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Offener Wettbewerb | 02/2017

Neubau Schulhaus Allmend/ Passerelle Haspelsteg

5. Rang / 5. Preis

Roman Ziegler Architekten GmbH

Architektur

Studio MOB

Architektur

Daniel Bütler

Architektur

Mario Rinke Bauingenieur

Bauingenieurwesen

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Gebäude besetzt mit seinem Grundriss die ganze Parzelle. Der Maneggplatz erhält so seinen räumlichen Abschluss im Norden. Mit einem Obergeschoss und dem begehbaren Dach bleibt die Schule dabei flach. Sie setzt sich damit von den viel höheren Gebäuden der Umgebung ab und gibt seinen unterschiedlichen, öffentlichen Charakter zu erkennen. Der Kindergarten sitzt als zweigeschossiger Attikaaufbau auf dem Südteil des Daches. Er wirkt dadurch, auch in seiner Materialisierung, dem Gebäude nicht zugehörig, es könnte sich dem Schein nach auch um eine spätere Anfügung handeln.
Der Aussenraum der Schule mit Allwetterplatz und Pausenbereich wird konsequent auf dem Dach angeordnet. Das Dach wird durch einen umlaufenden Ballfang räumlich gefasst.
Ohne dass sie das Innere des Schulhauses betreten müssen, können die Quartierbewohnenden das Dach über Treppen erreichen, die in der offenen, durchgehenden Eingangshalle des Gebäudes angeordnet sind. Die Schultrakte, die auf beiden Seiten des Durchgangs angeordnet sind, besitzen je eine zentrale, grosszügige Treppenanlage. Die zentrale Erschliessung teilt das Gebäude allerdings in zwei Hälften was die betriebliche Flexibilität einschränkt. Die Halle lässt sich im Erdgeschoss mittels Falttoren nachts schliessen, dadurch steht der Allwetterplatz der Quartierbevölkerung ausserhalb der Schulzeiten nicht unbedingt zur Verfügung.
Der Haspelsteg ist vom Schulhaus unabhängig. Der Treppenansatz liegt auf Höhe der zentralen Eingangshalle der Schule und so wirkt die Wegverbindung zum Maneggplatz durch das Schulhaus hindurch tagsüber ganz selbstverständlich. Allerdings ist auch diese direkte Verbindung, wie jene zum Dach, davon abhängig, dass der Durchgang nicht versperrt wird.
Sämtliche Spezialräume sind ebenerdig angeordnet, im Obergeschoss finden sich vier gleiche Cluster, einer davon für die Heilpädagogische Schule. Weil die Cluster längs der mittleren Erschliessung angeordnet sind, kann die Heilpädagogische Schule nicht abgetrennt werden von den normalen Schulclustern. Die Gruppenräume sind zu schmal, die Vorzonen eher zu gross ausgebildet. Die Konstruktion mit den tragenden Innenwänden widerspricht der Intention, das Schulhaus an wandelnde Bedürfnisse anpassen zu können. Die Flexibilität für zukünftige Änderungen wird deshalb als gering eingeschätzt. Die Erschliessung der Turnhalle ausserhalb der Schulzeiten ist nicht gelöst. Der Grundriss des Kindergartens ist nicht ideal, die Räume sind zu schmal, die Gangflächen zu gross.
Das Projekt bietet zu grosse Erschliessungsflächen und erfordert erhöhte Investitionskosten.
Zur geforderten Photovoltaik-Anlage schreiben die Projektverfassenden lapidar, diese würde dann idealerweise auf dem Dach des Kindergartens platziert, eine Auseinandersetzung mit dem Thema hat nicht stattgefunden. Auch zur Thematik der Versickerung machen die Projektverfassenden keine Aussagen. Die klare städtebauliche Haltung und die reichhaltige Ausformulierung der Fassade mit einem lebhaften Spiel von Licht und Schatten, lassen dieses Projekt reizvoll erscheinen. Es bestehen aber Vorbehalte gegenüber der Organisation des schulischen Programms sowie gegenüber dem Kriterium der Wirtschaftlichkeit.