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Einladungswettbewerb | 02/2017

Neubau Wohn- und Geschäftsgebäude Ortseingang

GJL Architekten: Skizze Stadteinfahrt

GJL Architekten: Skizze Stadteinfahrt

4. Preis

Preisgeld: 4.500 EUR

GJL+ Freie Architekten Grube Jakel Löffler Frenz Graf PartGmbB

Architektur

Erläuterungstext

Mitarbeiter:
Nadja Rothe
Sarah Nees, Sonja Dieter, Annette Guth, Julia Vetter, Tanja Mechnig und Robert v. Beckerath

Modellbau: Werkplan, Andreas Fofana

Geplant ist ein kombiniertes Wohn- und Geschäftshaus, welches durch die prägnante Lage am Ortseingang das Entree zu Umkirch markiert. Die umgebenden Gebäude sind untergeordnete Bauten, sodass unser individueller Baustein einen solitären Bezugspunkt in dieser heterogenen Umgebung repräsentiert.
Unser übergeordnetes Konzept schafft eine Verknüpfung zwischen Wohnen,
Gewerbe, Verkauf und der angrenzenden Waldlandschaft.

Es sind zwei Eingänge vorgesehen, der Erschließungskern der Wohnungen kann jedoch von der Firma Schleith als Verbindung zwischen der Tiefgarage und dem Bürogeschoss mitgenutzt werden.

Die Räumlichkeiten der Firma Schleith befinden sich bis auf das Archiv auf einer Ebene und sind somit durch kurze Wege miteinander verbunden. Durch Empfangsfenster sind die Büros der Sekretariate mit dem Foyer verbunden. Die Teeküche ist zentral angeordnet und natürlich durch ein begrüntes Atrium belichtet, das auch der Büro-Erschließungszone Licht spendet. Kleinere Besprechungstische in den Flurzonen bieten Raum für kurze Besprechungen. Direkt am gläsernen Atrium sind auch der große Besprechungsraum und der Videokonferenzraum mit einem Warte- und Pausenbereich. Alle Büros haben direkten Bezug zum Außenraum. Der Sozialraum ist mit einer Terrasse ausgestattet.

In den Wohngeschossen sind Vierspänner einem großzügigem natürlich belichtetem Treppenhaus zugeordnet. Die Küchen der Wohnungen sind als offene Küchenzeilen entworfen, können jedoch nach Belieben durch Wände abgetrennt werden. Alle 60 m2 Wohnungen sind barrierefrei und die vier Rollstuhlwechselplätze befinden sich im 1.OG. Die Loggien und der große Dachgarten mit Freiflächen zum Spielen und Treffen orientieren sich zur sonnigen und lärmgeschützten Süd-West-Seite. Im ersten Obergeschoss sind der Waschraum, Kinderwagenabstellplätze und der Zugang zum Dachgarten angeordnet.

Das neue Wohn- und Geschäftshaus wird eine starke und lebendige Silhouette für Umkirch schaffen, die das Stadtbild einladend prägt. Die äußere Erscheinung wird von einer organischen Fassadengestaltung geprägt.

Eine unabhängige innere Struktur schafft spannende Wohn- und Arbeitsräume. Der Übergang von innen nach außen wird durch die organische Lamellenstruktur der Fassade begleitet.

Vertikale Lasten werden über Wandscheiben im Inneren und Stahlprofile im Außenbereich abgetragen. Im Büro- und Tiefgaragenbereich werden Stahlbetonrundstützen eingesetzt, um das Konzept der Rundungen bis zur Tragstruktur weiterzuführen.

Das Gebäude wird als Stahlbetonskelettkonstruktion mit Tragwänden, Stahltragprofilen und einer hochdämmenden Außenwand als Leichtbauwand ausgebildet.

Die äußere Fassadenschicht besteht aus einer vertikalen Lamellenstruktur, die dem Gebäude einen unverwechselbaren Charakter gibt.

Die Rundholzlamellen aus Lärchenholz mit hellfarbiger Imprägnierung werden die organische Form passend detaillieren und eine charakteristische Haut für das Gebäude schaffen.
Der natürliche Rohstoff Holz wird auch für Boden und Wandbeläge als primäres Ausbaumaterial eingesetzt.

Transparente Glaselemente, sowie sichtbare Installationsführungen im Deckenbereich lassen eine moderne Arbeitswelt entstehen.

Auch in den Wohnbereichen entstehen durch die organische Gebäudeform außergewöhnliche Räume, die durch die transluzente Lamellenfassade Ein- und Ausblicke eröffnen.

Auch entstehen durch das Einrücken der Terrassenzonen schöne Licht- und Schattenspiele, die das ganze Gebäude beleben.

Beurteilung durch das Preisgericht

Dem Entwerfer gelingt durch die amöbenhafte Form die Ausbildung eines markanten Ortseingangs. Die individuelle Form nimmt jedoch wenig Bezug auf die umliegende Bebauung und städtebauliche Struktur.

Die Erschließung des Bauwerkes selbst erscheint plausibel und löst sowohl die TG-Zufahrt, ebenerdige Besucherparkplätze als auch jeweils separate Gebäudezugänge schlüssig. Eine klare Adressausbildung und Zuordnung der Gebäudenutzung wird jedoch vermisst und gelingt der Arbeit nicht überzeugend darzulegen.

Das Maß der baulichen Nutzung entspricht den städtebaulichen Vorgaben, demgegenüber nutzt der Entwurf jedoch die Möglichkeiten des B-Plans in Bezug auf die Vollgeschosse nicht vollumfänglich aus. Die Anzahl der angebotenen Wohnungen rangiert unterhalb des Durchschnittes innerhalb der Planungsbeiträge.

Die Grundrissorganisation für die Büronutzung auf einer Etage ist funktional gelöst.

Die Grundrisse der Wohnungstypen sind mehrheitlich nach Süden ausgerichtet. Die innenliegende Bäderspange sowie die gebogenen Fassaden auf der Nordseite werden jedoch kritisch bewertet.

Die Gewährleistung des vorbeugenden Brandschutzes ist durch die mangelnde Anleiterbarkeit auf der Westseite nicht gegeben. Hier wäre eine maßgebliche Überarbeitung des Entwurfes erforderlich.

Die vom Verfasser vorgeschlagene Holzfassade erzeugt wenig Analogie zum Auslober und wird an dieser Örtlichkeit zudem eher kritisch bewertet.

Der Beitrag liefert einen interessanten Ansatz für die gestellte Aufgabe, überzeugt aber in der Konsequenz für den Ort und die typologischen Anforderungen nicht vollumfänglich.
GJL Architekten: Lageplan

GJL Architekten: Lageplan

GJL Architekten: Grundriss Erdgeschoss

GJL Architekten: Grundriss Erdgeschoss

GJL Architekten: Grundriss 1.Obergeschoss

GJL Architekten: Grundriss 1.Obergeschoss

GJL Architekten: Ansicht

GJL Architekten: Ansicht

GJL Architekten: Schnitt

GJL Architekten: Schnitt

GJL Architekten

GJL Architekten

GJL Architekten

GJL Architekten