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Offener Wettbewerb | 02/2017

Neubau Schulhaus Allmend/ Passerelle Haspelsteg

2. Rang / 2. Preis

Adrian Streich Architekten AG

Architektur

Schnetzer Puskas Ingenieure AG

Bauingenieurwesen

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Projektvorschlag zeichnet sich durch zwei geschickt gesetzte viergeschossige Gebäudevolumen aus, die den dazwischenliegenden Pausenhof als ein – wie es die Verfassenden nennen - «Quartierfoyer» fassen. Zugleich wird ein grosszügig angelegter Verbindungsraum zwischen dem Haspelsteg und dem Maneggplatz geschaffen. Überraschend ist dabei, dass der Aussensportplatz im zweiten Obergeschoss zu liegen kommt und damit das Pausendach über dem Schulhof bildet. Der Pausenhof wird so tatsächlich zum räumlich gedeckten «Quartierfoyer», das es schafft, dem Areal eine neue charaktervolle Adresse zu geben. Beide Baukörper werden grundsätzlich als einfache Volumen gefasst, lediglich in Richtung Pausenplatz entwickeln sie einen eingeschossigen respektive zweigeschossigen Volumenausschub, der als Aussenbereich für den Kindergarten und als Auflager für den Aussensportbereich dient. Die städtebauliche Setzung ist insgesamt überzeugend gelungen und schafft die nötige Adressbildung sowie einen attraktiven, wenn auch nicht optimal belichteten Aussenraum, der dem ganzen Quartier zugutekommt.
Der Haspelsteg aus vorgefertigten Betonelementen ist einfach und pragmatisch mit einfach gesetzten Treppen- und Liftanlagen angelegt worden und mündet auf der Seite der Manegg direkt vor den Pausenplatz. Die Aussenraumgestaltung überzeugt ebenfalls durch ihre Schlichtheit, lediglich ein versenkter Kiesplatz sowie ein Brunnen möblieren den grosszügigen Pausenhof.
Die Architektursprache ist präzise gewählt und referenziert durch die strukturelle Sprache an die industrielle Geschichte des Areals «Greencity». Der Haspelsteg wie auch das ausladende Pausendach werden formal über die sichtbaren strukturellen Elemente auf überzeugende Weise mit der horizontal und vertikal gegliederten Betonelementfassade verwoben und schaffen ein gestalterisches Ganzes.
Die Schule wird in zwei Baukörper organisiert. Die Klassenräume mit Mensa und Mehrzweckraum im Erdgeschoss kommen dabei im Norden zu liegen, die Sporthalle mit Nebenräumen und der Kindergarten im ersten Obergeschoss sowie das Teamzimmer mit Bibliothek und Werkräumen im Erdgeschoss im Süden des Areals. Die Grundrisse werden dabei grundsätzlich als simple Zweibünder organisiert. Etwas eng wirken allerdings die Anordnungen der Treppenhäuser an den Fassaden: Sie kreuzen sich zum Teil mit den Aussenraumzugängen. Auch sind die Verbindungen der Aussenpausenbereiche in den Obergeschossen noch nicht überzeugend angelegt worden, sie erscheinen mitunter noch etwas forciert.
Die Photovoltaik-Anlagen werden auf den Dachflächen wie auch an den Süd- und Westfassaden unaufgeregt integriert. Aufgrund der effizienten Organisation überzeugt der Projektvorschlag auch auf der wirtschaftlichen Ebene.
Der Entwurf besticht durch seine kohärente städtebauliche Setzung und überrascht durch die interessante Stapelung der Aussenräume. Es gelingt über die offene Anordnung des Pausenplatzes, dem Areal die dringend nötige Auftaktsituation sowie einen für das ganze Quartier wichtigen und benutzbaren Aussenraum zu schaffen.