Erweiterung des Kath. Marien-Krankenhauses Lübeck und Medizinisches Funktionsgebäude Parade / Am Domhof

Die klare Gliederung in zwei eigenständige Baukörper parallel zur Parade und mit einem deutlichen Zurückweichen der Giebel vom Domkirchhof überzeugt städtebaulich und erleichtert die Umsetzung in zwei Abschnitten. Sowohl der erweiterte Garten des Krankenhauses als auch der Freiraum am Domkirchhof werden positiv gesehen.

Dagegen wirken die Gestalt des gläsernen Verbindungsbauteils und insbesondere die Fassaden des Ärztehauses am Standort unangemessen. Auch die Gestalt des neuen Haupteinganges an der Parade wird im Kontext der historischen Nachbarbebauung gewöhnlich.

Die neue gemeinsame Erschließung von Ärztehaus und erweitertem Krankenhaus wird durchaus positiv beurteilt. Allerdings läßt die große Zahl an Nebeneingängen Schwierigkeiten im Betrieb erwarten. Die Lage der Sterilgut-Versorgung im Keller mit drei Aufzügen ist in der Erstellung und im Betrieb nicht wirtschaftlich. Nicht akzeptabel ist die Zufahrt zur Tiefgarage auf der wichtigen Ecke Parade / Domkirchhof.

Die Arbeit besticht zunächst mit einer klaren und überzeugenden Setzung der Baukörper. Sie bleibt aber sowohl hinsichtlich ihrer funktionalen Möglichkeiten als auch in der architektonischen Detailqualität hinter den Anforderungen des Ortes zurück.