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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2017

Neubau der Oscar-Paret-Schule mit Dreifeldsporthalle, Parkdeck und Freianlagen

2. Preis

Preisgeld: 28.000 EUR

v-architekten GmbH

Architektur

RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

knp. bauphysik GmbH

Tragwerksplanung

Rentschler und Riedesser Ingenieurgesellschaft mbH

TGA-Fachplanung

wh-p Ingenieure

Tragwerksplanung

Kim Leiermann Brandschutzkonzepte

Brandschutzplanung

Erläuterungstext

Neubau der Oscar-Paret-Schule mit Dreifachsporthalle,
Parkdeck und Freianlagen in Freiberg am Neckar

LEITIDEE
Das städtebauliche Grundkonzept der Plätze wird beibehalten und konsequent weiterentwickelt: Die öffentliche Raumfolge Seeplatz – Marktplatz – Schulplatz wird durch einen weiteren geschützten Platz, den Schulhof, erweitert. Der Schulhof wird von den vier neuen Schulbaukörpern gerahmt und bildet das neue Herz des Schulzentrums.

STĂ„DTEBAULICHES KONZEPT
Das Zentrum von Freiberg erhält mit der neuen Bebauung eine entwicklungsfähige Abfolge von Baufeldern und öffentlichen Plätzen. Durch eine schachbrettartige, versetzte Anordnung entstehen vernetzte Stadträume mit einer hohen Aufenthaltsqualität. Drei solitäre Türme an den Rändern des Areals markieren die Zugänge von den jeweiligen Gemeinden. Sie bilden an den Rändern als Rezeptor jeweils ein Entree in das neue Zentrum. Eine verdichtete Waldstruktur mit vorgelagerten Sport- und Parkflächen fassen das neue Zentrum von Westen. Die Emissionen der darunter liegenden Autobahn werden von dem grünen Filter abgeschirmt. Das Schulzentrum verteilt sich auf fünf Gebäude, die in ihrer Abfolge den Wechsel aus Plätzen und Bauvolumen fortführen. Diese bauliche Gliederung adaptiert die bestehende Körnung und bindet den Neubau in den vorhandenen städtischen Kontext ein. Mit dem zweiten Bauabschnitt schafft die Sporthalle eine enge Verknüpfung zwischen Bildungseinrichtung und Stadtzentrum. Synergien zwischen Kultur, Einzelhandel, Sport und Bildung werden möglich. Zwei Baufelder mit Einzelhandel bzw. Dienstleistungen im EG und Wohnen in den Obergeschossen vervollständigen den zentralen Bereich zwischen Hallenbad und Kreissparkasse. Die Bibliothek als Solitär aktiviert den offenen Bereich zwischen Prisma und Rathaus und bildet gleichzeitig den räumlichen Abschluss des Marktplatzes nach Westen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Vorschlag nimmt bestehende städtebauliche Überlegungen auf und entwickelt sie kreativ weiter.
Im Ergebnis entsteht eine sympathische Abfolge öffentlicher Räume vom Rathaus- und Seeplatz (wobei hier die Dimension der Bibliothek vielleicht noch überprüft werden könnte), über den Markt- bis zum Schulplatz.
Dieser erhält deutliche und richtige bauliche Fassungen durch die Schule, die neue Sporthalle und einen Baublock. Die Sporthalle „gehört“ damit sowohl zur Schule als auch richtigerweise zu Öffentlichkeit.
Die Übergänge nach aussen zur Württemberger Strasse sind durch etwas schräg liegende Plätze und Verbindungen fast en passant gelöst und damit auch die topografisch schwierige Situation im Bereich der Busvorfahrt. Die Schule an sich ist baukörperlich und funktional deutlich zum öffentlichen Raum, dem Schulplatz, orientiert und schafft damit eine selbstverständliche Integration. Der Vorschlag, den Schulplatz im Gegensatz zu den anderen Plätzen eher als grünen Platz zu verstehen ist gut und bietet Vielfalt und zusätzliche Qualität.
Das 4-geschossige Hauptgebäude und die 3-geschossigen „Lernhäuser“ bilden ein gut proportioniertes Ensemble um den Pausenhof, der aber auch zugleich transparent bleibt. Die Erschliessung für alle ist voll funktionsfähig.
Das 2-geschossige Parkdeck für die Schule ist gut und direkt an die Mühlstrasse angebunden und bietet Ausgänge sowohl direkt in den Schulhof als auch in Richtung Stadt, ist allerdings auch recht aufwändig.
Die schulischen Belange und Funktionen sind durchweg gut, fast optimal gelöst. Ankommen, Dableiben, Lernen, Verwalten, Ausruhen.... alles greift logisch, funktionstüchtig und vor allem angenehm ineinander und bietet beste Voraussetzungen. Einzig fraglich bleibt die Möglichkeit von Erweiterungen. Aussagen zu Brandschutz, Technik, Energie, Schächten und Kanälen usw. sind nachvollziehbar und bieten Lösungen.
Der Vorschlag zur Absenkung der Aussensportflächen ist bemerkenswert und bietet weitere gute gestalterische und funktionale Möglichkeiten. Außenbezüge der wesentlichen Bereiche wie Mensa, Werk- und Technikräume usw. bieten zusätzliche Qualität und zugleich schöne Übergänge zum sog. „Wald“, der als Filter zur Autobahn dient.
Die Angaben zur Konstruktion sind plausibel, Details der Holzfassade könnten Fragen bei der Unterhaltung aufwerfen.

Insgesamt bietet der Entwurf konsequent durchdachte Lösungen im grossen Zusammenhang ebenso wie im Detail und gewährt damit sehr gute Voraussetzungen für alles Weitere.
Lageplan

Lageplan