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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2017

Umbau und Erweiterung der Wohnanlage für Studierende, Kaulbachstraße 49

2. Preis

Preisgeld: 14.000 EUR

Architekturbüro KNERER UND LANG

Architektur

HinnenthalSchaar Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

Josef Neubauer Modellbau

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf überzeugt durch einen sehr schlanken 5-geschossigen Baukörper mit zurückspringendem Dachgeschoß. Der Neubau artikuliert sich als solcher und fügt sich gleichberechtigt in die städtebauliche Bestandsituation ein. Der Vorschlag schafft es die Qualität des Altbaus an der Kaulbachstraße zu bewahren und den Bestand auf der Gartenseite gleichberechtigt fortzuschreiben. Auch die direkte Verschränkung der beiden Baukörper mit verknüpfendenden Funktionen wird sehr positiv gesehen. Die baurechtlichen Anforderungen/Abstandsflächen werden eingehalten.

Die Zuordnung der Funktionsbereiche (Zuwegung der Eingänge, Ruhezone im Norden,) ist richtig gewählt. Die möblierten Freibereiche sind an der westlichen Grenze angeordnet. Dazwischen spannt sich eine Wiese zwischen Gebäude und der ‚aktiven Zonen‘ auf. Die bauliche Ausführung der Rampe ist in Bezug auf die schützenswerte Vegetation der Nachbargrundstücke an der Grundstücksgrenze zu überprüfen. Der PKW-Stellplatz im Norden ist nur bedingt praktikabel, da keine Wendemöglichkeit. Beim südlichen Stellplatz kann die Wendemöglichkeit hergestellt werden. Die Formensprache der Freibereiche korrespondiert nicht mit der des Gebäudes. Ein möglicherweise gewollter Kontrast ist nicht ablesbar.

Der Wettbewerbsbeitrag wirkt in Bezug auf die Erschließung sehr durchdacht, in sich stimmig und prägnant. Das Gebäude wird über einen Eingangsbereich an der Schnittstelle von Alt- zu Neubau von Norden erschlossen. Auch die vertikale Erschließung schafft an dieser Stelle eine räumlich wie funktional überzeugende Verbindung von Alt zu Neu. Die Zonierung aller im Neubau durchgesteckten Einheiten überzeugt für die Bedürfnisse des studentischen Wohnens und Lernens. Auch die Verteilung der verschiedenen Wohnformen ist sinnvoll und trägt dem Inklusionsgedanken n besonderer Form Rechnung. Die Anordnung der Gemeinschaftsräum ist gesehen auf den Gesamtbaukörper gut platziert. Der Partyraum ist seiner Funktion entsprechend angemessen im Untergeschoß des Altbaus situiert. Die Möglichkeit eines Zugangs der Eingangshalle von Süden wäre wünschenswert. Verbesserungswürdig wäre die räumliche Einteilung im Kern des Altbaus, die im 2. und 3. Obergeschoß den Bezug zu der Struktur des Altbaus vermissen lässt.

Die Erschließung der durchgesteckten Einheiten in Nordsüdrichtung erfolgt über einen Laubengang von Süden. Die in sich sehr schmalen Einheiten (Achse ca. 2,80 m) wird in Eingangszone mit Kochzeile und Essplatz – Nasszelle – Individualraum als Rückzugsraum zum Arbeiten und Schlafen zoniert.

Die Materialität und Konstruktionsweise lässt auf ökologische und ökonomische Ansprüche schließen.

Der Wettbewerbsbeitrag erreicht durch seine Konstruktionsweise und insbesondere über die Gebäudestruktur ein hohes Maß an Energieeffizienz. Durch die südlich vorgelagerten Laubengänge ist die passive Wärmeregulierung konstruktiv gut gelöst.