehen unschöne Überlagerungen, die für den betrieb unhaltbar sind. Die Anordnung der Anlieferung vor dem Eingang wird sehr bedauert.
Die kompakte Organisation der Obergeschosse wirkt sich auf die baukosten positiv aus. Das Projekt zählt zu den kostengünstigen beiträgen. Der Entwurf geht präzise auf die Minergie-PECO-Anforderungen ein. Der eingeschossige sockelbau wirkt sich aber auf die Gebäudehüllzahl (Kompaktheit) negativ aus, wodurch die bilanz für die nachhaltigkeit sehr schlecht ausfällt.
Das Projekt «EinsEinssiEbEn» überzeugt mit seiner präzisen städtebaulichen setzung und der kompakten und klaren Organisation. Ebenfalls werden die Qualitäten der Längsfassaden gewürdigt. Leider kann die Qualität im Erdgeschoss und Untergeschoss nicht beibehalten werden. Hier bestehen wesentliche funktionale Mängel, die einen gut funktionierenden betrieb verhindern.