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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2017

Neubau der Oscar-Paret-Schule mit Dreifeldsporthalle, Parkdeck und Freianlagen

Anerkennung

Preisgeld: 13.400 EUR

BÀr, Stadelmann, Stöcker Architekten und Stadtplaner PartGmbB

Architektur

WGF NĂŒrnberg

Landschaftsarchitektur

TRAGRAUM Ingenieure PartmbB

Tragwerksplanung

INOVIS Ingenieure GmbH

TGA-Fachplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Das stĂ€dtebauliche Konzept der PlĂ€tze wird durch vier 4-geschossige Blockbebauungen mit Innenhöfen im Bereich der neuen Stadtmitte ergĂ€nzt. Es entsteht eine sinnfĂ€llige Platzfolge vom Marktplatz im Norden, ĂŒber den Quartiersplatz hin zum Schulplatz im SĂŒden. Vom Schulplatz aus, wird der Neubau der Oscar-Paret-Schule erschlossen. Die stĂ€dtebauliche Körnung erscheint maßstĂ€blich und die stadtrĂ€umlichen BezĂŒge sind gegeben. Kritisch hingegen wird die Lage der neuen Bibliothek an der RĂŒckseite der Kreissparkasse gesehen.
Der Entwurf fĂŒr die Neubauten der Schule formuliert ein selbstbewusstes klares, stĂ€dtebauliches GebĂ€udeensemble, das den westlichen Abschluss der Stadtmitte bildet. Die Neubauten werden geschickt auf dem zur VerfĂŒgung stehenden GelĂ€nde situiert und in die vorhandene stadtrĂ€umliche Situation eingebettet. Sie suchen durch ihre Ausrichtung auf dem GrundstĂŒck die NĂ€he zum bestehenden Stadtzentrum und definieren neue Raumkanten, rĂ€umliche BezĂŒge und schaffen öffentliche Orte mit hoher AufenthaltsqualitĂ€t. Die geforderte Dreifachsporthalle im sĂŒdlichen GrundstĂŒcksteil wirkt in ihrer Lage und Darstellung isoliert. Die geforderten StellplĂ€tze werden unterhalb der Sporthalle positioniert. Dies erscheint in Hinblick auf die Erschließung und die Erstellung des Baukörpers sehr aufwendig.
Die drei/vierflĂŒgelige GebĂ€udeanordnung der Schule ist in ihrer Höhenentwicklung differenziert, was als spannungsreich empfunden wird.
Vom Platz aus gelangt man ĂŒber den gut gelegenen Haupteingang in das GebĂ€ude. Ein großzĂŒgiges und funktional gut gelegenes Foyer verknĂŒpft die gewĂŒnschten Funktionsbereiche miteinander. Die Wege sind kurz und ĂŒbersichtlich. Aula/Forum, Mensa und MusikrĂ€ume können direkt vom Foyer aus erreicht und rĂ€umlich mit ihm verknĂŒpft werden. GrĂ¶ĂŸe und Geometrie entsprechen den vielfĂ€ltigen Nutzungsanforderungen. Die Belichtung des zentralen Bereiches ĂŒber Oberlichter erscheint nicht ausreichend, sofern die Leseterrasse ĂŒber dem Forum im 1.OG zur AusfĂŒhrung kommt.
Die Fachsammlung der Fachklassen ist rĂ€umlich nicht gut gelöst. Die notwendigen Flure sind zu eng dimensioniert und erschweren somit die Erschließung.
Der Verwaltungs- und Lehrerbereich im 1. Obergeschoß ist nicht ideal verknĂŒpft. Was zu langen unnötigen Wegen fĂŒhrt. Der Zugang zur Schulsozialarbeit gewĂ€hrleistet nicht die notwendige PrivatsphĂ€re fĂŒr die SchĂŒler. Dies ermöglicht keine optimale Betreuungssituation. Die Raumfolge und ihre funktionalen Verflechtungen in den allgemeinen Unterrichtsbereichen sind gut gelöst.
Die konstruktive Lösung und die MaterialitĂ€t der InnenrĂ€ume erscheinen angemessen, wenn gleich die Ausbildung der Konstruktion sehr zurĂŒckhaltend bearbeitet wurde. Die klare, ruhige Fassadengliederung weiß zu ĂŒberzeugen und ist konsequent aus den InnenrĂ€umen abgeleitet. Die plastisch-rĂ€umliche Ausbildung der Eingangsebene und der zurĂŒckgesetzten Fassadengestaltung auf Gartenebene ist gekonnt vorgetragen. Die Ă€ußere Verkleidung mit Klinkermauerwerk lĂ€sst einen geringen Wartungs- und Unterhaltsaufwand vermuten, erscheint aber im lokalen Kontext isoliert.
Der Entwurf bewegt sich in einem sehr wirtschaftlichen Bereich, wenn man seine Kenndaten betrachtet. Sowohl die Kubatur, als auch die notwendigen HĂŒllflĂ€chen sind reduziert, ohne dabei rĂ€umlich, gestalterische QualitĂ€ten opfern zu mĂŒssen.
Das beschriebene Energiekonzept ist plausibel. InstallationsschĂ€chte und KanĂ€le sind nicht dargestellt. Im Bereich des Brandschutzes sind die notwendigen Brandabschnitte nicht klar definiert und es fehlen notwendige Außenanbindungen der Fluchttreppen.
Die architektonische Gestalt wirkt der Aufgabe gegenĂŒber angemessen, besonders in Bezug auf die stĂ€dtebaulichen Aspekte. Es handelt sich hier um eine insgesamt gute Arbeit mit ĂŒberzeugenden innen- und außenrĂ€umlichen QualitĂ€ten. Das rĂ€umlich- pĂ€dagogische Konzept weiß leider nur in Teilen zu ĂŒberzeugen. Gelungen erscheint der zentrale Raum des „gemeinsamen Foyers“ als zukĂŒnftiger, funktionaler Schnittpunkt fĂŒr ein lebendiges Gemeinschaftsleben.