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Offener Wettbewerb | 02/2017

Neubau Schulhaus Allmend/ Passerelle Haspelsteg

6. Rang / 6. Preis

annett landsmann architektur

Architektur

Schnetzer Puskas Ingenieure AG

Bauingenieurwesen

Philipp Fischer

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das neue Schulhaus besetzt praktisch den gesamten Perimeter und reiht sich in die grossmassstäblichen Strukturen des Quartiers «Greencity» ein. In seiner Gebäudestaffelung als wirkungsvolle Differenzierung der Massstäblichkeit bildet es dabei die Ausnahme, die es als öffentliches Gebäude auszeichnet.
Unterschiedliche Geschosszahlen, Geschosshöhen und verschiedenartige Aussenräume formen den interessanten Baukörper: Die grosse zweigeschossige Loggia bildet den urbanen Eingang zur Schule. Eine Wendeltreppe führt im Aussenraum hinauf auf den zweigeschossigen Sockel mit Allwetterplatz, Klassentrakt und Zugang zur Passerelle. Durch seine Lage am Haspelsteg erhält der Allwetterplatz – obwohl im zweiten Obergeschoss auf dem Dach gelegen – die gewünschte öffentliche Wirkung.
Die Materialität von Beton und Mauerwerk verspricht ein kräftiges, atmosphärisch überzeugendes Gebäude. In seiner dargestellten Fügung erscheint es jedoch eher als «dünnes Kleid». Der Höhenversatz der Passerelle wird funktional kritisch gesehen. An der grossen Loggia liegen der Hauptzugang zur Schule und die separaten Zugänge in den Kindergarten und in die Sporthalle mit Foyer und angrenzender Mensa mit Mehrzwecksaal. Der Sporthallen- und Gemeinschaftsbereich wird so zum vollständig autonom nutzbaren öffentlichem Raumangebot, das unabhängig von den Betriebszeiten der Schule bespielt und zum Quartiermittelpunkt werden kann.
Über dem ersten Obergeschoss mit Schulpersonalbereich, Bibliothek, schulischen Spezialräumen und der Heilpädagogischen Schule entwickeln sich perfekte wie gleichzeitig sehr determinierte Jahrgangscluster über drei Geschosse mit Zugang auf die zwei Dachterrassen (Allwetterplatz und Pausenplatz) ohne störende Einsicht von den Klassenzimmern. Die Bespielbarkeit des zu kleinen Allwetterplatzes auf dem Dach ist durch die Erschliessung der Passerelle eingeschränkt und der Pausenplatz als zweiter Freiraum auf dem Gebäude ist für das Quartier nicht öffentlich zugängig.
Das klar strukturierte Schulhaus zeigt ein relativ grosses Volumen mit grossflächigen Dächern und Wandabwicklungen. Die Skelettbauweise ermöglicht grundsätzliche Flexibilität und Anpassbarkeit.
Die Konstruktion mit den dargestellten repetitiven Betonrahmen in Kombination mit Holz-Betonverbunddecken und den vorgefertigten selbsttragenden Betonelementen der Fassade ist interessant, scheint jedoch unterdimensioniert.
Die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach ist ausreichend und die Retention möglich.
Wie ein grosses Schiff liegt das neue Schulhaus im Quartier. Das klare und übersichtliche Konzept ist seriös umgesetzt und verspricht eine gut nutzbare Schule. Die schöne, atmosphärische Loggia mit den vier separaten Zugängen, die eine optimale Bespielbarkeit des Gebäudes erlauben, ist jedoch der einzige ebenerdige öffentliche Aussenraum und der Pausenplatz im zweiten Obergeschoss ist nicht unabhängig vom Schulbetrieb erreichbar. Der zu privat wirkende Aufgang über die Wendeltreppe auf den Allwetterplatz wertet die Passerelle in ihrer bedeutenden Verbindungsfunktion in die westlichen Areale ab.