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Einladungswettbewerb | 10/2015

Umbau ehemaliges Maritim Hotel

2. Preis

Architekten BKSP

Architektur

Erläuterungstext

Das Maritim Hotel am Friedrichswall in Hannover wurde Mitte der 60er Jahre des
vergangenen Jahrhunderts als 5-Sterne-Hotel der Kette Intercontinental gebaut
(Architekt ABB, Apel Beckert Becker). Sowohl die innere Struktur als auch die Fas-saden der 60er Jahre sind inzwischen verschlissen und sanierungsbedürftig. Ne-ben der Erneuerung der Hülle sollen die neu zu errichtenden eingeschossigen An-bauten im Erdgeschoss und die Skybar im Dachgeschoss sowie die angrenzenden Außenräume geplant werden.
Das bestehende Hotel am Friedrichswall liegt am Rand der Altstadt in prominenter Lage vis-a-vis dem Neuen Rathaus und dem Maschpark. Mit seinem rund 27 Meter hohen und knapp 100 Meter langen Hauptbaukörper bildet das Hotel einen domi-nanten Solitär zwischen der durchgrünten Einzelhausbebauung im Westen (La-veshaus, Wangenheim-Palais) und der kleinparzellierten geschlossenen Block-randbebauung im Osten.
Nördlich des Hotels soll in den kommenden Jahren das Quartier am Köbelinger Markt entstehen, dessen Höhengestaffelte Bebauung auch die Einbindung des Hotels in die Altstadt verbessern könnte.
In Zukunft wird das Hotel durch zwei gleichwertige Eingänge erschlossen werden: Der bestehende Südeingang zum Friedrichswall wird modernisiert, durch eine großzügige (flache) Treppenanlage mit Rampe. Ergänzend werden zwei boden-gleich in die Fläche eingebaute Wasserspiele die Geräuschkulisse des Verkehrs-stroms wirksam dämpfen und die Vorfläche behutsam in die Bereiche für den Ein-gang ins Hotel, den Zugang zum Konferenzflügel und die Lounge zonieren (im Winter nicht sichtbar).
Demgegenüber schafft der neu entwickelte Nordeingang des Hotels an der Lein-straße eine großzügige Vorfahrt (bis unters Dach) und Angebote für Außensitzplät-ze von Lounge und Restauration.
Weitere Außensitzplätze von Restaurant und Bar sind im Osten mit Blick auf den Theodor-Lessing-Platz und das Neue Rathaus vorgesehen. Zwischen Hotel und ehemaliger VHS werden die vorhandenen Pflanzkübel und Beete ersatzlos entfernt und damit eine großzügige, schwellenlose Verbindung zwischen dem Neuen Rat-haus und dem Theodor-Lessing-Platz geöffnet (Fußweg zum Rathausplatz).
Sowohl zum Theodor-Heuss-Platz als auch zum Friedrichswall werden die einge-schossigen Gebäudeflügel von jeweils vier neugepflanzten Bäumen begleitet. Die beabsichtigte durchgängige Baumpflanzung des Boulevards am Friedrichswall kann aber wohl erst nach dem Rückbau von drei auf zwei Fahrspuren umgesetzt werden (Städtische Planung).
Die neue Skybar des Hotels ist als leichte gläserne Konstruktion auf den Hauptbau-körper aufgesetzt und staffelt umlaufend deutlich von der Attika zurück. Dazu wer-den die auf das Dach führenden Läufe der notwendigen Treppen an die neue Ge-ometrie angepasst. Der leichte Baldachin mit schmalem Rand, der die Skybar und ihre Terrassenflächen überspannt (Sonnenschutz nach Süden), wird durch eine umlaufende Reihe schlanker Stahlstützen (ausbetoniert) getragen, deren Stellung den neuen Rhythmus der Fassaden des Hauptbaukörpers weiterführt.
Die Fassaden des Hotels sind als feingliedriges Relief sowohl in der Vertikalen wie auch in der Horizontalen entwickelt. Dabei stützt die horizontale Profilierung der Hauptfassade (Nord/Süd) das Ziel, eine Verknüpfung mit den deutlich geringeren Höhen der benachbarten Bebauungen zu erreichen.
Dieser neu eingeführte Höhenrhythmus des Hotels in Sockelzone, Mittelzone, Dachzone wird ergänzend zur Horizontalen auch durch die differenzierte Ausbil-dung der vertikalen Stützelemente (Fenstergrößen/Pfeilerbreiten/Pfeilerprofilierung) und die unterschiedliche Leibungstiefe der Fenster intensiviert.
Grundsätzlich gelten diese Gestaltungsprinzipien auch für die Giebelfassaden (Ost/West). Allerdings mit einer diesen Fassaden angemessenen reduzierten Plasti-zität. Die Bekleidung der opaken Fassadenflächen erfolgt mit hellen sandfarbenen Ziegeln für die vertikalen Pfeilerelemente und hellem sandfarbenen Naturstein (Kalkstein) für die horizontalen Deckenelemente und Fensterstürze. Als Farbe der pulverbeschichteten Alufensterkonstruktion ist ein dunklerer Sandton vorgesehen.
Die gesamte neue Hülle des Hotels ist entsprechend den Anforderungen an die ENEV 2014 – 15 % entwickelt (Dämmung ca. 20 cm). Die Aluminium-Fensterelemente entsprechen der erforderlichen Schallschutzklasse.