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Einladungswettbewerb | 05/2016

Neuordnung Hauptsitz Evangelische Bank eG

2. Preis

Preisgeld: 24.000 EUR

Architekten Donnig + Unterstab

Architektur

EFG Beratende Ingenieure GmbH

Bauingenieurwesen

Neumann, Krex & Partner

Brandschutzplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Formal werden Ständehaus und umzubauendes Bankgebäude zu einem neuen baukörperlichen Volumen der Ev. Bank zusammengefasst. Die Fuge zwischen den Gebäuden wird konsequent zu einem hallenartigen Erschließungselement ausgebildet. Sowohl von Seidler- als auch von der Fünffensterstraße sind Zugänge angeordnet, die untereinander nicht mehr differenziert werden. Die Lage der Haupterschließung wird in Verbindung mit einer Vorfahrt an der Fünffensterstraße vorgesehen. Es bestehen jedoch Zweifel, dass dieser Eingang barrierefrei funktioniert, was unbedingt erforderlich ist.
Durch eine in den Geschossen unterschiedene Fassadengliederung wird die formale Anbindung an das 50er Jahre Ständehaus geschickt überspielt und insgesamt sehr angenehm und unaufgeregt proportioniert. Auch die Ausbildung des Staffelgeschosses folgt mit dem auskragenden Dach diesem Prinzip.
Kritisch wird die Doppelfassade an der Straße gesehen, die formal zur „Glättung“ der Straßenflucht gedacht ist, aber in ihrer inneren Bedeutung für das Gebäude unklar bleibt.
Vermutet wird ein Loggia-/Balkonraum, der allen Büros gleichermaßen zur Verfügung steht.
Auch der zweigeschossige Eingang am Ständehaus wirkt überzogen und stößt auf Kritik der Denkmalpflege.
Durch die Erweiterung der UG-Flächen zur Fünffenster-Straße entstehen dort sockelartige, geschlossene Bauteile, die dem Straßenraum stadträumlich nicht helfen. Dieser Bereich bleibt unkonturiert und hat zudem das Problem, dass die Treppenhäuser zwar zur Entfluchtung taugen, als Chance der Nebenerschließung jedoch kaum genutzt werden können.
Die Vertiefung der Geschossflächen zur Fünffensterstraße wird geschickt durch eine 3-Bund-Struktur gelöst. Dadurch ist die Flexibilität hinsichtlich verschiedener Organisationsformen sehr gut gewährleistet. Der Flurerschließung ist bei einer Konkretisierung erhöhte Aufmerksamkeit hinsichtlich ihrer innenräumlichen Qualität zu widmen.
Eine Ausnahme ist das Staffelgeschoss, dessen Konferenzbereich nicht optimal funktioniert. Der große Saal liegt zu weit von dem Haupteingang entfernt und kann auch kaum ohne Verlust der Raumproportion umorganisiert werden. Zu diesem Zweck müsste die Doppelfassade bis ins Staffelgeschoss geführt werden.
Die Stegverbindung auf dem Hallendach zwischen Vorstandsbereich und Konferenzbereich ist ebenfalls noch ungeschickt gelöst.
Das insgesamt sehr kompakte Volumen lässt die Arbeit im noch wirtschaftlichen Bereich erscheinen. Verknappungen im DG, bzw. im UG (zur Fünffensterstraße) könnten hier hilfreich sein.
Insgesamt bietet die Arbeit einen guten Beitrag zur gestellten Aufgabe, die bei einer Überarbeitung noch über Optimierungspotenzial verfügt.